Oberösterreich aktuell m rieht über das Salzkammergut, dem in den nächsten Jahren und Jahrzehnten viele an dere folgten. Das Schlagwort von der,.öster reichischen Schweiz" machte die Runde, das Saizkammergut wurde Mode. Doch den Aufstieg zum bedeutendsten Frem denverkehrszentrum der alten Monarchie brachte dem Salzkammergut doch wieder je ner Stoff, von dem seit Jahrhunderten das Wohlergehen der ganzen Region abhing; das Saiz. Es war die Zeit, in der sich die Wissen schaft des uralten Glaubens an die Heilkraft des Salzes bemächtigt hatte; seit kurzem wa ren Seebäder ais Therapie gegen alle mögli chen Leiden beliebt. Diesem Trend entsprach auch die Eröffnung des Sole-Kurbetriebes in Bad Ischl im Jahre 1822 und der Kurbetrieb Links: Landeskuranstalten Bad Ischl, SoleHallenwarmbad, 3 % Sole, Wassertemperatur 30 Grad Celsius. — Foto: H. Hofer Rechts: Ausflugsfahrt auf dem Traunsee. — Foto: Hannes Loderbauer des Jodschwefelbades in Bad Geisern ab dem Jahre 1884. Das entscheidende Verdienst für den endgültigen Durchbruch der Soletherapie lag bei Dr. Franz Wirer, einem angesehenen Mediziner aus Wien mit guten Beziehungen zum Herrscherhaus. Als 1827 Erzherzog Ru dolf in Ischl aufs schwerste erkrankte, wurde er nur dank der Soletherapie Dr. Wirers rasch wieder gesund. 1828 traf der für den Aufstieg des Kurortes wichtigste Gast in Ischl ein, Erz herzogin Sophie, die damals noch immer kin derlose Gemahlin des österreichischen Thronfolgers, Erzherzog Franz Karl. Auch in diesem Fall wirkte das Solebad in Ischl. 1830 kam Franz Joseph zur Welt, der die Donau monarchie fast bis zu ihrem Untergang regier te, 1832 Maximilian, der spätere Kaiser von Mexiko, und schließlich 1833 Karl Ludwig. Das Volk nannte sie die ,,Salzprinzen". Damit war der Ruhm Ischls ein für ailemal begründet. Eine eigene Fremdenverkehrsindustrie ent stand, die Einwohner Ischis begannen, von der Vermietung ihrer Zimmer und Häuser zu leben. Ischl wurde ab 1854 offizielle Sommerresi denz von Kaiser Franz Joseph I. und mit dem Kaiser übersiedelte im Sommer der ganze Hof ins Salzkammergut. Damit erfuhr diese Region einen grundlegen den inneren und äußeren Wandel vom Saizindustriegebiet zum Fremdenverkehrsland. Die Entdeckung der Dachsteinhöhien und der Mammuthöhle im Jahre 1911 bildete neben den bereits erwähnten Erschließungen des ®LÄSERNE ^OSTBARKEITEN Erzeugungsbetrieb 4810 Gmunden Linzer Straße 6 an der Traunbrücke Telefon 0 76 12 - 30 56 Glaskunst Exklusiv-Bleikristali Gmundner Freundschaftsbecher antik, 18. Jahrhundert in 6. versch. Farben — Hochzeitsbecher, Taufbecher und Bauernbecher 66
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