Oberösterreich, 35. Jahrgang, Heft 1, 1985

ner Kapelle „Irene wäscht die Wunden des hl. Sebastian" und das Oberbild die hl. Rosalia. Während das ganze Bild in Dunkel gehüllt ist, in dem der Braunton überwiegt,ist der Körper des Heiligen hell beleuchtet. Das Altarbild der Beichtkapelle (früher Wintersakristei) stellt den hl. Borromäus unter den Pestkran ken dar. In verschiedenen Räumen des ehe maligen Stiftes Garsten sowie im Depot befin den sich Bilder von Reslfeld, die zum Teil schon restauriert sind, u. a. Mannaregen, Enthauptung Johannes des Täufers, Tod Herodias, Hl. Dreifaltigkeit. Zu den eindrucksvollsten Gemälden von Reslfeld gehört das Kolossalgemälde der Kreuzigung Christi an der Westwand des Sommerchores von Garsten. Es ist eine aller dings seitenverkehrte Nachbildung der Dar stellung von Tintoretto in der Scuola di San Roco in Venedig. Aus der ungemein beweg ten Szene ragt als ruhender Punkt hoch über der Menschengruppe der helle Körper von Christus am Kreuze empor.In der Stiftskirche Garsten wird auch das8 m hohe Fastentuch des Hochaltars aus dem Jahre 1697 aufbe wahrt. Um diese Zeit malte Reslfeld sechs Wandbehänge mit Szenen aus den Makkabäerkriegen für die Pfeiler des Langhauses. Aus dem Jahre 1688 stammt das ehemali ge Hochaltarbild der Stadtpfarrkirche Steyr, für das Reslfeld 1000 Gulden bekam. Es stellt die Anbetung der Heiligen Drei Könige dar und gehörtzu den besten Werken des Künst lers. Auf der linken Seite sieht man Maria mit dem Jesuskind. Vor ihr kniet anbetend der greise König. Links von ihm befindet sich die Signatur Joanes Carolus Reßler F. 1688. Der stehende König an der rechten Seite ist in einen roten Mantel gehüllt mit der für Reslfeld charakteristischen Betonung der gebroche nen Gewandfalten. Dieses Bild kam nach dem Abbruch des barocken Hochaltars in die Margaretenkapelle, befindet sich aber jetzt wieder in der Pfarrkirche. Nach Harter stellte das Oberbild die Himmelfahrt Christi dar. Bei der Regotisierung der Stadtpfarrkirche kam dieses Rundbild in die Pfarrkirche von St. Ul rich bei Steyr. Nach Mitteilung vom dortigen Pfarrer ist es jetzt im Pfarrhof. Aus derselben Zeit dürfte das Seitenaltarbild, den hl. Seba stian darstellend, stammen. Es ist gleichfalls nach der Regotisierung der Stadtpfarrkirche in die Margaretenkapelle gekommen, wo es sich derzeit im Depot befindet. Es soll wieder in die Stadtpfarrkirche zurückkehren. Das Hochaltarbild der Margaretenkapelle, die 14 Nothelfer darstellend, aus dem Jahre 1727 stammt ebenfalls von Reslfeld. 1688 erhielt die Pfarrkirche in Aschach an der Steyr neue Altäre. An der Evangelienseite wurde der Altar dem hl. Leonhard geweiht und auf Kosten des Stiftsrichters zu Garsten Johann Karl von Reslfeld, ehemaliges Hochaltargemälde der Stadtpfarrkirche Steyr, Anbetung der Hl. Drei Könige, bezeichnet 1688. — Foto: Diözesanbildstelle Linz 54

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