Oberösterreich, 35. Jahrgang, Heft 1, 1985

errichtet, der Altar gegenüber wurde dem hl. Antonius von Padua geweiht. Den Hochaltar ließ Abt Anselm Angerer neu errichten mit Bil dern von Reslfeld, Himmelfahrt Christi und hl. Martin als Oberbild. Von Ihm stammen wahrscheinlich auch die Bilderzu den beiden anderen Altären. Von diesen drei Altären ist nichts mehr erhalten. Heute sind nur mehr die Bilder vom hl. Leonhard und hl. Antonius erhalten, die restauriert wurden und sich jetzt in der Pfarrkirche befinden. Im Hochaltarbild der Pfarrkirche von Ternberg aus dem Jahre 1689, die Auferstehung Christi darstellend, sind im unteren Teil des Bildes dunkle, braune Töne vorherrschend, während im oberen Teil Christus in hellem Licht erscheint. Das Wechselbild zur Fasten zeit stellt Christus am Kreuze dar. Auch hier hat Reslfeld mit Rittinger zusammen gearbei tet, von dem der Altaraufbau und der plasti sche Schmuck stammen. Um 1690 sind das Hochaltar- und die bei den Seltenaltarbilder in der St.-ÄgidiusKirche in Vöcklabruck anzusetzen. Das Hochaltarbild stellt den hl. Ägidius dar, das linke Seitenaltarbild Mariaals Rosenkranzkö nigin mit dem hl. Dominikus, das rechte Sei tenaltarbild den hl. Florian. Auftraggeber war das Stift St. Florian. Ende des 17. Jahrhunderts (1690—1700) setzt J. Schmidt eine Kreuzigungsgruppe an, die er Reslfeld zuschreibt. Dieses Altarbild befand sich ursprünglich in der Schloßkapel le von Auhof. Nach Abbruch dieser Kapelle wurden Altar und Bild 1961 vom Stadtmu seum Linz übernommen und 1967/68 restau riert. Altar mit Bild wurde dann der Filialkir che in Oberthalheim bei Vöcklabruck überge ben, wo er heute als Hochaltar fungiert. 1672—1695 war P. Franz Schlager In Groß raming Pfarrer. Unter ihm wurde 1691 ein neuer Hochaltar von Rittinger aufgestellt. Das Altarbild „Pfingstfest" und Oberbild „hl. Jakobus"sind von Reslfeld, der für beide Bil der 100 Gulden bekam. Das Hochaltarbild ist die Kopie eines Seitenaltarbildes von Sandrart an der rechten Seite des Fronbogens der Stiftskirche Lambach. Nach einem Kir cheninventar von 1722 wird bei der Einrich tung der „Capellen" auch ein „bilt S. Benedicti" von Reslfeld erwähnt. Im Pfarrhofinventar von 1745 werden unter den Bildern im großen Zimmer „2früchtstikhl" von Reslfeld angege ben. Wo sich diese Werke heute befinden, kann nicht mehr festgestellt werden. Unter P. Ildephons, Pfarrer in Großraming von 1728—1740, wurde die Verehrung des hl. Donatus,des Schutzpatronsgegen Unwetter, eingeführt. Laut Kirchenrechnung von 1731/32 wurden „Reßlfeldt zu Garsten 20 fl, 12 Kr." für ein gemaltes Donatusbild bezahlt. Dieses Bild befindet sich In der Edtbauernkapelle(Donatuskapelle)in der Nähe der Pfarr kirche. Nach dem Hochaltarbild in Großraming schuf Reslfeld in den nächsten Jahren Biider fürzwei Seitenaltäre im Dom zu Passau,1692 das Altarbild mit der Darstellung des hl. Mar tin auf der linken und 1693 das Altarbild mit der mystischen Vermählung der hl. Katharina auf der rechten Seite. In den Jahren 1691—1693 ließ Abt Anselm Angerer in der Pfarrkirche von Losenstein einen neuen Hochaltar errichten, der 1693 geweiht wurde. Das Hochaltarbild, die Dar stellung Jesu im Tempel, stammt von Resl feld. Im Inventar des Pfarrhofes von Losen stein für das Jahr 1729 werden „zwai gemaldt Rhößl" angegeben,für 1748für das große Ta felzimmer des Pfarrhofes „Gemähl in diesem Zimer großes Gruzifix von Reßlfeld mit schwarz gepaisten Rahmb" und ein „Ecce Homo V. Reßlfeld kleiner in geschnitten metallisirten Rahmb". Auch bei diesen Bildern kann nicht mehr festgestellt werden, wo sie sich jetzt befinden. Nach Riesenhuber und Thieme-Becker stammen die zwei Seitenaltarbilder (Mutter gottes und Kreuzigung)sowie das Hochaltar bild (Beweinung Christi) in der Pfarrkirche von St. Magdalena (Linz) von Reslfeld. Pritz schreibt darüber: „Abt Anselm verschönerte die Kirche. Er ließ u. a. drei Altäre aus der ab gebrochenen Stiftskriche zu Garsten renovie ren und in der Kirche von Magdalena aufstel len und von Röselfeld neue Bilder malen, deren jedes auf 100 fl geschätzt wurde." Alle drei Altäre wurden 1693 geweiht. Die beiden Seitenaltarbilder sind nicht mehr vorhanden. Die Beweinung Christi ist jedoch noch heute Hochaltarbild. Ausdem Jahre 1694stammen das Hochal tarbild Maria Himmelfahrt und das Oberbild Maria Krönung für die Stiftskirche Baumgar tenberg. 