Oberösterreich, 35. Jahrgang, Heft 1, 1985

Oberösterreich aktuell mbfnmnfi'fr ^ "^lrr'.4X, _ ,S)Qumtiqai1fn6Fr,Q[. hf » V Sg^'^nan104o.]Xani^off).jp.^6 Sffi^FnqgrffPTUjtUQ if()Fring.,ü46. 3tirtftöoü^ri ii4^. (ynflf0ar^^g-t:^; besonderer Begeisterung aufgenommen und von den Bewohnern des Landes mit Inbrunst verteidigt worden sind. In der Ausstellung „Kirche in Oberösterreich" ist nun erstmals versucht worden,diesem schwierigen Thema in Form einer ökumenischen Aufbereitung gerecht zu werden. Als markantes Anschau ungsmaterial dienen die Luther-Bibel von Thening, Schriftstücke zur Verhandlung ge gen Leonhard Käser, dem als einem der er sten Protestanten Oberösterreichs der Pro zeß gemacht wurde und den man im August 1527 in Schärding verbrannte, das große Sammelbild mit Szenen aus dem Bauern krieg von 1626 sowie die Porträts des Kardi nals Melchior Klesl und des Kremsmünsterer Abtes Alexander a Lacu,einerführenden Per sönlichkeit der katholischen Restauration. Die Epoche von der Renaissance bis zum Josefinismus gibt Gelegenheit,auf die künst lerische und seelsorgliche Bedeutung der Benediktinerstifte im allgemeinen und Gar stens im besonderen einzugehen. Erlesene barocke Bildwerke, die Bauverträge mit Künstlern der Carlone-Familie und vor allem die Konfrontation mit dem hervorragenden Geratener Stiftsmaler Carl von Reslfeld ge ben dazu reichlich Gelegenheit. Ölgemälde Reslfelds aus Gaflenz, Nußdorf, Baumgar tenberg, Altmünster, Schlierbach, Wels und Seitenstetten fordern den Vergleich mit den Garstener Werken heraus, dazu kommen Kupferstiche von höchster Qualität, die aus Bibliotheken und Archiven nahezu des ge samten süddeutschen Raumes entlehnt wur den. Eine Sonderstellung dürfen die meister lichen Thesenblätter beanspruchen sowie das aus dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv kommende Blatt, das Kurfürst Max Emanuel als Sieger gegen die Türken zeigt. Dem Untertitel „200 Jahre Bistum Linz" ent sprechend, liegt ein Schwerpunkt der Aus stellung auf der Entwicklung der Diözese Linz, ausgehend von einer Würdigung des Großbistums Passau und den Urkunden, kraft derer Kaiser Josef II. die junge Diözese etablierte. Die Geschichte der Linzer Bischö fe geht hier Hand in Hand mit den kulturellen und geistigen Strömungen. Erstmals in einer Großausstellung wird ein Kunststil gewürdigt, der bis dato entweder schamhaft verschwie gen oder als wenig attraktiv und eigenständig abgetan wurde: der Historismus und mit ihm die Neugotik. Die gezeigten Exponate, allen 76

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