Oberösterreich, 34. Jahrgang, Heft 3, 1984

Das Holzknechtmuseum in Bad Goisern Um das Wesen, die Art und das Leben der Holzknechte (Forstarbeiter) richtig verstehen und erfassen zu können, sind einige Vorbe trachtungen nötig. Der Wald Das innere Salzkammergut, von der steirischen Landesgrenze bis nach Ebensee, war reich gesegnet mit Wäldern. Es bestand da mals noch ein gesundes Verhältnis zwischen hartem und weichem Holz. Buchen, Eschen, Ahorn, Lärche, Eiben und Stechpalme sowie Fichten, Tannen, Zirben, Föhren und Linden waren reichlich vorhanden. Besonders das Gosautal war vom Hallstätter See bis an die Salzburger Landesgrenze, da mals gehörte ein Teil von Gösau zum Besitz des Erzbischofs von Salzburg und der andere Teil war Habsburger-Besitz, ganz dicht be standen; so nannte man Gösau die „Mutter der Wälder". Doch auch in Hallstatt selbst und über Goisern, Ischl bis Ebensee fehlte es nicht an ausgedehnten Waldungen. Robert Zahler Von 1200 bis 1563 (Eröffnung des Ischler Salzberges) war genug Holz vorhanden. Mit dem Anwachsen der Salzerzeugung wuchs auch der Bedarf an Brenn-Kufen- und Schiff holz, der Überfluß schwand dahin und die bisher achtlose Verschwendung begann sich nun bitterlich zu rächen. Schon das erste Reformationslibell von 1524 deckte die Schäden der miserablen Holzwirtschaft auf und ver suchte Ordnung in das gesamte Waldwesen zu bringen. Salzkammergut-Holzknechtmuseum, eröffnet am 27. August 1977, vordere Glebelseite. — Foto: Robert Zahler jun. Die größte Erweiterung erfuhr die Holzwirt schaft nach der Errichtung des Pfannhauses in Ebensee (1607), dem der Ort seine Entste hung und Bedeutung verdankt. Als Hallstatt allein Salz erzeugte, war der Hof schreiber, höchster Beamter in Hallstatt, selbst noch in der Lage, das Waldwesen zu leiten. Als aber Ischl und Ebensee dazu ka men, wurden sogenannte Waldmeister und Unterwaldmeister ernannt. Später kamen auch noch Förster hinzu. Vorgenannte waren also die Aufseher, Planer des Waldwesens. Eine ganz andere Stellung nahmen schon vom Beginn des Salzsiedens die Holzmeister ein. Sie leisteten die Arbeit im Walde. Sie vereinbarten mit den Waldmei stern, um welchen Preis das Holz zu den ver schiedenen Zainstätten gebracht werden konnte. Versuchten die Waldmeister, die Prei se so niedrig wie möglich zu halten, so trach teten die Holzmeister wieder darnach, so viel als möglich für sich und ihre Arbeiter heraus zuschlagen. SSImhm^ f f 43

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