Simon-Geigenmusi aus Bad Geisern, die aus echter Familientradition gewachsen ist. „Simon" lautet der Hausname der Bergarbeiterfamiiie Putz, die schon in den dreißiger Jahren eifrig bei Hochzeiten und Tanzfesten aufspielte. — Foto: Wilhelm Fettinger STB'K« MMKM'» 9': »Kit nMrmuu irbrr Mua^ct .V.'t.l>.i Dniilui. . ITücfefrl.^ . .Vn'OIuiiDinitii. . -5,Dii tiürriücliil 5.Ü' ImvTirzMi. C€ „Steizhamers Lieder in obderenns'scher Mund art. in Musik gesetzt. . .", Druck, Wien 1845. — Linz, Steizhamer-Nachlaß im Adalbert-StifterInstitut des Landes Oberösterreich. — Foto: Franz Gangi Heimatort immer wieder zu repräsentieren hat. Es kann auch nicht „ein jeder" dabei sein, sondern nur jene eben, welche Fertig keit und Eignung nachweisen können und obendrein bereit sind, ihre Freizeit der Musi ziergemeinschaft zu opfern. Demnach lag auch der Gedanke nahe, neue Mitglieder in feierlicher Weise aufzunehmen. Das vollzieht sich dann meist im Rahmen von Neujahrs oder Frühjahrskonzerten, wo die mit Vorsicht und Umsicht herangebildeten Jungmusiker vor versammelter Kapelle und Öffentlichkeit durch die Überreichung einer Urkunde in die Gemeinschaft aufgenommen werden. Sehr viele Bräuche des Jahres- oder Lebens laufes sind auf die Mitwirkung von Musikan ten angewiesen. Ohne sie wären sie gar nicht durchführbar: adventliche Turmmusiken, Neujahrsblasen, weihnachtliche Weisen auf Friedhöfen, das Verschreien beim Obermühlviertler Rauhnachtsingen. Undenkbar ohne Musikanten wären die Klapphornverse, die im Innviertel als Jahreshachel bekannt sind, Al lerheiligenmusiken auf Friedhöfen, in Frei stadt vom Bergfrit herab, und andere mehr. Lokale Sonderformen, wie etwa das Leopoldiblasen in Ebensee oder Arien- und Hoch zeitsblasen sind Anlässe im Lebensbrauch, die vom Einsatz der Volksmusik nicht zu tren nen sind. Es scheint angebracht, die erwähnten Begrif fe Verschreien, Klapphornverse, Jahresha chel und Leopoldiblasen kurz zu erklären. 25
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