Verfügung gestellte alte „Stockerhaus" (heute Heimatmuseum) einer umfassenden Reno vierung, entsprechend dem musealen Bedarf, unterzogen wird. Dies wurde ihm zugesagt und bis zum Jahr 1900 konnten alle erforderli chen Arbeiten aus Spendengeldern (insge samt 5000 Gulden) abgeschlossen werden. Aus dem burgähnlichen Gebäude entstand ein für die damaligen Verhältnisse modernes kleines Museum. Engl war Architekt, Innenraumgestalter, Bauleiter, Buchhalter und Kas sier in einer Person. Eine der vordringlichsten Aufgaben dieser Zeit war auch die systemati sche Inventarisierung der vorhandenen Expo nate, da es darüber nur dürftige und unvoll ständige Aufschreibungen gab. Im Jahr 1904 konnte Kustos Engl den ersten gedruckten ,,Katalogisierten Führer durch das Ortsmu seum in Hallstatt" der Öffentlichkeit überge ben. Bereits im Jahr der Museaivereinsgründung wurde unter der Leitung von Engl mit eigenen Grabungen am Salzberg begonnen (1884 bis 1891). Es folgten 1895 weiters Grabungen in der Lahn, beim Erbstoilen und 1907 in den „Hallerbauer-Gründen". Trotz altersbedingter körperlicher Behinde rung, Engl klagte über seine schwächer wer denden Augen, seine verletzte rechte Hand und den beschwerlichen Weg von der Lahn zum Museum, arbeitete er unermüdlich bis ins hohe Alter. In den Jahren 1909 und 1910 ent standen seine Aquarelle vom Salzberg-Tag revier und von Hallstatt. Als Vorlage dienten dabei die in früheren Jahren angefertigten Bleistiftskizzen. Hallstatt besitzt dadurch eine große Anzahl wertvoller Bilddokumente, die sowohi das hi storische Ortsbild des Salinenmarktes zu ver schiedenen Zeiten als auch Details daraus zeigen.^ ,,Sollte ich auch alle gemachten Zeichnungen und Karten, Bilder etc., die ich zeit meines Lebens ausführte, angeben, würde es mich zu weit führen ...", schreibt Engl in seiner handgeschriebenen Biographie. Neben seiner Hallstatt-Dokumentation, den unzähligen Grabungsskizzen und Zeichnun gen in Ausübung seines Dienstes seien noch folgende Arbeiten besonders hervorgehoben: Vignetten im Gedenkbuch zur Eröffnung des Kaiser-Franz-Joseph-Stollens (1856) sowie jene des Gedenkbuches der Schulschwestern in der Lahn (1893), eine große Tageskarte in Verbindung mit einem Grubenmodell für die Pariser Weltausstellung, Schnittdarstellungen und Wandkarten vom Salzlager sowie Pläne von den prähistorischen und römischen Fund stätten für verschiedene Museen, Widmungs bilder und künstlerisch ausgefertigte Glück wunschadressen an hohe Persönlichkeiten usw. Engl betätigte sich auch als Hallstatt-Chronist. In drei Bänden (,,Geschichte von Hallstatt und Umgebung"), einer davon reich illustriert, sammelte er viele Begebenheiten seiner Zeit und - soweit rekonstruierbar - auch solche aus früheren Zeiten. Diese sehr gewissenhaft geschriebene „Engl-Ghronik" ist eine der wichtigen Fundgruben für einezusammenfas46
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