Oberösterreich, 34. Jahrgang, Heft 2, 1984

Oberösterreich aktuell * 47 »-'•I ^ * ifÄl Prähistorisches Museum Haiistatt, Funkdokumentation von Isidor Engi aus dem halistattzeitiichen Gräberfeld am Saizberg. — Foto: Maximilian Singer \.:A tti//.H ■'^4 ^4^ Wirr- .■ 1: . Z , 5? |V-«v.. v<7^ Steinlieferanten der Ostsee bis zu den Etruskern in Mittelitalien. Wenn auch der Bergwerksbetrieb bis zur Zeitwende weitergelaufen sein dürfte, so feh len seit dem Ende des Gräberfeldes im vierten Jahrhundert vor Christus bemerkenswerte oberirdische Funde. Dann trat das Volk, das das Salz abbaute, wieder ins Dunkel der Ge schichte zurück. Ob es das Tai verließ, ob es fremden Eroberern zum Opfer fiel-wir wissen es nicht. Als die Römer ins Land kamen, sie delten sie in und um Haiistatt und man könnte mit einer gewissen Berechtigung sagen, daß nur das Bergwerk sie in diesen abgelegenen Bergwinkei gelockt hätte, aber auch dafür fehlt jeder Hinweis. Erst im 13. Jahrhundert hören wir wieder vom Haiistätter Salzberg. Der 1273 zum deutschen König gewählte Ru dolf von Habsburg belehnte nach dem Sieg über Ottokar II. im Jahre 1282 seine beiden Söhne Albrecht und Rudolf mit Österreich und der Steiermark, im Jahr 1283 wurde diese Beiehnung auf Herzog Albrecht i. eingeschränkt. Dieser soll im Jahre 1284 hoch über Hallstatt den Rudoifsturm errichtet haben, dessen 700-Jahr-Feier wir heuer begehen. Dieses Datum wird heute von der Wissenschaft ange zweifelt, doch ändert dies wenig am ehrwürdi gen Alter dieses Bauwerkes. Die erste Nachricht vom neuen Haiistätter Salzbergwerk stammt aus dem Jahre 1311, als bereits eine Siedeaniage existiert, das heißt, daß die Arbeit am Berg bereits einige Zeit früher aufgenommen worden sein muß. Die Errichtung des Rudolfsturmes ist ein An haltspunkt dafür, daß damals das Bergwerk zumindest in seinen Anfängen schon wieder bestanden hat. im Verlauf des 14. und 15. Jahrhunderts wurde der Haiistätter Betrieb ständig ausgebaut, neue Stollen wurden ge schlagen und die Produktion erhöht. Der Transport des Salzes führte auf dem Wasserweg nach Gmunden, wo das Saiinenprodukt auf den Markt gebracht wurde. Dies erforderte die Errichtung eines Verwaitungsund Kontroilamtes, dessen Leiter, der Amt mann in Gmunden, bereits 1335 urkundlich erwähnt wird. Der Gmundner Salzamtmann ist auch,, Pfleger im ischiland", womit ihm die ge samte Verwaltung des Bezirkes übertragen wird. Vom Staat im Staate zur Osterr. Salinen AG Um die Mitte des 16. Jahrhunderts wurden die Salzlagerstätten in Ischl entdeckt. Auch dieser 58

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