Holzrecht, das Jagdrecht aber ausge nommen, das Gebietzwischen dem Dambach und der Fruznicha, sei es bereits kultiviert oder noch unkultiviert, das gewaltige Gebiet, weiches Otakar Ii. vom Bischof Aitmann 1082eingetauscht hatte und bereits beschrieben wurde, ein Lehen des Arnheim zwischen dem Ramingbach und der Fruznicha, der Jagerberg bei Steyr, ein Stück gerodetes Land („ceiia") zwischen der Enns und der Steyr am Sarmingbach („Sabinicha") bis zum Weg nach Aschach (Laiberger Hof, südöstlich von Christkindi), zwei Mansen zu Husmanning und der Besitz, den Othwin mit seinen Sklaven (Slawen) be sitzt(wohl Hausmanning bei Kirchdorf), eine „dos" bei Ascha, die zur Kirche des hl. Martin gehört(Aschach an der Steyr), eine weitere „dos" bei der Kirche des hi. Vitus zu Dernberc(Ternberg), eine halbe Manse zu Swammering (Swammern bei Garsten), ein Lehen zu Scalchinberg im Ennstal (Sallaberg), ein Lehen zu Slateheim (Schlattheim), ein Lehen zu Strechowe (Strechau), — alle drei Güter in der heutigen Steiermark im Ennstal, ein Gut zu Steinarin iuxta Michilindorf (Mi cheldorf im Kremstal), das Zehentpflichtige Gut „Ritte" im Hausruck gebiet(Roit am Hausruck), fünf Weinberge zu „Hartperge" (wohi Hart berg bei Buchkirchen im Hausruckgebiet), ein Gut zu „Gidilheim" (Zeitlham bei Wei ßenberg), ein Gut zu „Ascaha" (vielleicht Aschach an der Donau), Weinberge im Osten:fünf in der Wachau,drei bei Wilhelmsburg, vier bei „Mutinsdorf" (Muthmannsdorf bei Wr. Neustadt), zu „Grebizbach" bei Wilhelmsburg 12 Man sen mit 30 Hörigen (Kreisbach bei Wil helmsburg), ein zehentpflichtiges Gut zu „cherbach"(Ker bach bei Grieskirchen).''® Schenkungen der Ministerialen: Ursprünglich war sicher für jede einzelne Schenkung eine Notiz vorhanden, wie die Kürze der Aufzählungen in der Urkunde ver muten läßt. Erhalten sind uns nur mehr zwei Notizen. Hauptgrund für die Zusammenstellung war sicher die Schenkungsfreiheit der Ministeria len, wird doch diese Freiheit erst in der Georgenberger Handfeste (1186) beglaubigt. So gar diese verlangt aber noch die Zustimmung des Landesherrn für jede einzelne Schen kung, so daß es durchaus verständlich er scheint, daß das Kloster den Verlust bereits erhaltener Güter notfalls durch gefälschte Ur kunden verhindern wollte. Da ich versucht habe,den Großteil der in dieser Urkunde und in weiteren Traditionsnotizen erwähnten Schenkungen auf beiliegender Karte zu loka lisieren, möchte ich sie hier nicht zusätzlich erklären,sondern nur auf einige größere und auffälligere Schenkungen näher eingehen. Bald nach 1129 schenkte die Markgräfin So phie, Gattin des Markgrafen Leopold (1122—1129), nach dem Tode ihres Gemahls dem Kloster einen eindrucksvollen Besitz im Räume Gaflenz. Die Schenkung umfaßte das Einzugsgebiet der Gaflenz, im Norden be grenzt durch eine Linie vom Falkenstein zur Enns,das kultivierte und unkultivierte Land in diesem Bereich,sowie an der Enns das Wei derecht zwischen Roßfall und Pfaffenstein und das Recht der Holzentnahme im ganzen Forst. Ausgenommen waren zwei Kolonen und die Jagd in den Bergwäldern,die zur Ro dung nicht geeignet waren. Um diese zwei angeführten Kolonen (später Forsthuben) entspann sich in weiterer Zukunft ein länge rer Streit, der hier aber nicht näher behandelt werden soll. Dieses Gebiet hatte Sophie einst als Morgengabe erhalten und widmete es in ihrer Stiftung dem Seelenheil ihres verstorbe nen Gemahls. Um 1140 erhebt Bischof Reginbert von Pas sau die Kirche zu Gaflenz(Avienz)auf Bitten des Abtes Berthold am Tage der Einweihung zur selbständigen Pfarre für das Gebiet zwi schen Neustiftbach und Frenzbach im Sü den. Damit wird