Oberösterreich, 35. Jahrgang, Heft 1, 1985

m s - Marian RittInger, hl. Matthäus vom Tabernakel In der Pfarrkirche Sattledt, 1941 hieher übertragen aus der Fiiialkirche Heiligenkreuz bei Kremsmünster. — Foto: Diözesanbiidstelle Linz Detail vom Gestühl im Sommerchor des ehemaligen Stiftes Garsten, ein Werk Marian Rittingers, um 1705. — Foto: Diözesanbildsteiie Linz hann Baptist von Riesenfels des jungen Ma lers an. Mit seiner Unterstützung kam der ta lentierte Resifeid 1680 nach Venedig und wurde dort Schüler von Karl Loth (Carlotto). Der aus München stammende Maier Loth hatte sich nach einem Aufenthalt in Rom in Venedig niedergelassen.Seine Mai- und Zei chenakademie war eine Sammelstelle öster reichischer und süddeutscher Barockmaier in Italien. Loth hat seine Schüler besonders bei der Komposition von Altarbildern auf das Naturstudium verwiesen, das die Basis sei nes Unterrichtes bildete. Nach vier Jahren kehrte Resifeid in seine Heimat zurück und trat am 17. November 1684 unter Abt Anselm Angerer in den Dienst des Stiftes Garsten. „Johann Carl Rössier, aus Tyroii gebürtig, sei kurz vorher von sein Mahler Studijs aus Weischiandt zurückge kommen", heißt es in einem Bericht. Vom Stift Garsten bezog er eine „jahresbestallung pr 200 fi.". 1692 wurde er als Stiftsoffiziale auf genommen mit der Verpflichtung, ein Drittel des Jahres für das Haus zu arbeiten. In der übrigen Zeit konnte er auch für andere Auf traggeber künstlerisch tätig sein. Somit eröff nete sich dem talentierten Maler in der lan gen Zeit seiner Künstieriaufbahn ein reiches Betätigungsfeld hier und an vielen anderen Stätten. Daß er dabei auch gut verdiente, zeigt eine Kammerei-Rechnung von 1717, worin berichtet wird, daß sich Abt Ambros Freudenpichl von Resifeid 1500 Gulden aus borgte, um die vom Kaiser auferlegten Abga ben anläßlich der Türkenkriege entrichten zu können. Er starb, 77 Jahre alt, am 13. Jänner 1735 im Stift Garsten und wurde in der Stifts kirche beim Kunigunden-Aitar beigesetzt. Die Bilder von Resifeid zeichnen sich zum Teil durch Darstellung größerer Personen gruppen aus, zum Teil sind seine Bilder nur auf einige Figuren beschränkt. Bei all seinen Kompositionen sind Diagonaisteiiung und Dreieckskomposition, Licht und Schatten wohl abgewogen. Durch fein abgestimmte Steigerung und Aufhellung der Farbskala von unten nach oben erzielt Resifeid eine ausge zeichnete und lebendige Wirkung. Der Kon trast von heilen, zarten Farben und dunkel braunen Schatten bei einzelnen Figuren be wirkt großartige Plastik, ausgezeichnete 51

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