Oberösterreich, 34. Jahrgang, Heft 3, 1984

Das Waldhaus in Windhaag bei Freistadt Josef Anderl Die Marktgemeinde Windhaag iiegt nördiich von Freistadt an der Grenze zur CSSR. Im Norden sind rund 11 km Gemeindegrenze Staatsgrenze, im Westen grenzt Windhaag an Leopoidschiag, im Süden an Grünbach und im Osten an Sandl an. Eingebettet zwi schen Viehberg und Leopoidschläger Berg beträgt die mittlere Seehöhe des Gemeinde gebietes von Windhaag 750 m. Im Gemein degebiet verläuft die kontinentale Wasser scheide. Nach Norden, das heißt in die Nord see, entwässern die Maltsch, der Mühl- und Klaffbach; nach Süden, das heißt in das Schwarze Meer, die Feldaist. Das Gemeinde gebiet umfaßt It. Katasterstand Dezember 1983 4.286,32 ha, die zu 55,7 Prozent land wirtschaftliche Nutzfläche, zu 36,1 Prozent Kleinwald, zu 5,8 Prozent Großwaid (Forstbe trieb) und zu 2,4 Prozent unproduktive Fläche sind. Die bäuerlichen Betriebe sind durch schnittlich 17,7 ha groß, ihre durchschnittli che Waidausstattung liegt knapp unter 7 ha. 1981 wurden in Windhaag 1873 Einwohner gezählt, von denen 46,2 Prozent in der Landund Forstwirtschaft tätig sind und 53,8 Pro zent anderen Berufen zugehören. Rund die Hälfte der nicht in der Land- und Forstwirt schaft tätigen Menschen müssen auspen deln. Am 12. Mai 1641 verlieh Kaiser Ferdinand Iii. der Gemeinde Windhaag bei Freistadt das Marktrecht. Das damals an die junge Markt gemeinde verliehene Wappen zeigt neben einem Panthier mit Krone — das ist als Fabel tier eine Kreuzung aus Löwe, Adler und Dra che — zwei das Bild füllende Nadelbäume, vermutlich Fichten oder Kiefern, die Symbol für diese Gemeinde blieben. Aus der alten Volksschule wurde das Waldhaus Windhaag bei Freistadt Im Frühjahr 1956 begann ich in Windhaag als Forstberater der Bezirksbauernkammer Frei stadt meine Arbeit. Schwerpunkte waren die Aufforstung von landwirtschaftlichen Grenzertragsböden, die Bestandes- und Bodenpfiege und damit die Überführung der vor herrschenden Kahlschlagwirtschaft in eine zuwachssteigernde Dauerbestockung mit Einzeistammnutzung. Dank der Mitarbeit der Landjugendfachgruppe und der aufgeschlos senen bäuerlichen Waldbesitzer konnten viele Beispielsflächen angelegt werden und Windhaag wurde Ziel vieler Forstexkursio nen, insbesondere aus allen Gemeinden des Bezirkes Freistadt. Der Weg war lang, führte aber zum Ziel Etwa 10 Jahre später, am 18.11.1966, kam es bei einer Forstexkursion mit Windhaager Bauern nach Zwiesel im Bayerischen Wald zur geistigen Grundsteinlegung für das Wald haus in Windhaag. Ich hatte auch den Be such des dortigen Waldmuseums im Pro gramm. Oberforstmeister Konrad Klotz vom Staatsforstamt Zwiesel-Ost führte uns perm 51

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