Oberösterreich, 34. Jahrgang, Heft 3, 1984

schnittlich in unseren Wäldern genutzte Men ge von 12 Millionen Erntefestmetern kurzoder mittelfristig mit allen Anteilen an Wert holz, Sägeholz und Brennholz um ein Drittel auf 15 Millionen Erntefestmetern gesteigert werden könnte. Von dem Holz, welches heute liegenbleibt, also nicht genutzt wird, könnten selbst nach Berücksichtigung von Bedenken kritischer Ökologen ca. 2 Mlli. Tonnen Trockensubstanz an forstlicher Biomasse geerntet werden. Dies entspricht heizwertmäßig ca. einer % Million Tonne Heizöl oder einem Importwert (Basis $ 30,—/pro Barrel) von nahezu 3 Mil liarden Schilling. Holz — zweitgrößter Devisenbringer Wie bereits ausgeführt, geht ein großer Teil der österreichischen Schnittholzproduktlon In das Ausland, wobei Italien und Deutsch land als Abnehmer eine große Rolle spielen. Das Hauptexportland der oberösterrelchlschen Sägeindustrie Ist wegen der unmittel baren Nachbarschaft die Bundesrepublik Deutschland, deren Anteil am Gesamtexport fast 50 Prozent beträgt. Zieht man Bilanz, kann man feststellen, daß sich die österreichi schen Holzexporte mit ca. 15 Milliarden Schil ling positiv zu Buche schlagen. Fremdenverkehr ohne Wald undenkbar Die positive Handelsbilanzsumme mit Holz und Holzprodukten macht den Blick zu einem anderen weitaus größeren Devisenbringer naheliegend, nämlich dem österreichischen Fremdenverkehr. Auch die langjährigen Erfol ge des österreichischen Fremdenverkehrs beruhen neben gut eingerichteten freundli chen Dienstleistungsbetrieben vor allem auf der landwirtschaftlichen Vielfalt und Schön heit, die Österreich zu bieten hat. Gerade noch rechtzeitig, bevor die Weltwirt schaftskrise auch auf diesen Bereich voll durchschlagen konnte, hat man mit Werbe konzepten und Strategien, die auf die Ausgleichs- und Erholungsmöglichkeit In un serer Natur ausgerichtet waren, erfolgreich auf ein wanderbares Österreich hingewie sen. Man braucht keine besondere Vorstel lungskraft, um sich ausmalen zu können, daß ein kaputter oder Im Sterben begriffener Wald die Bemühungen der österreichischen Fremdenverkehrswirtschaft weit zurückwer fen würde. Probleme der Fremdenverkehrs wirtschaft haben natürlich Multlpllkatorwlrkungen, die langfristig auf die gesamte öster reichische Wirtschaft Auswirkungen hätten. Will Österreich seinen Lebensstandard lang fristig nicht verlieren, muß alles daran gesetzt werden, schon vorhandene Schäden In unse rer Landschaft festzustellen und ehestmögmvtßm m \ : Wanderweg im Gebiet der Mühlvlertler Fremdenverkehrsgemeinde Rechberg. — Foto: Franz Gangl 18

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