Oberösterreich, 34. Jahrgang, Heft 4, 1984

Oberösterreich aktuell 2. Landeswettbewerb der oö. Musikschulen, Schlußkonzert und Ehrung der Leistungen Im Linzer Brucknerhaus am 23. Juni 1984 I n ' 'P'u'i schulen von 300.000 Menschen, 2000 Veran staltungen außerhalb der Schulen von 500.000 Interessierten besucht. Die Integration der Musikschule in das kultu relle Geschehen der Gemeinde ist eine be deutende Aufgabe des Musikschullehrers. Die Musikschule darf den Kontakt mit der Be völkerung nicht scheuen und muß kulturpoli tische Aktivitäten nach außen setzen. Dies geschieht eben durch öffentliche Auftritte und ein mitgestaltendes Eingreifen der Mu sikschule bei Festen und Feiern. Dadurch kann die Musikschule für die ganze Umge bung zu einem wichtigen musikalischen Zen trum werden. Das durch die bisher geleistete Arbeit er reichte Niveau der Musikschüler wurde auf eindrucksvolle Weise bei den beiden Landes wettbewerben der oberösterreichischen Mu sikschulen der Öffentlichkeit gezeigt. So konnten beim ersten Wettbewerb von 2178 teilnehmenden Schülern 254 im Einzelspiel und 107 Ensembles mit Preisen ausgezeich net werden. Beim zweiten Wettbewerb wur den von 2759 Teilnehmern 298 Preise er spielt, 193 im Einzelspiel und 105 von Ensembles. Die Leistungen der zahlreichen Preisträger bei den Abschlußkonzerten im Linzer Brucknerhaus sprechen für sich! Die Musik wurde zum Ausdruck der Lebens freude, zu einer Beschäftigung, die zum per sönlichen Wohlbefinden des einzelnen wie zur Bereicherung des kulturellen Lebens in der Gemeinschaft beiträgt. Damit wird Musi zieren zu einer die Lebensführung des Men schen bestimmenden Komponente, zu einem kulturellen Erlebnis, das in sinnigster Weise den beruflichen oder schulischen Alltag ergänzt. Auch wenn die wirtschaftliche Situation der zeit private wie öffentliche Haushalte zu strengstem Sparen nötigt, rechtfertigt doch die erfolgreiche Bilanz über sechs Jahre Landesmusikschulgesetz und damit sechs Jahre Landesmusikschulwerk den Entschluß, den beschrittenen Weg konsequent fortzusetzen. Rund 3000 junge Menschen finden gegen wärtig aus Platzmangel oder Lehrermangel keine Aufnahme in eine der bestehenden Mu sikschulen. Rund 70 Gemeinden sind es, die trotz großer finanzieller Belastungen die Gründung einer Musikschule in ihren Gren zen wünschen. Die 1000 eingesetzten Musikschullehrer brauchen zur Erhaltung ihrer Leistungsfähig keit, zur Anpassung an neue kulturpädagogi sche Erfordernisse eine qualifizierte Fortbil dung. Ohne diese würde die bis jetzt so erfolgreiche Entwicklung des Musikschulwe sens in Oberösterreich stehen bleiben und in einem veralteten System erstarren. Daher ist die Schaffung eines geeigneten Fortbil dungszentrums, das allen Musikschullehrern die Bewältigung ihrer fachlichen Probleme ermöglicht, eine existenzielle Frage für das Musikschulwesen geworden. Ebenso wird eine Vertiefung der Zusammenarbeit des Mu sikschulwerkes mit dem Brucknerkonserva torium und mit den Musikhochschulen als er gänzende oder weiterführende musische Bildungsstätte unerläßlich. Mit diesen Überlegungen sind die Ziele und Aufgaben der nächsten Zukunft gestellt und Ich hoffe zuversichtlich, daß uns die Bevölke rung und der Gesetzgeber das nötige Ver ständnis entgegenbringen und den Auftrag dazu billigen. 81

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