Deckengemälde auf Leinwand von Ihm. Sie stellen dar die Versuchung Christi in der Wü ste, die wunderbare Brotvermehrung und die Vision des Apostels Petrus. Reslfeld schreibt dazu,daß ihm „Vor die Von meiner Handt auf Leinwanth drey gemalene Bilder an Diplboden in Wintter Refectorium Baar sibenhundert gülden guet gemacht Vnd Bezahlt wor den".Im Stift St. Florian befand sich nach Mit teilung von Hochschulprofessor DDr. Karl Rehberger, Stiftsarchivar, in den Stiftssamm lungen unter der Sign. HK 34/5 auch eine Kreuzigung von Reslfeld, die in den vierziger Jahren nach Steyr in die Spitalskirche ge kommen ist. In den Jahren 1715—1718 wurde die Kirche des Institutes der Englischen Fräulein in St. Pölten errichtet, für deren Hochaltar und zwei Seitenaltäre Reslfeld die Bilder malte. Das Hochaltarbild stellt Maria mit Jesuskind umgeben von Engeln dar, die Seitenaitarbilder die Darstellung des Schutzengels und des hl. Ignatius, der den hl. Franz Xaver seg net. Von Reslfeld stammt auch das Altarbild des nördlichen Seitenaltars der Kalvarienbergkirche in Wels. Das aus dem Jahre 1723 stammende Bild stellt eine Pieta dar. Unter schiedlich zur Darstellung der Pieta in der Pfarrkirche von St. Magdalena(Linz), wo die Diagonale vom rechten unteren Rand zum linken oberen verläuft, ist beim Bild in Wels die Diagonale vom linken unteren Rand zum rechten oberen gezogen. Von noch erhaltenen religiösen Bildern von Reslfeld wären weiters zu nennen eine Dar stellung von Gott-Vater in wallendem rotem Mantel, umgeben von Engeln, derzeit im Petrinum (Linz). Eine Kreuzigung befindet sich in der Kapelle des Priestererholungsheimes in Nußdorf am Attersee. Sie stammt von der ehemaligen Priesterhauskapelle in Enns. In der Marienkapelle der Pfarrkirche St. Leon hard am Forst südlich von Melk befindet sich ein restauriertes Bild vom Tod des hl. Josef. Die Bildkomposition ist wieder diagonal. Der auf einem Bett liegende hl. Josef blickt nach oben in den geöffneten Himmel, links steht Christus, rechts Maria. Nach Auskunft im Pfarrhof befand sich dieses Bild am Altar der jetzt abgebrochenen Friedhofskapelle. Eine Anzahl von Bildern Reslfelds ist heute nicht mehr auffindbar, wurden vermutlich bei Umbauten der Altäre auch zerstört. Von nicht religiösen Bildern ist ein für den Landes hauptmann Graf F. J. von Lamberg gemalter Herkules aus dem Jahre 1689 nicht mehr auf findbar. Über die nach Thieme-Becker für Hall in Ti rol gemalten Bilder ist nichts mehr zu erfah ren. Aus einem Schreiben aus Linz vom 3. August 1698 an den Abt Anselm Angerer in Garsten ist ersichtlich, daß Reslfeld für Linz ein Altarbild gemalt hat. Es heißt darin: „Aldi weilen Euro Hochwol. Principal Vrsach und Stifter seyd meines Hochaltar blats." Um wel ches Bild es sich handelte, ist aus dem Schreiben nicht ersichtlich, vielleicht um ein Altarbild für das Garstener Stiftshaus, das der Abt kurz vorher gekauft hatte. Für die Pfarrkirche in Maria Neustift ließ Abt Anselm Angerer einen neuen Hochaltar errichten, der 1690 vollendet war. Reslfeld malte dazu das Hochaltarbild „Die Geburt Christi",für daser 200 Gulden bekam.Dieses Bild ist unauffindbar. Auch das in der 2. Aufla ge von Dehio OÖ.angegeben Bild des hl. Os wald von Reslfeld aus dem Jahre 1689 ist nicht mehr vorhanden. Etwa zur selben Zeit erhielt die Pfarrkirche in Mölln einen neuen Hochaltar. Für das Bild „Das letzte Abend mahl" (1693) bekam Reslfeld 100 Gulden. Seit dem Jahre 1829 jedoch ist „Das letzte Abendmahl" von L. Kupelwieser das Hochal tarbild. Der 1691 geweihte Altar der ehemali gen Kapelle des Schlosses Rosenegg bei Steyr besaß ebenfalls ein Hochaltarbild „Die hl. Familie" von Reslfeld. 