1695 malte Reslfeld das Hochaltar bild für die Stadtpfarrkirche in Linz mit den selben Motiven. Aus derselben Zeit dürften die beiden Brustbilder Petrus und Paulus stammen, da der Tischler Hans Baumgärtel für die geschnitzten Rahmen am 15. Juni 1700 entlohnt wurde. Aus dem Jahre 1697 stammt das Altarbild des rechten Seitenaltars in der Pfarrkirche von Altmünster. Es stellt die Verherrlichung des hl. Nepomuk dar, das Oberbild eine Szene aus dem Leben des hl. Wolfgang. Aus demselben Jahr stammen das Hochaltarbiid, eine Kreuzigungsszene, und das Oberbiid der Pfarrkirche Oftering. 1699 erhält das Stift Seitenstetten Bilder für zwei Seitenaltäre von Reslfeld (Engelhardt und Oberleitner geben 1697 an), für den Al lerseelenaltar Christus am Kreuz mit Ober bild der trauernden Pieta im nördlichen Sel tenschiff,für den Michaelsaltar den Erzengel Michael mit dem Schutzengel als Oberbild im südlichen Seitenschiff. Unter Abt Benedikt Abelzhauser(1687 bis 1717)von Seitenstetten erhielt Reslfeld einen neuen Auftrag. Er sollte das Hochaltarbild für die Stiftskirche malen, und zwar als Haupt bild Maria Himmelfahrt und als Oberbild die Hl. Dreifaltigkeit. Dieser bedeutende Auftrag zeigt, welchen Ruf sich Reslfeld bereits unter den österreichischen Barockmalern erwor ben hatte. Für dieses Bild, das die Signatur trägt „1706 Carl v. Reslfeldt", bekam der Künstler 1200 Gulden. Diese Bilder gehören zu seinen glänzendsten Leistungen. Das Hauptbild zerfällt in zwei Szenen, die Apo stelgruppe am Grab und die von Engeln emporgetragene Maria. Die Hl. Dreifaltigkeit im Oberbild bildet den Abschluß dieser groß artigen Komposition. Meisterhaft durchge führte Gruppierungen der Personen, großar tiger Bildaufbau, fein abgestimmte Farbtöne dokumentieren diese Bilder als bedeutende Werke des österreichischen Barocks. Das ausgezeichnete Hochaltarbild dürfte der Grund gewesen sein, daß das Stift Sei tenstetten 1727 mit Reslfeld eine Vertrag ab schloß, worin er sich verpflichtet, „in die neu erpaute Kürchen am Sontagberg auf dem Hochaltar, dann beede Seitenaltär nach Formb und Weiss der von jeeden gemachten Skiza drey Altarblätter, zu welchen selbigen die Maas von Höhe und Braitte besonders behendigst werden zu mahlen". Reslfeld soll te dafür „zway tausend fünft hundert Gulden pahren Gelt" erhalten. Die drei in Öl auf Zinn platten gemalten Skizzen,jetzt in der Samm lung des Stiftes Seitenstetten, stellen dar „Die Anbetung der Hl. Dreifaltigkeit, Die heili ge Sippe, Der Hl. Geist und die sieben En gelsfürsten". Als die Bilder 1733 geliefert wur den,entsprachen sie nicht den Vorstellungen der Auftraggeber. Nach Engelhardt wurden sie trotzdem einige Zeit in der Kirche verwen det. Nach Oberleitner ist über ihr Schicksal nichts mehr bekannt. Um 1700 dürften die Hochaltarbilder In der Pfarrkirche in Saxen „Die Steinigung des hl. Stephanus" und jenes in der Pfarrkirche von Ansfelden „Der hl. Valentin segnet kranke Kinder und einen Epileptiker" sowie das ehe malige Hochaltarbild in Eisenerz mit der Dar stellung von Maria mit dem hl. Oswald und dem hl. Florian, Oberbild die Hl. Dreifaltig keit, anzusetzen sein. Nach Mitteilung von Dr. J. Tomaschek, Stiftsarchivar in Admont,ist die Entstehungs zeit des ehemaligen Altarbildes von Reslfeld mit der Darstellung vom Tod des hl. Josef in der Stiftskirche von Admont in die Zeit des Abtes Marian Lendlmayr (1702—1707) anzu setzen, unter dem ein Josef-Altar errichtet worden ist. Heute befindet sich dieses Bild in 55

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