Hüttenindustrie aus Frankfurt, die Deutscfie Effektenwechselbank Frankfurt neben ande ren Zeicfinern auf. Die Absatzverhältnisse der Kohlenwerks AG waren gut, mehr als 50 % des Absatzes waren durch Salinen, den Staatsbahnen und durch die Sodafabrik in Ebensee gesichert. Der Erste Weltkrieg und die anschließende Wirtschaftskrise brachten das Unternehmen in so arge Bedrängnis, daß 1919 das Land Oberösterreich und der Staat Österreich sich an diesem Unternehmen beteiligen mußten. Durch diese massiven Beteiligungen, wie durch die der Firma Stern & Hafferl AG, wurde im Jahr 1925 Ampfiwang, das nun zum Schwerpunkt des Bergbaugebietes geworden war, mit einer Bahnlinie an die Westbahnlinie angeschlossen. 1920-1921 wurde der Berg bau elektrifiziert und in den Jahren 1924-1927 das Revier um Ampfiwang in eine moderne Großanlage umgebaut, so daß die Förder menge bis zu 600.000 Tonnen jährlich steigen konnte. Es wurden das maschinelle Schrämmen und als neue Abbauweise der ,,Langpfeiierbau" eingeführt. In den Jahren des Zweiten Weltkrieges wurde die jährliche Fördermenge auf 800.000 Tonnen gesteigert, da 1939 der Strebbau mit maschineller Förderung einge führt worden war. 1946 fand die Verstaatlichung sämtlicher Be triebe der Woifsegg-Traunthaler-Kohlenwerks AG statt, um die Kohle als wichtige Energiebasis der Volkswirtschaft zu erhalten. Die Verwaltung übernahm das Bundesmini sterium für Vermögenssicherung und Wirt schaftsplanung. Ab 1953 wurde der Stahlaus bau im Streb, der 1942 erstmals versucht wur de, in den Strecken weiter intensiviert, es wur den neue Grubenfelder aufgeschlossen, so daß 1955 erstmals 1 Million Tonnen Jahres förderung erreicht werden konnte. Mit der Ein führung von Stahiwänderkästen (Muschampkästen) wurde 1960 eine stempeifreie Abbau front erreicht. 1962 kam hier ein Walzenschrämmlader, und zwar erstmals überhaupt in einem österreichischen Braunkohlenberg werk, zum Einsatz. Es war ein Walzenschrämmlader der Type WSE iV von Eickhoff mit Eiektroantrieb. Die günstigen Erfolge mit dem Walzenschrämmiader führten 1964 zur Anschaffung des Walzenschrämmladers EW-130 L der Firma Eickhoff und eines Ein satzes des hydraulischen Strebausbaues. Ein nächster Schritt im Mechanisierungspro gramm war getan und die Gewinnungskosten der Kohle konnten um 15 % gesenkt werden. In den Jahren 1968-1971 kam es dann zur In betriebnahme des Doppelwalzenschrämmladers EDW-260 L und 340 L von Eickhoff. Heute wird bei der WTK noch aus zwei Gru benbetrieben, Schmitzberg und Hinterschla gen, Kohle gefördert. Die Gewinnung ist voll mechanisiert. Als Strebausbau dienen hy draulische Wanderpfeiler und im Streckenvor trieb sind Teilschnittmaschinen der Type F-6-A der Voest Alpine im Einsatz. Seit 1974 ist ein Rückgang der Produktion eingetreten, weicher vorwiegend auf eine absatzbedingte Drosselung zurückzuführen ist. 2. Die geschichtliche Entwickiung des Bergbaues im Salzach-Kohienrevier^ Im Jahr 1756 wurde unter Kurfürst Maximilian von Bayern auf dem Brandenberg ein Berg werk eröffnet, dessen Abbau aber bereits 1758 auf Grund eines Absatzmangels der Kohle wieder eingestellt wurde. 1767 ist diese Lagerstätte neu aufgeschlossen und in den folgenden Jahren beachtlich ausgebaut wor den. 1830 erwarb der industrielle Feldmüller den Bergbau, der dann bald darauf von Mies bach erworben wurde, der ihn mittels großzü giger Investitionen weiter ausbaute. Mies bach, der 1839 zusammen mit Baron Roth schild in Thomasroith ein Bergwerk eröffnet hatte, ließ 1842 einen Schacht bis zu dem 3 Meter mächtigen Unterflöz abteufen. Hiebei erfolgte der erste Einsatz einer Dampfma schine in Oberösterreich, mit der eine Was serhaltungsmaschine betrieben wurde. Die jährliche Förderquote, bei 200 beschäftigten Arbeitern, lag bei ca. 10.000 Tonnen. 