1727 malte er das Hochaltarbild „Der hl. Ulrich und der hl. Vi tus" für die Pfarrkirche in St. Ulrich bei Steyr. Es wurde 1858 durch ein Bild des Wiener Ma lers Tremier ersetzt. Für den Hochaltar in der Pfarrkirche Steinbach bei Steyr malte Resl feld „Das Pfingstfest" und das Oberbild „hl. Boromäus", wofür er 100 Gulden bekam. Beide Bilder sind nicht mehr auffindbar. In der ehemaligen Klosterkirche der Cölestinerinnen (Annuntiaten) in Steyr malte er 1731 das Hochaltarbild „Maria Verkündigung". Der Künstler bekam dafür 200 Gulden. Das Klo ster wurde 1792 aufgehoben und zum Stadt theater umgebaut. Von diesem Bild ist nichts mehr zu erfahren. Wohin das bei Riesenhuber und Thieme-Becker erwähnte Hochaltar bild Maria von Heiligen umgeben in der Stadtpfarrkirche Waidhofen an der Ybbs ge kommen ist, ist auch nicht mehr feststellbar. Bei einer Reihe von Bildern, die ursprüng lich Reslfeld zugeschrieben wurden,konnten andere Künstler als Urheber festgestellt wer den. So wies Perndl nach, daß die Reslfeld zugeschriebenen Habsburgerbilder im Stift Garsten vom Wiener Maler Georg Unstadt stammen. „Herrn Georg Umstatt zu Wien umb 6 Kaiser Contrafait in dem Saal bezahlt 72 fl", heißt es in den Rechnungen von 1717. Diese Bilder waren vorübergehend im Stift Gleink und sind seit 1940 wieder in Garsten. Sie hängen jetzt in verschiedenen Räumlich keiten des aufgelassenen Klosters. Die Kreuzabnahme in der Sommersakristei der Stiftskirche Garsten konnte Perndl als ein Bild Deglers nachweisen (Joa. Degler fec. Monacho 1707). Auch beim Hochaltarbild in der Pfarrkirche von Weyer an der Enns, Jo hannes auf Patmos und Maria als apokalypti sches Weib, konnte Perndl nachweisen, daß es vom Garstener Maler Christoph Matthäus Degenhart stammt (1662). Das ehemalige Hochaltarbild hl. Georg in der Pfarrkirche von Grünburg stammt nach der 3. Auflage von Dehio OÖ. vom Maler R. G. Mayr. Das bei Riesenhuber und Thieme-Becker Reslfeld zugeschriebene Seitenaltarbild „Die armen Seelen im Fegefeuer" in der Wallfahrtskirche auf dem Sonntagberg stammt nach Oberleitner vom Maler Meittinger (Linz 1727). Wenn auch nur wenige Porträts von Resl feld bekannt sind,soll doch auf einige hinge wiesen werden. Hier ist vor allem das ausge zeichnete Selbstporträt in der Stiftssamm lung von Kremsmünster zu nennen. Selbst bewußt blickt der Künstler aus dem Bild. Die weiße Perücke hebt den Kopf vom dunklen Hintergrund besonders ab. Um den Hais schlingt sich ein weißer Schal. Über das dunk le Gewand breitet sich in reichem Faltenwurf ein bräunlicher Mantel. Die linke Hand hält eine Palette und vier Pinsel. In der Gemälde sammlung des Stiftes Kremsmünster befin det sich auch das Porträt des Hofrichters Be nedikt Finsterwalder und seiner Frau. Es ist selbstverständlich, daß Reslfeld auch Porträts von Äbten malte, von denen er Aufträge bekommen hatte. So befindet sich im Pfarrhof von Garsten das Porträt des Abtes Ambros Freudenpichl(Perndl hat nachgewie sen, daß es nicht das Porträt des Abtes An selm Angerer ist, wie in einigen Pubiikationen angegeben wird). In der Stiftssammlung von Seitenstetten befinden sich Porträts der Äbte Benedikt Abelzhauser (1687—1717) und Am bros Prevenhuber (1717—1729). Auf einer Skizze zu einem Votivbild sind ebenfalls die Äbte Benedikt und Ambros abgebildet. Im Stift St. Peter in Salzburg befindet sich ein Frauenporträt von Reslfeld. In einer Rech nung von 1720 heißt es: „Herrn Rößlfeldt Mahlern umb ain Frauenbilt neben anderen Silber Verehrungen gegeben 20 fl." Das umfangreiche CEuvre von Reslfeld wäre unvollständig, wenn nicht auch sein graphisches Werk erwähnt würde. Das für Oberösterreich interessanteste Beispiel dafür sind seine Zeichnungen für die in Kupfer ge stochenen Ansichten der ehemaligen Stifts pfarren von Garsten. Diese Folge bestand aus 14 Ansichten,von denen das Stift Krems münster eine vollständige Serie besitzt. Die Originalzeichnungen zu diesen Kupfersti chen sind verlorengegangen. Gestochen wurden diese Ansichten 1693, wie aus einer Kamerey-Rechnung aus diesem Jahr ersicht lich ist. Das oberösterreichische Landesmu seum besitzt von dieser Serie zehn Original platten. Es sind die Blätter Gaflenz, Heiligen stein, Großraming, Maria Neustift, Losen57
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