Oberösterreich, 34. Jahrgang, Heft 2, 1984

Die Grubenlampe erinnert an das Braunkoh lenrevier von Ottnang/Thomasroith, wo im Jahre 1855 der systematische Abbau der Kohlenflöze begann. Thomasroith bei Ottnang wurde im Jahre 1863 als die erste reine Knappengemeinde Oberösterreichs ge gründet. Die Farben Grün und Schwarz verweisen ebenfalls symbolisch auf Bergbau im allge meinen. (Entwurf; H. E. Baumert). Die Wappen des Erdöl- und Erdgasbergbaues: Die Wappendarstellung der Gemeinde Oberndorf bei Schwanenstadt bezieht sich auf die bedeutende Erdgaslagerstätte im Raum Schwanenstadt (erbohrt 1961). Im schwarzen, zweimal gewellten Schildfuß symbolisieren drei silberne, eingebogene Spitzen die Erdgas lag erstatten, über denen drei rote Flammen auf den Rohstoff als Ener giespender Bezug nehmen. (4) Drei züngelnde Flammen sind aus der Zeit 14. — 16. Jahrhundert auch als hüttenmänni sches Wappensymbol, z. B. der Sllberbrenner und Hammermeister, bekannt. (9) (Entwurf: Toni Hofer). Ebenfalls Im Schlldfuß zeigt das Wappen von Neukirchen an der Vöckla schwarze, unre gelmäßige Wellen als Hinweis auf die erste erfolgreiche Erdölbohrung Puchkirchen 1 Im Gemeindegebiet von Neukirchen. Seit 1956 hat von hier aus eine bis heute erfolgreiche Suche und Gewinnung von Erdöl in unserem Bundesland ihren Anfang genommen. (5) (Entwurf: H. E. Baumert). Zusammenfassung Diese kurze Übersicht von oberösterreichi schen Gemeindewappen mit Beziehung zum Bergbau zeigt vor allem zwei Hauptmerkma le: Zum ersten eine zeitliche Trennung der Wappenverleihung des älteren Salzwe sens/Salztransports (mit Ausnahme von Ebensee) von jener des Kohle- und Erdöl bergbaus. Und weiters einen grundlegenden Unterschied in der Symbolik. Salzwappen zeigen stets die Salzkufe, also einen Gegen stand der Weiterverarbeitung des Bergbau produkts. Der bergmännische Inhalt der Koh lewappen dokumentiert sich in Form des „Schlägel und Eisens" In gekreuzter Form mit einer Ausnahme, wo die Grubenlampe als eindeutiger Hinweis auf den Untertagebau Eingang gefunden hat, sowie in den Berg baufarben „Schwarz-Grün". Dabei ist Schlägel und Elsen ein altes Sym bol der bergmännischen Handarbeit und be gegnet uns seit den Anfängen der Wappen verleihung im Mittelalter, z. B. in Wappen der Steiermark und Tirols, jedoch vorwiegend im Erzbergbau. Daß auch der Salzbergbau Schlägel und Ei sen als Wappensymbol kennt, erfahren wir aus der jüngsten Wappenform von Altaussee (verliehen 1979) Im steirlschen Salzkam mergut. Erdöl und Erdgas finden symbolisch Eingang in die Wappendarstellung als Produkt des geologischen Untergrunds und nicht als bergmännische Tätigkeit (z. B. Bohrturm). Damit setzt eine neue Form der Darstellung des Bergbaus als Urproduktion in der Sym bolik oberösterreichischer Ortswappen ein. Literatur- und Quellennachweis: 1 Baumert H. E.: Die Wappen der Städte, Märkte und Gemeinden Oberösterreichs, Linz 1958 2 Oers.: 2, Nachtrag, Linz 1970 3 Oers.: 3. Nachtrag, Linz 1973 4 Oers.: 4. Nachtrag, Linz 1978 5 Oers.: 5. Nachtrag, Linz 1980 6 Berger W.: Der Bergbau in österreichischen Ortswappen in Vergangenheit und Gegenwart, in: Österr. Berg- und Hüttenkaiender, Wien 1968, 8.109 — 121 7 Egg E.: Bergwerksbiider auf Tiroler Wappen, in: „Der Anschnitt" 10/1958, Heft 4/5, S. 11 — 15 8 Kästner A.: Der Bergbau in den Wappen deut scher Städte; Verlag Glückauf, Essen 1939 9 Kirnbauer F.: Schlägi und Eisen und andere Symbole der Berg- und Hüttenieute, in: Leobener Grüne Hefte, Nr. 156, Wien 1975 10 Newekiowsky E.: Die Schiffahrt und Flößerei im Räume der oberen Donau; Bd. 1, Salzburg 1952 11 Puschnig R.: Bergbausymbole in den steirl schen Gemeindewappen; in: Der Bergmann — der Hüttenmann — Katalog zur 4. Steirischen Landes aussteilung, S. 417 — 423, Graz 1968 12 Werneck W.: Oberösterreichs Rohstoffvorkom men in Raum und Zeit, in: Jb. OÖ. Mus. Ver., 125/i, Linz 1980 Wildpark Hochkreut * 1000 m Seehöhe Neukirchen bei Altmünster. Höhenwildpark zwischen Atter see und Traunsee. Herrlicher Panoramabiick in die Berge des Salzkammergutes. Eldorado für Natur- und Fotofreun de. Ütjer 150 Wlidtlere werden in natumaher Hege auf den Bergwiesen gehalten. Viele Streicheltiere für Kinder. Eine rustikale Gaststätte tjefindet sich Im Zentrum des Parks. Zufahrt ütrer Altmünster am Traunsee oder Steinbach am Attersee nach Neukirchen. Wanderwege von Neukirchen oder Reindlmühl und Weyregg am Attersee. Neu: Vogelstimmen- und Pllzlehrpfad, Frosch-Lehrtümpel Autobahn seewAiCME SDQRF unden /Altmünster Wildpark Hochkreut WEYREGG / ^ Neukirchen TStelnbach «rWildpark Hochkreuts BAD ISCHL 52

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2