Johann Maria Monsorno, Blick auf die Promenade vom Gasthaus „Zum Römischen Kaiser", um 1830, Aquareli, OÖ. Landesmuseum OA Linz II 16/1. — Foto: Franz Michalek Theatergebäude angefüllt ist, immerhin beunruhigt werden" . . . In der Zwischenzeit hatte der Architekt des ständischen Bauamtes Franz X. Martineiii 1794 einen weiteren Theaterplan verfaßt und es war auch 1795 bereits ein neuer Vertrag mit dem Theaterdirektor Franz X. Glöggl ab geschlossen worden, der einen Entschädi gungspassus für die Zeit des Theaterbaues enthielt. Nach dem Frieden von Campoformio beschlossen die Stände anfangs 1798, Bauholz für 4000 bis 5000 fi zu kaufen und auch Steinmetzarbeiten zu bestellen; der ständische Architekt Ferdinand Mayr entwarf einen Plan, der sich an den Beispielen von Graz, Brünn, Passau und Krumau orientiert hatte. Wieder wurde die Ausführung bis zum nächsten Friedensschluß aufgeschoben. Und dann war es wieder eine Katastrophe, die endgültig zum Theaterbau führte: der gro ße Linzer Stadtbrand am 15. August 1800. Der Redoutensaai war zwar vom Feuer ver schont geblieben, das Gutachten, das die hiezu Beauftragten — Michael Ziegier, Propst von St. Florian, und Graf von Seeau — am 28. September 1800 abgaben, war aber nie derschmetternd. Ob nun Dachboden oder Bühne, Gänge oder Zuschauerraum, alles war in höchstem Maße feuergefährdet, an manchen Steilen sah man die Spuren von entstandenen, zum Glück schnell gelöschten Bränden; mit Löschrequisiten wäre im Ernstfall nichts auszurichten, so daß die ge schalten Decken und die nicht gesicherten Böden gleich einstürzen müßten Es ist gleichgültig, wo ein Feuer entstünde, alsbald würde das ganze Gebäude in Flammen ste hen, ein Teil der Zuschauer würde durch Rauch, der andere durch Erdrücktwerden zu grunde gehen und nur wenige, die der einzi gen Tür am nächsten befindlichen Zu schauer, könnten sich vielleicht retten. Schiimmerweise steht noch in der Nähe des Theaters der ständische voiie Hoizstadei und die Zimmerstätte, die mit Hafer und Heu an gefüllte Reitschule und daran angrenzend die ständischen Häuser. Die halbe Vorstadt könnte auf diese Weise ein Raub der Flam men werden. Wem diese Schilderung über trieben erscheint, der möge sich durch den Augenschein selbst überzeugen. Das ganze Gebäude ist nicht zu einem Theater geeig net, wozu es ja auch nur provisorisch be stimmt wurde und in den ganzen k. k. Erblan den wird sich kein so polizeiwidriges und gefahrvolles öffentliches Gebäude finden." Die Gutachter schlugen vor, sobald es die Jahreszeit erlaube, zugleich mit dem Land haus ein neues feuersicheres Theater bauen zu lassen. Das derzeitige Gebäude aber soll te gesperrt werden und wenn schon das Kasi no welter bestehen sollte, müßte es durch ^ fc 'i)hcajitr u: f 1 S'.'i. Unbekannter Meister, „Theater u. obere Promenade Linz am 25t. Juli 1837", Stadtmuseum Linz, Inv. Nr. 14.902. Foto: Franz Michalek
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