*.-<^iJ®'^ .rflMW*» • IT'JSdißS« 'M.t r..- ••• ■*^' * - ."'.■» -v^^Ä^srasraßöft^S • ■*'^'-.1' - Nur Handwerker, die sich damit den Lebensunterhait verdienten? Das sicher auch. Schaut man jedoch die urtümlich schönen Formen ihrer Produkte, ob nun überliefert oder selbst erdacht, an, so spürt man die Fas zination, die wohl die innere Triebkraft dieser zum Teil sehr schöpferischen Arbeit war. Der Betrieb einer Glashütte erforderte allerdings auch viele Handlanger- und Zubringerdien ste: Holzhacker, Aschenbrenner und Stein hauer mußten das Rohmaterial herbeischaf fen, Pocher mußten den Quarz zerstampfen, damit er als „Speise" brauchbar wurde; Schmelzer und Schürer — auch ihre Berufs bezeichnung lebt in den Familiennamen fort — waren um den Glasofen bemüht; die Blä ser zauberten dann aus dem „Fluß" die gän gigen Grundformen, Maler und Schleifer ver edelten vielfach und vielfältig die Kelche, Krü ge und Pokale, am Verkauf und Vertrieb der Erzeugnisse waren Verpacker, Kraxenträger und „Vertreter", wie wir heute sagen würden, beteiligt. Für den Ferntransport der Glaswaren zog man das Schiff nach Möglichkeit dem Wagen vor; das ist nicht verwunderlich, taten doch die holprigen Straßen über Berg und Tal dem Glas ebenso wenig gut wie die ungefederten rumpelnden Wagen des Glashüttenzeitaiters. Der letzte große Schub der Erschließung des Waldes als Arbeits- und Siediungsraum be gann, als es möglich wurde, das Holz über den Nahverwendungsbereich als Bau- und Brennmaterial auch in Fernbereiche zu trans portieren, zuerst auf dem Wasserweg der „hölzernen" Flüsse, in erster Linie Moldau und Große Mühl, dann auf den Schwemmkanäien, die das Holz des Böhmerwaldes zur Moldau und über die europäische Wasser scheide sogar zur Mühl und auf ihr zur Donau brachten. Zunächst aber mußte dieses Holz geschlägert werden. Es beginnt im Wald das Zeitalter des Holzknechts. Um halbwegs rentabel ar beiten zu können, mußte man die Arbeiter möglichst in ihrem Arbeitsraum ansiedeln. Ernest Mayer, der Nachfolger Joseph Rosen auers und Erbauer des Neuen Kanals, be richtet, daß eigene Holzhackerkolonien ange legt wurden, „deren Einwohner keine andere Beschäftigung als jene der Erzeugung, der Ausfuhr und der Abschwemmung des Holzes übernehmen durften. Den Anfang machte er mit dem Bau einer Waldhütte im angewiese nen Hoizschlage, wo er die Feierstunde und die Nacht auf einem Lager von Moos und ge trocknetem Farrenkraut zubringt" — selbst für diese Zeit ein wahrhaft dürftiger Anfang. Aus der Hütte aber wurde allmählich das Holzhackerhaus, dessen feuergefährdeter Küchenteil später bereits gemauert war. Zwi schen St. Thema und Dreisessel soll es dem Schwemmkanal entlang über 300 solcher Holzhacker- und Schwemmhäuser gegeben haben. Durch einen Ansiedlungsvertrag, der einem solchen Siedler auch etwa 5 Joch Grund und damit eine bescheidene Viehhaltung garan tierte, war er verpflichtet, jährlich 100 Klafter Holz zu Schlägern und zu verbacken; da die Wochendurchschnittsleistung 12 Klafter (= 40 Raummeter) war, mußte er nach der 38
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