Oberösterreich, 35. Jahrgang, Heft 1, 1985

Oberösterreich aktuell Links: Tafelbild auf Holz, oberösterreicfilsche Stifts wappen, aus Baumgartenberg, efiemaliges Stifts gebäude. — Foto: Diözesanbildstelle Linz Recfits: Johann Jakob von Sandrart nach Johann Karl von Reslfeld, Thesenblatt der Universität Salzburg, Kupferstich. — Foto: Kunstsammlungen Veste Coburg voran die Werke der Bildhauer Rint, Kepplinger, Raweder und Oberhuber, legen ein be redtes Zeugnis ab vom handwerklichen Kön nen und dem hohen Formensinn ihrer Schöpfer. In dieser Reihe steht auch der Hir tenstab Bischof Rudigiers, der als Ausstel lungssymbol gewählt wurde. Auf dem Gebiet der Architektur dominiert verständlicherwei se der Bau des Mariä-Empfängnis-Domes zu Linz, der größten neugotischen Kathedrale Österreichs. Die zwölf Linzer Bischöfe werden durch zum Teil sehr originelle Exponate vorgestellt. Hier kommen Liebhaber von Autographen auf ihre Rechnung. Die Reihe eröffnet Ernst Johann Reichsgraf von Herberstein,dererste Bischof von Linz. Überaus zahlreich sind die Erinne rungsstücke an Bischof Josef Anton Gall, der als der eigentliche Organisator des jungen Bistums gelten kann. Ein Porträt dieses inter essanten Mannes kam aus dem Pfarrhof Schörfling, die Fülle persönlicher Andenken verdanken wir privaten Leihgebern aus Nord deutschland. Eine Sonderstellung nimmt natürlich Bischof Franz Josef Rudigier ein. Sein Wirken als Oberhirte der Diözese wird ebenso gewürdigt wie der Baubeginn des „Neuen Domes". Da bei sei auf Anton Bruckner verwiesen, der dem Bischof sehr nahestand und dessen Werke im Zusammenhang mit dem Domneu bau — Festkantate zur Grundsteinlegung und e-Moll-Messe — ebenfalls im Original zu sehen sind. An Hand von Wappen und Foto dokumenten wird die Galerie der Linzer Bi schöfe ungebrochen bis zur Gegenwart fort geführt. '4 Doch auch kunsthistorisch gibt es bei „Kirche in Oberösterreich" keinen Bruch: Mit einer exquisiten Zusammenstellung zeitgenössi scher Kirchenkunst klingt die große ober österreichische Landesausstellung in den Räumen des ehemaligen Benediktinerstiftes Garsten aus. Dem Kunstfreund sei jedoch empfohlen, den Spuren, die das Wirken der Garstener Bene diktiner auf ihre Umwelt hinterlassen hat, zu folgen und den Besuch der Ausstellung „200 Jahre Bistum Linz" damit zu verbinden, den Garstener Kunstbezirk für sich zu gewinnen. Da wäre einmal das nahegelegene Christkindl mit seiner Pfarr- und Wallfahrtskirche zum göttlichen Heiland zu nennen.Sie wurde 1706 von Carlo Antonio Carlone entworfen. Dem Meister schwebte dabei die berühmte Kirche Santa Maria Rotonda in Rom vor; so entstand ein Werk, das seiner Art und Atmo sphäre nach durchaus dem Süden zugehört. Über einem westlich orientierten Raum mit 77

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