Oberösterreich, 34. Jahrgang, Heft 3, 1984

Bücherecke Anerkennung verdient auch die Lautschrift seiner Gedichte, ein Problem, das die Mundartdichtung in ihrer Verbreitung immer noch belastet. Anton Glechners Gedichte kann jedermann lesen, sofort verstehen. Beachtenswert die Illustrationen von Wolfgang Glechner — echte Talentproben. Rudolf Rochier: Freizeitführer Mühlviertel. — Linz: OLV-Buchverlag 1984, 307 Selten, 48 Schwarzweiß bilde,r farbiges Titelbild, Ladenpreis S 228.— Dieser handliche „Freizeltführer" Ist jedem zu emp fehlen, der das Mühlviertel in seiner ganzen Schönheit, Vielfalt und Eigenheit erleben möchte — als Wanderer, Kunstfreund, Urlaubsgast. Aber auch der Kenner dieser so überaus reizvollen Landschaft „zwischen Nordwald und Donau" wird in diesem Buch viel Neues finden, neue Anregun gen bekommen. Der Autor — Rudolf Fochler — Ist ein Mann der Praxis. Schon In seiner Rundfunkarbeit hat er es stets meisterhaft verstanden, Wissenschaft und Volksbildung in guter Mischung zu verbinden. Als Schriftsteller setzt er diesen Stil fort. Von seiner neuesten Publikation sagt er selbst: „Das vorliegende Handbuch unterwirft sich aller dings keinem speziellen Thema und will vor allem kein Reise- oder Wanderbuch sein. Wohl wirbt es auf seine Welse für den Besuch dieses oberöster reichischen Landesviertels, ist aber keineswegs auf die Fortbewegung des Gastes angelegt, son dern im Gegenteil — auf dessen Bleiben; es regt zum Verweilen an . . ." Jeder beschriebene Ort — Stadt, Markt oder Dorf — wird in seiner Geschichte, seinen Sehenswür digkeiten und seinem „Umkreis" liebevoll darge stellt. In Kursivschrift Ist jeder Ortsbeschreibung eine allgemeine Information über Verkehrsverbin dung, Sanitätsdienst, Unterkünfte, Unterhaltungs einrichtungen, Sport etc. vorangestellt. Die Gliederung Ist so gehalten, wie die Landschaft es vorschreibt. Am Böhmerwaid(Rigen im Mühlkreis, Schlögl, Bad Leonfelden, Haslach an der Mühl, Helfenberg, Klaffer, Schwarzenberg, Reichenthal, St. Oswald bei Haslach, Stefan am Walde, Ulrichsberg, Vor derweißenbach). An der bayerischen Grenze (Atzesberg, Hofkirchen im Mühlkreis, Julbach, Kollerschlag, Neustift im Mühlkreis, Oberkappel, Pellstein, Pfarrkirchen im Mühlkreis, Putzleinsdorf). Herzstück des Oberen Mühivierteis — Die Mühisenke (Altenfelden, Arnreit, Kirchberg ob der Donau, Kleinzell Im Mühlkrels, Lembach, Neufelden, Rohr bach, St. Martin im Mühlkreis, Sarlelnsbach). Vom Rücken zum Rüssel (Feldkirchen an der Do nau, Oberneukirchen, Waxenberg, St. Gotthard im Mühlkreis, St. Johann am Wimberg, St. Peter am Wimberg, St. Veit im Mühlkreis). im Tal der Großen Redl (Eidenberg, Gramastetten, Ottensheim, Walding, Zwettl an der Redl). Des Mühivierteis Mitte — Hoch über Linz (Hellmonsödt. Kirchschlag bei Linz, Steyregg). Riedmark und Gusentäier (Alberndorf In der Rledmark, Gallneukirchen, Hirschbach im Mühlkreis, Mauthausen, Neumarkt Im Mühlkrels, Reichenau, Ried In der Riedmark, St. Georgen an der Gusen, Schenkenfelden). im Freiwaid (Grünbach Im Freiwald, Leopold schlag, Liebenau, Sandl, St. Oswald bei Freistadt, Windhaag bei Freistadt). Kuppeniand an Alst und Naarn (Bad Zell, Freistadt, Gutau, Kefermarkt, Lasberg, Pregarten, Rainbach im Mühlkreis, St. Leonhard bei Freistadt, Schönau im Mühlkreis, Tragwein, Wartberg ob der Aist, Weitersfelden, Königswiesen, Pierbach, Unterweißen bach, Kaltenberg). Das Machiand (Allerheiligen, Arbing im Machland, Baumgartenberg, Klam, Mitterkirchen im Mach land, Münzbach, Naarn im Machland, Perg, Wind haag bei Perg, Rechberg, St. Thomas am Blasen stein, Saxen, Schwertberg). im Strudengau und am Weinsberger Waid (Bad Kreuzen, Dimbach, Grein, Pabneukirchen, St. Ge orgen am Walde, St. NIkola, Waldhausen Im Stru dengau). Der Informationswert dieses „Freizeltführers" wird erhöht durch Rubriken, wie: mit der Eisenbahn er reichbare Orte, Schiffsanlegestellen, Hallenbäder, Freibäder (Badeseen), Tennisbällen, Skilifte, Lang laufloipen, Reitmöglichkeiten, Schneegeräumte Wanderwege . . . Einen besonderer Hinweis verdient die Feststel lung, daß Rudolf Fochler alle Orte besucht, alle An gaben an Ort und Stelle auf Ihre Richtigkeit über prüft hat. Rudolf Huber: Wanderungen durch das ibmer Moo.r Landschaft, Siedlung, Geschichte. — OLVBuchveriag 1984, 128 Seiten, 12 Färb- u. 20 Schwarzweißbilde,r 16 Skizzen u. Zeichnungen, Format 12 x 17 cm, Ladenpreis S 148.