Oberösterreich, 34. Jahrgang, Heft 3, 1984

Eigentumsart „Betriebe" der Forstinventur, das sind Privatwäider und Wälder von Ge bietskörperschaften über 200 ha Katasterflä che. Die Lage der Forstbetriebe in Oberöster reich ist in Abb. 9 verzeichnet. Abb. 10: Einschlag je Hektar produktiver Waldfläche Hiebssatz und Einschlag. Die Betriebe werden von Forstpersonal ge führt und arbeiten nach einem Wirtschafts plan, in welchem der Hiebssatz die planmäßi ge Nutzung des Waldes für den mittelfristi gen Wirtschaftszeitraum (20 Jahre mit Revi sion nach 10 Jahren) festlegt. Dabei sind die Sicherung nachhaltiger Erträge und die opti male Ausnutzung des standörtlichen Leistungspotentiaies des Waldes die Richt schnur. Der Forsteinrichter setzt den Hiebs satz unter Rücksichtnahme auf Unvorherge sehenes so an, daß in der Regei eine Mehr nutzung von etwa 10 Prozent die Nachhaltig keit noch keineswegs beeinträchtigt, in seinem Vortrag „Der Forstbericht — ein Mittel für die Forstpolitik" zeigte Prof. Dr. R. Frauendorfer bei der Wintertagung am 2. 2.1984 in Wien auf, daß in den letzten Jahrzehnten die kleineren privaten Betriebe (500—1200 ha produktive Waldfläche) stei gende Hiebssätze und Einschläge auswei sen (Abb. 10 und 11). Da bei diesen Betrieben die durchschnittliche Mehrnutzung bereits rd. 30 Prozent beträgt, nimmt Frauendorfer an, daß hier eine besondere Zwangslage be steht, die zu einem zunehmenden Abbau des Waldvermögens führt. Die großen privaten Forstbetriebe (über 1200 ha produktive Waldfläche) nutzen nur um durchschnittlich 19 Prozent über den Hiebssatz und dürften daher in ihrer Nachhaitszieisetzung wenig beeinträchtigt sein. Trotz guter Bewirtschaftung sind Hiebssatz und Einschlag nur sehr schwach angestie gen. Diese Betriebe dürften damit bei Erhal tung der Nachhaltigkeit ihre Holzproduk tionskapazität erreicht haben. Erfolgsrechnung der Betriebe über 500 ha produktiver Waldfläche. Betrachten wir nach R. Frauendorfer zuerst die Entwicklung der nominalen Erträge und Kosten je Festmeter Hiebssatz und des sich daraus ableitenden Betriebserfolges (Abb. 12), so springen uns die Krisenjahre 1967/68,1975 und 1982 ins Auge. Die Kosten entwicklung verlief etwas ausgeglichener als die Entwicklung der Erträge, was nur durch intensive Rationalisierung möglich war. Im Durchschnitt stiegen die Erträge jährlich nur um 4,9 Prozent, die Kosten aber um 5,2 Prozent. Dieser kleine Unterschied brachte im Betriebserfolg nur eine durch schnittliche Zuwachsrate von 2,6 Prozent. Einschlag je produktiver Waldfläche Efm/ha 8 — 7— 6 — 5 — 4 — 3 — 0 — 1966 1970 1974 1978 1982 1986 1990 ÖBF Betriebe > 1.200 ha Betriebe 500 —1200 ha Bäuerl. Betriebe (Stkm., OÖ., NÖ.) 28

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