Oberösterreich, 34. Jahrgang, Heft 3, 1984

Kunst der Gegenwart 'tu ^ r ^ ^ ~ -A "*- - '-«A«-|' ^u,^ro «. — —^-« ^ ''V B-A,<Ce^h. - 77 , dVi,.— ■■* '5^ aU^" U.M^ -^ ■*^*~-- 5 VI T-TiXO « \ <V v/^T AV<a5&^\ '■ A Oben: Skizze aus dem Münchner Tagebuch: München 13. 11. 1926 „Nun tauchen sie auf. . ." --* "5UA. stSl :ya„ /-vi./ T n-.,—« .ÄCi^^ /" •" * ^ i| Rechts: Skizze aus dem Münchner Tagebuch, Porträtstudie der „freundlichen Hausmutter Frau Ger!" — „Am Abend ist so schön bei ihr sitzen! Das Kucherl so warm und so freundlich das Gesicht, Mensch ärgere und fürchte dich nicht. — Sämtliche Fotos: Franz Gangl Seine Vorliebe für das Kunstsammeln und seine eigene künstlerische Arbelt konnte er nun ausschließlich für sich selbst betreiben und genießen. Er wurde zum Kunstfreund, zum Mäzen, zum „Privatmaler". Karl Hauk schreibt ihm mit Datum vom 26. Oktober 1943: Ich habe jedenfalls ein Maß von geistiger Verödung u. Einsamkeit in diesen Monaten ausgekostet wie noch nie. Es wäre schön, wenn man wieder unter Menschen mit ähnli chen Interessen sein könnte. Also werden Sie verstehen, wie sehr ich Ihnen für Ihre Bemü hungen dankbar bin ..." Als Kunstsammler hinterließ er seinem Sohn I -. i ./tr-rJf A. •. ■ y.> »«»T»... ' jt C A ' /"■ , r'' * einen geeigneten Grundstock. Die Kunst handlung Wilhelm Seidler in der Linzer Klo sterstraße kann als eine Fortführung der Tra dition des „Dürerhauses" betrachtet werden. Überraschend umfangreich und bedeutungs voll erscheint sein persönlicher künstleri scher Nachlaß, der von seinem Sohn und auch privaten Sammlern betreut wird. Nur wenige Werke befinden sich in öffentlichem Besitz. Es wäre verdienstvoll, diesen Nachlaß einmal der Öffentlichkeit in einer breit ange legten Retrospektive vorstellen zu können. Bei den Ölbildern überwiegen die Landschaf ten, vielfach Großformate. Im Aquarell und in der Zeichnung finden sich viele wunderschö ne Studien, die Oberösterreich nacherleben lassen, wie es unsere Vätergeneration in ihren Herzen getragen hat. Die Bauern kriegskompositionen besitzen gleichen Rang wie die bekannten Darstellungen dieses The mas. Zum Abschluß noch einmal ein Zitat aus sei nem Tagebuch, das die idealistische Kunst auffassung dieses Malers bezeugt: „Den Künstler bildet nicht die Schule allein, sondern das Leben, die Kräfte, die sein Inne res erregen — sein Gemüt, das widerklingt wie eine Harfe, und sein Geist, der sie er kennt. Die Hände sind nur die Dienerschaft." 78

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