—. Bereits der Untertitel dieser Neuerscheinung in der OLV-Buchverlagserie „Oberösterreich erleben" zeigt an, daß es sich nicht um einen Wanderführer üblicher Art handelt. Der Autor Ist mit der Land schaft des Ibmer Moores von Geburt an engstens verbunden. Sie hat sein Leben geprägt. 1910 in Eg geisberg geboren, hat er seine Heimat — ausge nommen die Kriegsjahre — nie verlassen, wirkte In seinem Geburtsort von 1934 bis 1973 als Lehrer, verfaßte eine „Eggelsberger Chronik" und legt nun mehr ein Buch vor. In dem es Ihm gelingt, diesen eigenartigen Fleck Erde Im westlichsten Teil des Bezirkes Braunau, angrenzend an den Salzburger Flachgau, in naturkundlicher, landeskundlicher und touristischer Sicht gut lesbar, wissenschaftlich fundiert, zu beschreiben. Er ist auch Träumer und Poet, beginnt mit „Schloßträumereien", in denen er „das Moor" in seiner Entstehung in einem erdge schichtlichen Zeitraum von rund 120.000 Jahren vorstellt, also „Die Geburt des Moores" beschreibt. Das nächste Kapitel handelt von den „drei Ge schwistern": Hochmoor, Zwischenmoor, Nieder moor. Die Darstellung von Flora und Fauna, der Sa gen aus dem Moor, der Arbelt der Torfstecher, von wunderlichen Wurzeln als „Relikte versunkener Wälder", die Beschreibung der Ibmer Seen als „dunkle, klare Augen" ist so anschaulich, daß der Leser Lust bekommt, diese Landschaft möglichst bald mit eigenen Augen erleben zu können. Praktischen Zwecken dienen die Abschnitte „Die Siedlungen" und „Wanden/orschläge — im und um das Ibmer Moor". Jede Wanderroute wird genau beschrieben, ist mit Zeitangabe und Wegskizze versehen. Mit diesem Bändchen wird einem Aschenbrödel unseres BundeslandesOberösterreichein wertvol ler Dienst erwiesen. Manfred Traunmüiier: Meine Radfahrt an der Donau. Ein Führer über die Radwege an der oberösterreichischen Donau und dem angrenzenden Gebiet. — Linz: OLV-Buchveriag 1984, 96 Seiten, 13 Schwarz weißbilde,r Format 12 x 18 cm, Tourenkarte 1: 50.000, Ladenpreis S 98.— Es Ist eine neue und sicherlich gute Idee, das Rad wandern In die Touristikliteratur einzubeziehen. Beschrieben wird in diesem Bändchen eine Rad wanderung in 6 Tagesetappen durch das Mühlvier tel und entlang der oberösterreichischen Donau sowie weitere Radwandermöglichkeiten „Durchs Waldaisttal an die Donau", „Die Aschach genie ßen", „In die herbe Schönheit des oberen Mühlvier tels". Der Autor stellt nicht die sportliche Seite in den Vordergrund, sondern regt den Leser an, die beschriebenen Teile des Mühivierteis in ihrer land schaftlichen und kulturellen Schönheit per Rad zu erleben. Seine geographischen, geschichtlichen und kunstgeschichtlichen Einführungen sind ge nau und umfangreich. Sie können auch dem Fuß wanderer gute Dienste erweisen. Folgende Routenbeschreibungen: Der 1. Tag ist der Anreise nach Neustift nahe der bayerischen Grenze gewidmet. Empfohlen wird zum Einfahren und Einstimmen eine örtliche Rundfahrtstrecke von rund 18 Kilometern. Die Strecke des 2. Tages führt über NIederranna, links (mit Zillenüberfuhr) oder rechts der Donau nach Schlügen und Aschach. Streckenlänge 45,5 km, also Zelt genug, um die beschriebenen Sehenswürdigkelten zu besichtigen. Die Streckenlänge des 3. Tages Ist rund 43 km und führt rund und quer durch das Eferdinger Becken, am linken Donauufer bis Ottensheim, dann über Wilhering, Eferding, Brandstatt zurück nach Aschach mit Abstecher auf die Burgruine Schaunberg. Der 4. Tag beginnt wie der Vortag mit Fahrt bis Ot tensheim und Mittagsrast in Linz. Tagesendziel Ist der alte Donaumarkt Mauthausen. 5. Tag: „Dies ist einer der schönsten Radfahr tage. . ."Tagesendziel mit vielen kulturellen Abste chern während der ganzen Fahrt ist St. Nikola, Fahrtstrecke rund 55 km. Am 6. Tag führt der Autor seine Radwanderfreunde hinauf nach Waldhausen. Wie gesagt: ein Wanderführer mit vielen Anregun gen — auch für den Fußwanderer und Autotouristen. Neuauflage des Burgen- und Schlösserführers Salzkammergut Herbert Erich Baumert/Georg Grüii: Burgen und Schlösser in Oberösterreich, Saizkammergut und Aipeniand. 2. erw. Aufl. — Wien: Birken-Verlag 1983, 128 Seiten, zahlreiche Abbildungen u. Pläne, La denpreis S 180.—. In der „BIrken-ReIhe" Österreichs Burgen, Schlös ser und Wehrkirchen Ist unser Bundesland Ober österreich mit 3 Bänden (Mühlviertel, Innviertel und Alpenvorland, Salzkammergut und Alpenvor84

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