KihiU/i'/' Vciyjc/i'/ c^cri^ > / . ••• 7?^ € j.r J Ji den Berg hinein, sondern auch vom Schacht aus in der Gegenrichtung nach ober Tage,^ vorgetrieben. Die Forderung war, sowohl richtungs- wie auch höhenmäßig bei einer Ge samtlänge von mehreren Kilometern genau zusammenzutreffen. Dies hatte der Mark scheider zu erfüllen. Mit Hilfe einer Dreiecks und Längenvermessung wurde ein Abriß des Schachtpunktes und des Anschlagpunktes ober Tage^ sowie deren Höhendifferenz ge staltet und festgestellt. Nach jahrelangem Vor trieb hören sich die Bergleute beider Orte zu nächst durch das harte Tacken der Spreng schüsse im Gebirge, später durch das Brum men der Bohrmaschinen näherkommen. Grubenkarte als „Bergbau-Baum" gestaltet. Stamm, Äste und Früchte sind HauptNebenstrecken und Solegewinnungsorte des Kalser-Leopold-Berges in Hallstatt. Die Schriftleitung dankt dem Autor für die Vermittlung des Bildmaterials. Dann ist es soweit, der Bohrer der einen Mannschaft wird erwartungsvoll zum letzten Stoß angesetzt und schlägt ins freie Gegenort der Kumpel auf der anderen Seite durch. Die mächtige Luftsäule des Grubengebäudes pfeift durch das enge Bohrloch und bringt das erste ,,Glück aufl" zueinander. ,,Wie liegt das Bohrloch, Kamerad?" ,,Haarscharf mlttlgl", das läßt der Bergleute Herzen höher schlagen. Moderne Meßtechniken mit Schall-, Licht- und magnetischen Wellen ersetzen heute auf vie len Gebieten das Auge des Markscheiders, genau wie manche Gewinnungsmethoden das „Schlägel und Eisen" des Bergmannes, ja ihn selbst ersetzen. Früher einmal ruderte der Markscheider mit dem Floß auf untertägigem Solesee und spannte seine Meßschnüre, heute liefert das echometrische Verfahren mit tels bekannter Schallgeschwindigkeit in der Sole die Vermessung von Bohrlochsonden und deren Hohlraumauslaugungen den ge nauen Abriß jener Räume, die dem Bergmann stets verschlossen bleiben. Das Verfahren je doch zielgerecht einzusetzen, macht den Markscheider unersetzlich. ,,Markschelderleut' sind kreuzbrave Leut' und sie tragen den Kompaß am Bauch bei der Nacht", so sangen die Alten und singen heut' die Jungen, wenn sie feiern wollen. Und wenn sie von Tabellen und Daten aufblicken auf das markscheiderische Gerät von anno dazumal, sehen sie fast ungläubig staunend das Schinzeug, den Kompaß und die alten Karten. Schön Ist das! Anmerkungen: 1 Vor Ort = am Gewinnungsort 2 Bergfeste = das Gebirge 3 Vortrieb = bergmännisches Bohren, Schießen, Ausfördern, die Herstellung eines Stollens. 4 Auffahrung = Stollenvortrieb 5 Werk, Werker = Hohlräume im Bergbau wer den mit Wasser gefüllt, dieses sättigt sich aus dem Salzgebirge zu Sole. 6 Vor- und Hoffnungsbau = Vortrieb zur künfti gen Gewinnung. 7 Ober Tage, unter Tage = außerhalb der Gru ben, im Freien, im Bergbau. Literatur; Carl SchramI, Entwicklung des oö. Salzbergbaues, 1932. Franz Aubell, Leobener Markscheidergeräte. Franz Kirnbauer, Leoben, Entwicklung des Grubenrißwesens in Österreich. Herbert Spickernagel, Leoben, Über die Entwick lung des Markscheidewesens im alpinen Bergbau. Winfried Aubell, Leoben, Bergmann im Salz 1981. Bildernachweis: Benedikt Werkstätter, Hallein, Gemäldedarstellung des Markscheidewesens aus den Fürsten zimmern. Franz Aubell, Leoben, Sammlung historischer Meßgeräte an der Montanuniversität in Leoben. 21
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