Oberösterreich, 34. Jahrgang, Heft 4, 1984

Ii ■ Johann Nepomuk David Im Alter von 15 Jahren als Mitglied des Quartetts NIssl, Kremsmünster 1910. Die Schrlftleltung dankt für die beiden Fotos auf dieser Seite Frau Grete Walllsch, Eferding Fotoporträt Johann Nepomuk David, Ehrenbürger von Eferding und Peterskirchen, Ehrensenator der Staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst In Stuttgart u. a. Foto: Werner Schloske, Stuttgart dessen Direktor er 1942 wurde. 1943 ausge bombt, kehrte er nach Österreich zurück, leb te vorübergehend in Gmunden und Wels. Dann kam eine Berufung an das Mozarteum in Salzburg, die nicht viel Freude brachte, schwere Erkrankung und Schwierigkeiten mit der Umwelt. 1948 nahm er eine Lehrstelle an der Stuttgarter Musikhochschule an, wo er 1977 gestorben ist. Seine außerordentliche Bedeutung als Kom ponist zu würdigen, ist hier nicht Gelegen heit, aber viel wichtiger erscheint mir die et was ausführlich dargestellte Zelt seines Wirkens in Linz und Wels. Es Ist typisch für die Art des Wirkens von Persönlichkeiten, die die Urheber des Phänomens der Musikstadt Eferding sind: Profunde musikalische Ausbil dung mit einem andersgearteten Brotberuf verbunden. August Kubizek (senior) 1888 in Linz als Sohn eines Tapezierers geboren, musikalisch hochbegabt, erlernte zunächst das Hand werk seines Vaters, was ihn nicht hinderte, Violine und Viola bei dem tüchtigen Linzer Pädagogen Professor Dessauer zu erlernen. Bei seinen zahlreichen Opernbesuchen im Linzer Landestheater lernte er den etwas jün geren Adolf Hitler kennen, an dessen frühem Lebensweg er engsten Anteil hatte. Vier Jah re wohnten die ungleichen Partner in einem Untermietzimmer in Wien miteinander: Der eine verfolgte leidenschaftlich sein Musikstu dium (Musiktheorie und Kapellmeister), der andere eher erfolglos sein Architekturstudi um. In seinem Buch „Adolf Hitler, mein Ju17

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