dieses Gebiet aus dem Pfarr sprengel der freisingischen Mutterkirche Waidhofen an der Ybbs herausgelöst. Diese Pfarrerhebung ist wohl nur dadurch zu erklä ren,daß ein bedeutender Teil des Pfarrsprengels und auch der Kirchengrund selbst un mittelbar dem Kloster Garsten gehörten. Die Urkunde selbst berichtet uns nichts über eine Übergabe der Seelsorgerechte an Garsten, doch erscheint später das ganze Gebiet von Gaflenz mit Ausnahme der beiden angeführ ten Forsthuben im Besitz des Klosters. Die größte Schenkung in der Riedmark geht auf König Konrad III. zurück, der dem Klo ster Garsten 400 Mansen in der „Ritmarch" schenkte (Regensburg, 1142)^® Nach der „Vita" soll Abt Berthold Beichtvater Konrads III. gewesen sein und von diesem zum Dank 1142 diese Landschenkung erhal ten haben. Die Urkunde selbst allerdings sagt, daß diese Schenkung auf Anregung von Konrads Gemahlin Gertrud und seiner Mutter Agnes und mitZustimmung des Mark grafen Heinrich von Österreich (Heinrich II., Jasomirgott) und auf Bitten des Abtes Bert hold erfolgt sei. Die Schenkung selbst reichte vom Jaunitzbach bei Freistadt bis zur Alst und von da bis zur Grenze der Slawen(nach Norden). Obwohl die Schenkung als gesi chert gilt, hören wir in weiterer Zukunft nichts mehr über den Verbleib dieses Gebietes. Zwischen 1160 und 1170 übergibt Markgraf Otakar Garsten die Kapelle Haselbach mit ihrem Widem in Niederwinkel und zwei Höfen zum Seelenheil seines erschlagenen Dienst mannes Otto.^® Auch hier kam es zu einer Auseinandersetzung mit dem Pfarrer von Taversheim (Steyregg), da dieser die Rechte Garstens an Kapelle und Widem anfocht. Letztlich ließ der Bischof von Passau diesen Streit durch Propst Bernhard von St. Florian entscheiden. Dieser entschied (12. 8. 1234), daß der Pfarrer von Taversheim die Rechte Garstens anzuerkennen habe,dafür aber von Garsten zwei Höfe erhalten sollte. Die seel sorgliche Betreuung der Kapelle verblieb aber auch weiterhin beim Pfarrer von Tavers heim. Da Haselbach erst im 15. Jahrhundert als selbständige Pfarre im Pfarrverzeichnis aufscheint, hat Garsten sein Ziel, die Befrei ung aus der Jurisdiktion des Pfarrers von Ta versheim, trotz der Fälschungen nicht errei chen können. Garsten besaß zwar das geistliche Patronat und die Lehenschaft(„ius et proprietatem"), Zehent, Oblationen und Stolgebühren verblieben aber bei Ta versheim. Nach einer gefälschten Urkunde von 1163 übergab Otakar II. mit seinem Sohn Leopold um 1120 eine Salzpfanne zu Bayerisch-Hall (Bad Reichenhall) an das Stift. Da diese Schenkungen durch keinerlei Traditionsnoti zen abgesichert sind, das Besitzverzeichnis aus dem 12. Jahrhundert aber im wesentli chen dieselben Besitzungen angibt, wird wohl das Stift seine im Bezirk Reichenhali er worbenen Besitzungen, vor allem die um Saalfeiden, zu belegen versucht haben. Erstaunen erwecken die weit abgelegenen Besitzungen Gastern und Münichreith im Waldviertel. Da diese Schenkungen auf Graf Konrad von Raabs und seinen gleichnamigen Sohn zu rückgehen, waren wohl die verwandtschaftli chen Beziehungen Bertholds,des ersten Ab tes von Garsten,zur Dynastie der Grafen von Raabs für diese Erwerbungen ausschlag gebend.^® Einen weiteren größeren Güterkomplex in Niederösterreich finden wir in Thern (Unterthern,südwestl.v. Hoiiabrunn),der uns durch drei Traditionsnotizen belegt wird. 1125 schenkte die Matrone Truta einen Anteil der Saline Admont an das Kloster, als ihr Sohn dort eintrat. Neben diesem Salinenanteil bezog Garsten jährlich 62 kleine Fuder Salz von den Salinen Ischl und Aussee, wie uns eine Urkunde be24
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