Oberösterreich, 35. Jahrgang, Heft 1, 1985

Links unten: Marian RIttinger, lebensgroßer Osterleuchterengel In der ehemaligen Stiftskirche Garsten. — Foto: DIözesanblldstelle Linz Rechts unten: Marian RIttinger, Immaculata-Statue, einst In der Stadtpfarrkirche Steyr, jetzt In der Benediktinerabtei Kremsmünster. Foto: DIözesanblldstelle Linz Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Stadtpfarrkirche in Steyr mit barocker Ein richtung versehen. Marian Rittinger lieferte zusammen mit Peter Thurnier den Hochaltar, zu dem die Holzarbeiten 1300, die Vergol dung 2764 und das Tabernakel 150 Gulden kosteten. Dieser Hochaltar fiel der Regotisierung der Jahre 1854—1857 zum Opfer. In einem Bericht über die Errichtung des neu gotischen Altars heißt es u. a.: „Der jetzige schwarze und vergoldete Hochaltar im italie nischen Stil aus dem Jahre 1689—1692 paßt schlecht zur gotischen Kirche, aber auch die Seitenaltäre verunzieren den gotischen Bau." Am 22.April 1857„wurde mitder Abbrechung des alten und noch immerschönen Hochalta res angefangen und derselbe auf den Kir chenboden gestellt". Aus dieser Zeit stammt eine gefaßte,ca.2,25 m hohe bemerkenswer te Immaculatastatue von RIttinger, die R Pe trus Mayrhofer auf dem Dachboden der Kir che gefunden und 1949erworben hat.Sie be findet sich jetzt im Stift Kremsmünster.(Nach der ÖKT, Bd. Kremsmünster,stammt sie von einem Seitenaltar, nach Decker vom Hochal tar der Stadtpfarrkirche Steyr.) Die schlanke Gestalt der Maria, die mit beiden Händen das Zepter hält, steht auf der Weltenschlan ge. Der goldene Mantel schlingt sich mit dem reichen Spiel der Gewandfalten wie ein Ring um die Figur. Unter P. Franz Schlager, Pfarrer in Großra ming, bekam die dortige Pfarrkirche 1691 einen neuen Hochaltar, eine Gemeinschafts arbeit von Rittingerund Reslfeld. Die Figuren stellen außen den hl. Leonhard mit Ochs und den hl. Ägidlus mit Hirschkuh, Innen den Apostel Jakobus den Älteren (die Kirche Ist Ihm geweiht) und Johannes Evangelist dar. Bei verschiedenen Veränderungen im 18. Jahrhundert wurden z. B. 1725/26 die Seitenaltäre versetzt, 1759 die Decke der Kir che mit beachtenswerten Fresken versehen, die Kirche nach Osten um etwa 10 m verlän gert und auch der Hochaltar versetzt und ver ändert. 1689 ließ Abt Anselm Angerer von Garsten in der Wallfahrtskirche Frauenstein einen neuen Hochaltar errichten. Im Mittelpunkt dieses Barockaltars befand sich das Gnaden bild von Maria Stein mit der Gloriole von RIt tinger. Die barocken Statuen von hl. Anna und Joachim, Johannes dem Täufer und Jo hannes Evangelist sind ebenfalls Werke Rlttingers. Seit 1967steht im Mittelpunkt des Al tars die Schutzmantelmadonna von Gregor Erhart, flankiert von Johannes dem Täufer und Johannes Evangelist. Im Chor stehen jetzt die Statuen von Joachim und Anna, die 48

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