1853 wurde der Bergbau auf Grund eines nicht mehr eindämmbaren Wassereinbruches ein gestellt. Nach dem Ersten Weltkrieg erwarb Bernhard Wetzler, ein Industrieller, ein rund 50 km^ gro ßes Freischurfgebiet, in dem er von 1919-1923 sechs Tiefbohrungen niederbrin gen ließ. Im Gebiet von Trimmelkam wurden drei dieser Bohrungen fündig, jedoch, bedingt durch eine stagnierende Nachfrage nach hei mischer Kohle (ausländische Kohle wurde preiswerter auf dem Markt angeboten), wur den diese Lagerstätten nicht mehr aufge schlossen. Neun weitere Tiefbohrungen mit günstigen Ergebnissen konnten durch die Firma Stern & Hafferi AG, die sich schon 1925 im Schurfgebiet von Ampfiwang im Hausruck beteiligt hat te, in den Jahren 1929-1947 niedergebracht werden, so daß 1947 die Salzach-KohlenBergbau-Geseiischaft m.b.H. gegründet wur de, damit die Kohlenlagerstätten von Trim melkam aufgeschlossen werden konnten. Dieser neuen Gesellschaft gehörten neben der Firma Stern & Hafferi AG der Bund und die Länder Oberösterreich und Salzburg an bzw. pachtete auch diese die Bergbaurechte. 1948 wurden zwei Schächte auf dem zukünfti gen Werksgelände abgeteuft. Die zunächst von der SAKOG eingesetzten Schlitzschräm maschinen wurden 1954 durch eine Strecken fräßmaschine, System Bata, und bald darauf durch eine Rundschrämmaschine von Korfmann ergänzt, so daß kreisrunde Strecken profile von maximal 2,5 Meter Durchmesser (1956 sogar bis max. 3,1 Meter) erreicht wer den konnten. 1968 ist durch den Einsatz der Streckvortriebsmaschine F 6-A der Voest Al pine der Streckenvortrieb vollmechanisiert worden. Nach Versuchen, eine Kohlegewinnung durch Hobeln, die jedoch auf Grund der Zähigkeit der Kohle scheiterten, einzuführen, wurde 1964 der Versuch zur schneidenden Kohlegewin nung durchgeführt. Zum Einsatz kam der Wal zenschrämmiader EW 130 L der Firma Eick hoff. Mit dem Einsatz eines zweiten Walzen schrämmladers 1967 wurde in Trimmelkam die Vollmechanisierung der Kohlengewinnung erreicht. Durch neue Investitionen, wie Einsatz des Doppelwalzenschrämmiaders EDW-2 L (1967), dessen Vorschub elektrisch mit elek tronischer Steuerung erfolgte, und einer Ab bauumstellung 1978 war es unter anderem möglich, die Leistungsfähigkeit der Grube Trimmelkam um 25 % zu erhöhen. Nördlich des zur Zeit produzierenden Berg baues wurde in den vergangenen Jahren durch Bohrungen ein neues Kohlenrevier (oberer Weilhartsforst-Tarsdorf) nachgewie sen. Dieser neue Lagerstättenanteil wird zur Zeit durch eine vom Bergbau Trimmelkam vorgetriebene Grundstrecke erschlossen. * Die Literaturhinweise, die zum Abschnitt „Die geschichtiiche Entwicklung des Kohlenbergbaues im Hausruck" verwendet wurden, sind im Literatur verzeichnis mit einem Stern gekennzeichnet. + Die Literaturhinweise, die zum Abschnitt „Die geschichtliche Entwicklung des Bergbaues im Saizach-Kohlenrevier" verwendet wurden, sind in dem Literaturverzeichnis mit einem Kreuz gekenn zeichnet. Literaturverzeichnis Abere,r .F, 1958: Die Molassezone im westlichen Oberösterreich und in Salzburg. — Mitt. Geol. Ges. Wien 50, 1957, 8. 23—94. Becke,r H., 1950: Bericht über die geologischen Untersuchungen im westlichen Hausruck und im östlichen Kobernaußer Wald (Bl. Ried-Vöcklabruck). Verh. Geol. B.-A. 1947, S. 42—45. Becke,r H., 1951 a: Bericht (1948) zur Geologie des westlichen Hausrucks im Räume nördlich Frankenburgs (Bl. Ried — Vöcklabruck). — Verh. Geol. B.-A. 1949, 8. 29—32. Becke,r H., 1951 b: Bericht 1949 zur Geologie des westlichen Hausrucks im Raum nördlich Franken burg. — Verh. Geol. B.-A. 1950/1951/1, 8. 44—46. *Becke,r H., 1952: Über die Entstehung unserer oberösterreichischen Landschaft und über die Braunkohlenlagerstätten. — Wolfsegg-Traunthaler Kohlenwerks AG., „Glückauf!" 5, 8. 4—5; 6, 8. 4—5; 7, 8. 8; 8, 8. 2—3; 9, 8. 4; 10, 8. 5; 11, 8. 4—5; 12, 8. 5. 39
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