Waldausstattung der oberösterreichischen Naturräume Naturraum Wald ha % Wiese % Acker % Sonstige % Insgesamt ha % Granit- und Gneishochland 142.000 44 22 29 5 326.000 27 Alpenvorland 124.000 24 22 41 13 510.000 43 Flyschbergland 51.000 50 23 10 17 102.000 9 Kalkalpen 166.000 64 12 2 22 260.000 21 Oberösterreich 483.000 40 20 27 13 1,198.000 100 Klimatisch liegt Oberösterreich in einem Übergangsbereich vom stark ozeanisch be einflußten Klima im Westen bis zum bereits pannonisch beeinflußten in seinen östlichen Landesteilen. Innerhalb des Großklimas hat die Höhenlage einen entscheidenden Einfluß auf die Verbreitung der Pflanzen und somit auch auf die Zusammensetzung der Waldbe stände. Soweit Bäume, Sträucher und Bo denpflanzen Klimaanzeiger sind, lassen sich Waldstufen bilden. Die Grenzen dieser Wald stufen verlaufen auf Sonnen- und Schatten seiten der Berge in verschiedener Höhe. Sie werden in kühlen Talschluchten und durch Windeinwirkung herabgedrückt, auf warmen Kalk- und Dolomitböden angehoben. Sie sind also abhängig vom Standortsklima, aber auch vom Bodenzustand und dem Grundge stein. Die sehr warme Waldstufe, im ozeanischen Klimaraum auch untere Buchenstufe be zeichnet, charakterisiert der EichenHainbuchen-Mischwald. An den Waldrändern und Feldrainen gedeihen viele wärmebedürf tige Sträucher wie Heckenkirsche, Weißdorn, Kreuzdorn und Liguster. Die Obergrenze Vitaler Auwald begleitet die Donau im oberösterreichisch/niederösterreichischen Grenzraum. — Foto: Gerhard Nerat dieser Waldstufe Hegt in Oberösterreich bei etwa 400 m Seehöhe. Sie erstreckt sich da her vom niedrigsten Punkt Oberösterreichs beim Donauaustritt an der niederösterreich ischen Grenze entlang dem unteren Ennstal bis in den Raum Steyr-Lambach-Grieskirchen-Eferding und donauabwärts sowie entlang dem Inntal zwischen Ach/Burghau sen und Schärding. An den Flüssen und an der Donau liegen noch heute Reste der einst sie breit begleitenden Auen. In den stromund flußnahen Weichholzauen beherrschen die verschiedenen Weiden und die Grauer len, aber auch mächtige Schwarzpappeln das Bild. In den nur von Spitzenhochwässern überschwemmten Hartholzauen wachsen Esche, Stieleiche, Hainbuche, Winterlinde, Spitz- und Feldahorn sowie Grau- und Schwarzerle, aber auch Ulme, Silberpappel und die schon erwähnten wärmebedürftigen Sträucher. Auf flachgründigen, trockenen Bö den und den sonnenseitigen Hängen im Do nautal ist die Weißkiefer heimisch. Die Fichte wächst hier sehr gut, allerdings außerhalb Ih res natürlichen Verbreitungsgebietes. Diese wirtschaftlich wichtige Baumart wird daher hier durch viele Schädlinge bedroht. In der warmen Waldstufe, der mittleren Bu chenstufe, können auf warmen lehmreichen Böden, besonders am Bestandesrand und im Freistand, auch noch Eiche und Hainbuche gedeihen. Sie ist aber das Hauptverbrei tungsgebiet der Rotbuche. Die Fichte wurde in dieser Waldstufe schon vor langem einge bracht und kommt vor allem auf bodensauren Standorten vor, wo sie anspruchsvollere Bau marten verdrängt. Kiefer und Tanne gedeihen hier ebenfalls gut. Unter ungünstigen Klimaund Bodenbedingungen erreicht diese Stufe die obere Begrenzung schon bei etwa 600 m Seehöhe, unter günstigen allerdings erst bei 1000 m und mehr. Diese Waldstufe nimmt da her auch den größten Teil Oberösterreichs ein. Sie umfaßt große Teile des Mühlviertels und des Alpenvorlandes mit Hausruck-, Kobernaußer- und Sauwald, der Wälder im Flyschbergland, im Seengebiet des Salzkam mergutes und reicht bis zur niederösterreichi schen Landesgrenze. In dieser warmen Waldstufe zeigt sich die ganze Artenvielfalt unserer Waldflora. Von den Eschen-AhornUlmen-Wäldern in den Schluchten und Tä lern über die Kiefernwälder auf steilen, war men Dolomitsüdhängen, von den schmalen Uferauen der Bäche des Mühlviertels und der Alpen mit Erlen und Weiden bis zu den Birken und Spirken, einer Latschenart mit aufrech tem Stamm, in den Mooren. Hier finden sich aber auch neben reinen Buchenwäldern zu wachsfreudige Fichten-Tannen-BuchenMischwälder sowie gesunde und wuchskräf tige Fichtenbestände.
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