Oberösterreich, 34. Jahrgang, Heft 3, 1984

Die Frage des Aufstellungsortes Inzwischen erhitzten sich die Gemüter im Ge meinderat darüber, wo diese Holzknechtstu be aufgestellt werden solle. Einige waren für den Maiswald, andere für das StampflWäldchen, wieder andere für die Aufstellung bei der Anzenaumühle und ein Teil plädierte für das Müiiner-Wäldchen in unmittelbarer Nähe des Ortszentrums. In diese Zeit fiel der Tod unseres Obmannes Willi Kefer im November 1975. Als neuer Ob mann wurde ich gewählt. Wir wollen jetzt nicht die einzelnen Für und Wider der in Fra ge kommenden Aufstellungsplätze erörtern, sondern nur festhalten, daß schließlich der Gemeinderat 2 Aufstellungsplätze zur Ab stimmung brachte, nämlich das StampflWäldchen und das Müllner-Wäldchen. Der damalige Bürgermeister Hermann Engleitner entschied mit seiner Stimme, daß diese Hütte im Müllner-Wäldchen zur Aufstellung kom men sollte. Es konnte aber noch immer nicht mit der Ab tragung und dem Transport begonnen wer den, weil es inzwischen Schwierigkeiten we gen Gelacksrechte gab. Erst als die Agrarbehörde zustimmte, war endlich sozusagen „grünes Licht" gegeben. Abtragung, Transport und Lagerung der Dürren-Holzknechtstube Bauleitung, Planung, Aufsicht Fachoberinspektor d. österr. Salinen, Ob mann des Heimatvereines Robert Zahler 46 Links: Die „Grat" — Schlafstätte der Holzknechte. Die Kopfpolster waren früher mit „Flaym" = minderwertiges Federzeug, noch früher mit Kleie gefüllt. An der Wand zwei „Wochasäcke" = Rucksäcke. — Foto: Archiv Rechts: Der hintere Raum des SalzkammergutHolzknechtmuseums wurde als Schauraum zur Demonstration der einstigen Waldarbeit eingerichtet. Im Bild alte Werkzeuge der Holzknechte: alle Arten Beile — von der Maishacke bis zur Breithacke, alte Waldsägen, Hobel, Ebenwaage, Lotscheit, Zollstöcke, Meßkluppen. — Foto: Archiv Unten: Modell einer Holzriese mit Zwiesel. Beim Holzablassen wurde die Verständigung mit dem „Riesengschroa" — gesungene Worte — durchgeführt. Das Ende einer Holzriese war der Auswurfplatz. — Foto: Archiv Zimmermannsvorarbeiter; Salinenpensionist Gottlieb Krenn Vorarbeiter: ÖBB-Bediensteter Willi Pomberger Die Arbeitsgruppen umfaßten jeweils 8 bis 10 Mann Am Freitag, den 8. Oktober 1976, um 7 Uhr früh begann die Abtragung. Es wurde nur im mer an verlängerten Wochenenden gearbei tet, weil ich zur Erkenntnis gelangte, daß nur mit jungen, äußerst kräftigen Männern, also noch Aktiven, diese Arbeiten durchgeführt werden könnten, weil die langen, ca. 40 cm starken Rundhölzer sehr schwer sind und von Pensionisten nicht mehr bewältigt wer den konnten. Am 15. und 16. Oktober 1976 wurde der Trans port mit schweren LKW durchgeführt. Auch das frisch geschlägerte Holz wurde mit ab transportiert und wie alles andere im MüllnerWäldchen gelagert. Der Wiederaufbau Am 1. April 1977 konnte mit den Fundamentierungsarbeiten begonnen werden. Den 1. Juni ging es los mit den Aufzimmerungsar beiten und schon am 9. Juli 1977 konnte mit den Dachstuhlarbeiten angefangen werden. Am 16. Juli begannen wir mit den Deckarbei ten und am 21. Juli wurden die Tür- und Fen sterstöcke eingebaut, so daß wir am 26. Juli 1977 mit den Innenarbeiten anfangen konn ten. Am Mittwoch, den 24. August, war der letzte Arbeitstag. Die Eröffnung durch Hofrat Dr. Wutzel fand am 27. 8. 1977 statt. i Die Einrichtung des Hoizknechtmuseums Da wir an die Vorschreibungen der Agrarbehörde gebunden waren, mußte die Hütte et was verkürzt werden und hat nun ein Außen maß von 8 X 13 m. Die Dachvorsprünge wur den genau der alten Hütte nachempfunden.

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