Oberösterreich, 34. Jahrgang, Heft 3, 1984

lieh zu sanieren. Mit Bestimmtheit wird das Problem aber bestenfalls verschoben, wenn aus angeblicher Rücksicht auf den Fremden verkehr von bestehenden Schäden nicht ein mal gesprochen werden darf. Vorschläge der Wirtschaft zur Sanierung des Waides Der Wirtschaft ist schon im Interesse der ei genen Existenz an der Wiederherstellung einer sauberen Luft als Voraussetzung für die Regeneration des Waldes sehr gelegen. Ge rade deshalb kann die Wirtschaft auch nicht ignorieren, daß einige, an der Gesamtzahl der Betriebe aber sehr wenige Unternehmen sicherlich gemeinsam mit dem Straßenver kehr und dem Hausbrand zur Verunreinigung der Luft beitragen. Korrekterweise muß man aber auch festhalten, daß diese Probleme weder schuldhaft noch fahrlässig entstanden sind, sondern auf dem allgemeinen Glauben beruhten, der Wald wäre ein Filter, dessen Regulierungskraft unerschöpflich ist. So positiv Umweltbewußtsein aber auch von der Wirtschaft bewertet wird, darf es doch nicht dazu führen, daß man es einfach bei der Forderung bewenden läßt, der Verursacher soll gefälligst dafür sorgen, daß einerseits be reits entstandene Schäden an der Umwelt beseitigt werden und andererseits durch Um weltschutzinvestitionen Beeinträchtigungen in Zukunft unterbleiben. Ob als Produzent oder Konsument — die Wirtschaft sind wir alle. Obwohl wir uns generell zum Verursacher prinzip bekennen, heißt das, daß die Gemein schaft dort eingreifen muß, wo das finanzielle Leistungsvermögen eines einzelnen Betrie bes überfordert ist. Kann ein Betrieb aus Konkurrenzgründen die Investitionen nicht finanzieren, würden da durch Arbeitsplätze gefährdet und die wirt schaftliche Leistungskraft unseres Landes geschwächt. Obwohl sicherlich nicht ausrei chend dotiert, scheinen hier die Weichen mit der Schaffung des sogenannten Luftreinhaltefonds richtig gestellt. Da Luftverunreinigungen nicht an den Gren zen Halt machen, wie uns die Schäden im Böhmerwald, verursacht durch die Schwerin dustrie der Tschechoslowakei, gezeigt ha ben, wäre es allein wegen der Kostenneutrali tät wünschenswert, daß Umweltschutzfragen auch in Zukunft soweit wie möglich internatio nal koordiniert werden. Entscheidend für die Bewältigung der ge samten Problematik ist aber die Umsetzung des heute schon in großen Teilen der Bevöl kerung gegebenen Umweltverständnisses in die konkrete praktische Tat. Tatsächlich gelebtes Umweltbewußtsein be ginnt bei jedem einzelnen. Nur wenn jeder einzelne in seinem Lebens- und Arbeitsbe reich beginnt, umweltbewußter zu leben und auch zu produzieren, wird uns die Sanierung unserer Umwelt gelingen. Seitens der Wirtschaft ist diese Bereitschaft durchaus gegeben. Erste sichtbare Ansätze dafür sind, daß Industrie und Gewerbeunter nehmen aus eigener Initiative versuchen, Schadstoffausscheidungen raschest zu re duzieren. Ein deutlicher Hinweis für das wachsende Umweltbewußtsein der Wirt schaft scheint mir auch die Mitwirkung der In nung der KFZ-Mechaniker bei der Aktion zur Überprüfung der Autovergaser zu sein. Um dem Waldsterben rechtzeitig Einhalt zu gebieten, sind auch, so unpopulär dies klin gen mag, ehebaldigst energiepolitische Ent scheidungen notwendig. Nicht nur die Schornsteine der Industrie sto ßen Schadstoffe aus, sondern auch Kraftfahr zeuge, Hausbrand und in einem besonderen Maße die kalorischen Kraftwerke. Elektrische Energie, erzeugt durch Wasserkraft, ist wohl die sicherste und preisgünstigste Energie für unsere Wirtschaft. Wir sollten daher den Mut haben, unsere Wasserkraft, die uns die Natur gegeben hat, zu mobilisieren und damit auch beizutragen, daß Wald und Natur gesund er halten bleiben. Nach dieser wirtschaftlichen dem Thema angebrachten sachlichen Dar stellung möchte ich die Bedeutung des Wal des sozusagen aus einer anderen, der schöngeistigen Perspektive noch einmal un terstreichen: Der Wald ist nicht nur wirtschaftlich unser Reichtum, sondern auch für das Leben von Mensch und Tier, für das edle Weidwerk und für den Ausgleich der kleinen Tierwelt verant wortlich: von den Bienen, die uns über Honig Gesundheit bringen, bis zum bunten Schmetterling, dessen Schönheit unser Auge erfreut. Der Wald hat für alle Dichter und Denker, die Weisheit, Wissenschaft und Gemüt mit der Natur verbinden, einen hohen Stellenwert. Als Verleger und Verarbeiter von Papier darf ich das wohl sagen. Adalbert Stifter, der große Literat unserer Hei mat, der Dichter des Böhmerwaldes, war mit dem Wald und der Natur innigst verbunden. In seinem Werk „Der Waldgänger" preist Stif ter die Herrlichkeit des Waldes und bezeich net das Land ob der Enns als Juwel der Menschheit. Damit meinte Stifter den Böhmerwald und wer den Plöckensteinersee als wachsames Auge dieses Böhmerwaldes hernimmt, aus diesem Schrifttum, der muß sich dazu beken nen, daß eben dieser schöne Böhmerwald, wie auch andere Waldteile in Oberösterreich sich in Gefahr befinden, durch Umwelt verschmutzungen dauernde Schäden davon zutragen. Sorgen wir daher dafür, daß dieser Wald für den Menschen erhalten bleibt. Die Wirtschaft ist vorbehaltlos bereit, alle Sanierungsbestre bungen für unser Lebens- und Wirtschaftssy stem aus besten Kräften zu unterstützen. W > : ^ Wildpark Hochkreut 1000 m Seehöhe Neukirchen bei Altmünster. Höhenwiidpark zwischen Atter see und Traunsee. Herrticher Panoramabiick in die Berge des Salzkammergutes. Eldorado für Natur- und Fotofreun de. Ütier 150 Wildtiere werden in natumaher Hege auf den Bergwiesen gehalten. Viele Streicheitlere für Kinder. Eine rustikale Gaststätte befindet sich im Zentrum des Parks. Zufahrt über Altmünster am Traunsee oder Steinbach am Attersee nach Neukirchen. Wanderwege von Neukirchen oder Relndlmühi und Weyregg am Attersee. Neu; Vogelstimmen- und Piizlehrpfad, Frosch-Lehrtümpel Autobahn SEEWAlCHE PINSOOR unden A'itmünster Wildpark Hochkreut WE*R£GG / V Neukirchen TRAUNSEE EBENSEE ^teinbach (fWlidpark Hochkreut®) 19

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