Oberösterreich, 34. Jahrgang, Heft 3, 1984

So sah ein altes Sägewerk aus — Eine 1814 eingerichtete Säge mit Venetianergatter, die 1983/84 von ihrem früheren Standort in Lungendorf, Gemeinde Rettenbach, als Stiftung ihres Besitzers nach Bad Goisern überführt und im Gelände des Freilichtmuseums Anzenaumühie aufgestellt worden ist. — Foto: Handlehner Zeitraum in Oberösterreich, also auf nur 12 Prozent der Gesamtwaldfiäche, im Durch schnitt rund 18 Prozent des österreichischen Einschlages, nämlich rund 2,1 Miliionen Efm realisiert. Laut einer statistischen Erhebung bean sprucht der Durchschnittsösterreicher jähr lich 205 kg Sägeholz und Holzwerkstoffplat ten sowie 135 kg Papier und Pappe. Auf eine dreiköpfige Familie entfällt demnach im Jahre rund 1 t an Holzprodukten. Eine der wichtig sten Branchen, die sich mit der Verwertung von Holz als Rohstoff für die Wirtschaft be faßt, ist die Sägeindustrie. Sie ermöglicht die spätere Weiterverarbei tung der einzelnen Holzarten in den verschie densten Branchen. Im Jahre 1982 wurden in Oberösterreich von 600 Sägewerken, die zu sammen einen durchschnittlichen Beschäfti gungsstand von 2000 Arbeitnehmern aufwei sen, aus rund 1,7 Millionen Festmetern Rund holz ca. 1,1 Millionen m^ Schnittholz erzeugt. Rund 600.000 m^ Schnittholz wurden im Jah re 1982 exportiert. Mit der kräftigen Steige rungsrate von 15 Prozent gegenüber 1982 konnten die Exporte von Schnitthoiz 1983 auf nunmehr 700.000 m^ ausgebaut werden. Im Vorjahr betrugen die gesamtösterreichi schen Schnittholzausfuhren 4,3 Millionen m^, wobei Oberösterreich mit einem Anteil von 16 Prozent hinter der Steiermark und Kärnten an dritter Stelle liegt. Die Hauptverkehrsträger der oberösterreichi schen Schnittholzexporte sind die Straße und die Bahn. Rund 58 Prozent der Ausfuhren werden auf der Straße getätigt, während 42 Prozent von der Bahn bewältigt werden. Auch mit diesen Zahlen wird deutlich, daß Holz aus dem vielfältigen Räderwerk der Wirtschaft nicht mehr wegzudenken ist. Die Holzverarbeitung und -Verwendung ist ähnlich wie die Standortverteilung des Wal des in idealer Weise dezentralisiert, hand werklich orientiert und sehr vielseitig. So viel seitig, daß wichtige Zweige nur beispielhaft beschrieben oder angedeutet werden kön nen. Holz ist wichtigster und unersetzbarer Roh stoff für eine Reihe von Branchen, wie etwa die Holzindustrie, Tischler, Zimmerer, Drechsler, Instrumentenmacher usw. In diesen Branchen sind in Oberösterreich über 20.000 Arbeitskräfte beschäftigt, deren Arbeitsplatz unmittelbar vom Holz abhängig ist. Aber auch für viele andere Branchen spielen das Holz bzw. Produkte aus Holz eine große Rolle, wie beispielsweise für die Bauin dustrie, das Baugewerbe, die Papiererzeu gung und -Verarbeitung, die Druckereien, die Buchbinder, den Möbelhandel usw. Auch das Bestehen und die Beschäftigtensituation dieser Betriebe hängt mittelbar vom Grund stoff Holz ab, so daß insgesamt mehrere hun derttausend Arbeitskräfte in Oberösterreich in irgendeiner Weise vom Holz leben. Neben der wichtigen Rolle als Rohstoff und Baustoff kommt dem Holz aber auch als Energieträger eine immer größere Bedeu tung zu. Gerade in der Sägeindustrie sind in der letzten Zeit verstärkt Bemühungen im Gange, Sägenebenprodukte, wie Sägespä ne, Rinden, Hackgut und dergleichen, zur Wärme- und Energieerzeugung heranzuzie hen. Experten meinen auch, daß die durch Rechts: Blick in einen modernen holzverarbeitenden Betrieb. Neben den rund 20.000 Beschäftigten, deren Arbeitsplatz direkt vom Holz abhängt, sichert die Herstellung von modernen Bearbeitungsmaschinen zusätzliche Arbeits plätze. — Foto: Oskar Prokosch -.1 «I«# 17

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