Oberösterreich, 34. Jahrgang, Heft 3, 1984

Holzlieferung fieute: Holzlleferungen sind ein wesentlicher Auftragsbestandteil für das oberösterreichische Transportgewerbe. Rund 58 Prozent aller Ausfuhren werden von oberösterreichischen Unternehmen durchgeführt. — Foto: Abt. Presse und Information der Handelskammer für Oberösterreich 11 1 I len, wenn er aus gesunden kräftigen Bäumen besteht, ist der Schutzwald überaltert, kann er den an Ihn gestellten Forderungen nicht mehr ausreichend genügen. Das gleiche gilt für Stangenhölzer, die nicht rechtzeitig und ausreichend durchforstet und sohln anfällig für Wind, Schnee und letztlich auch Insekten werden. Braucht unsere moderne Industriegesell schaft auch In Zukunft noch Holz? Die rechtzeitige und ausreichende Nutzung unserer Wälder Ist vom forstwirtschaftlichen Standpunkt her gesehen nicht nur wün schenswert, sondern sogar notwendig. Spä testens hier stellt sich allerdings die Frage, ob die holzverarbeitenden Betriebe Ihrerseits ausreichenden Absatz für Ihre Produkte fin den. Exakt lautet die Kernfrage, ob wir In un serer hochentwickelten Industriegesellschaft Holz wirklich noch brauchen bzw. ob man Holz In der vorhandenen Menge und Vielsei tigkeit nicht durch andere Rohstoffe, wie etwa Kunststoff, ersetzen könnte. Ein wertvoller Hinwels, der die gefühlsmäßig zunehmende Beliebtheit des Holzes auch empirisch bestä tigt, scheint diesbezüglich der Pro-KopfVerbrauch In führenden Industrienationen, wie USA oder Schweden, die noch einen weitaus höheren Bedarf als wir In Österreich aufweisen. Hoher Holzverbrauch Ist also ein Zeichen für hohen Lebensstandard und nicht etwa umgekehrt. Holz ist überall — Warum ist Holz so beliebt? Ob man Würste grillt und das HolzkohleFeuer beobachtet; ob man die Wurst dann mit oder ohne Zellulose-Foliendarm verzehrt und Fleisch auf einem Brett zerkleinert; ob man danach Zeltung Nest, In den Zähnen stochert, die Arme zufrieden auf die Stuhllehne legt oder beim Kartenspiel auf den Tisch haut; ob man ein Loch durch die dünne Kunststoffolle der Einbauküche bohrt, einen Kratzer In die Schrankwand macht, den Absatz eines Da menschuhs zerbricht oder sich Ins Bett legt; ob man auf dem Dachboden nach Kisten sucht und einen Karton findet: ob man Im Fer tighaus einen Nagel In die Wand schlägt oder beschließt, Heimwerker zu werden — überall stößt man auf Holz. Mit anderen Worten: Die Vielfalt des Holzge brauches Ist so groß, daß es sich nur an Hand von Beispielen und ohne Anspruch auf Voll ständigkeit beschreiben läßt. Und doch gibt es Ordnung In dieser Vielfalt. So können die zahlreichen Verwendungen auf folgende Fragen reduziert werden: Wird das Holz als Substanz, also als Brenn-, Faser-, Spann- oder Chemierohstoff ver wendet? Soll das Holz als gewachsener, tragender Körper, beispielsweise als Brett, Balken oder als Mast wegen seiner Festigkeit bei gerin gem Gewicht eingesetzt werden? Oder wird es wegen seiner schönen Indivi duellen Oberfläche als Furnier oder wieder um als Brett und Balken gesucht? Substanz, Körper oder Oberfläche — für alle drei Nutzungseinrichtungen gibt es zahllose Beispiele. Ganz sicher Ist die vielfältige Verwendungs möglichkeit aber nicht allein ausschlagge bend für die Beliebtheit des Holzes. Wenn man davon ausgeht, daß große robuste Völ13

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