Oberösterreich, 34. Jahrgang, Heft 1, 1984

Oberösterreich aktuell ken würden? So kam es, daß nach der Re staurierung und der feierlichen Übergabe des Schlosses Zell an der Pram als Landes-Bildungszentrum an das Innviertei und alle kuiturliebenden Menschen durch Herrn Landes hauptmann Dr. Josef Ratzenböck am 14. Jän ner 1979 die Kurse sofort sehr gut besucht wa ren, denn jeder wollte möglichst bald einmal in das Schloß kommen, zu dessen Rettung er durch seine Kursbesuche beigetragen hatte. Schon im ersten Arbeitsjahr konnte das Bil dungszentrum eine stolze Bilanz vorlegen. 1979 fanden insgesamt 184 Seminare und Kurse mit 6170 Teilnehmern, 16 Konzerte mit 3900 Zuhörern und vier Ausstellungen zum Innvierteijubiläum mit rund 53.000 Besuchern statt. Dies weist nicht nur auf die Aktualität der Veranstaltungen hin, sondern bestätigt auch die Richtigkeit der Idee und die Beliebtheit des Landes-Bildungszentrums Zell an der Pram. Die Kurse teilten sich folgendermaßen auf: 64 wurden vom Oö. Volksbiidungswerk veran staltet, 31 vom Pädagogischen Institut, die üb rigen waren Gastveranstaitungen kultureller und wirtschaftlicher Organisationen aus Oberösterreich. Die Konzerte kamen zum Teil Links; Die Eingangskapelle des LandesBildungszentrums Schloß Zell an der Pram, die bei der Renovierung des Gebäudes zu einer Ausstellungshalle gestaltet worden ist. — Foto: Elfriede Mejchar, Wien Rechts: Blick in einen der modern ausgebauten Arbeitsräume des Landes-Bildungszentrums Schloß Zell an der Pram. — Foto: Helmut Wansch, Gallspach beim Abschluß musikalischer Kurse zustande, zum Teil wurden sie von dem sehr tätigen Verwalter Anton Fischer organisiert. Der Bericht von 1981 weist 166 Kurse und Seminare mit 4311 Teilnehmern, 29 Konzerte und sonstige Großveranstaltungen mit 6222 und vier Aussteilungen mit 11.000 Besuchern aus. Die Besucher sind sehr zufrieden mit dem Schloß, d. h. mit Unterbringung und Betreu ung. Sie begegnen bei allen Kursen der wun derschönen Ausstattung des Schlosses durch Fresken von Christian Wink und Damian Stüber. Dipl.-Ing. Karl-Heinz Hattinger hatte beim Umbau an viele Bequemlichkeiten gedacht und sogar einen Lift eingebaut, der auch für Behinderte benützbar ist. Neben dem Prunk stück der Herrenstiege und den freskierten Wandelhallen ist der großartige Festsaal ein gern besichtigtes Kunstobjekt. Ein Park be ginnt um das Schloß heranzuwachsen, der den Teilnehmern einen angenehmen Pausenaufenthait bietet. Zur Zeit umfaßt das Bil dungszentrum sechs Vortragsräume, ein Tonstudio, drei Werkstätten (für Keramik und Gips, für Holz- und Eisenbearbeitung), eine große ebenerdige Aussteiiungs- und Aufent haltshalle, zwei Speisesäle und eine Biblio thek, die auch als Besprechungsraum dient. Zur Zeit ist das Haus mit 60 Betten ausgelegt, daher müssen öfter auch noch Quartiere in den nahegelegenen Gasthöfen einbezogen werden. Vor zwei Jahren ist der Westtrakt frei geworden. Bürgermeister Meier ist es gelun gen, bereits 24 von den 28 Wohnparteien, die das Schloß bewohnt hatten, ohne Verärge rung und Streit auszusiedeln. Im Vertrag, den das Land Oberösterreich mit der Gemeinde Zeil an der Pram abgeschlossen hat, heißt es, daß jeder Teil des Vierkanters nach seinem gänzlichen Freiwerden restauriert und umge widmet werden wird. Es ist daher zu erwarten, daß nun bald auch die Sanierung des West traktes in Angriff genommen wird und dann wieder zehn bis zwölf Betten mehr zur Verfü gung stehen. Im Parterre dieses Traktes befindet sich der ehemalige Roßstaii, der später Holziage war. Er besitzt ein schönes Gewölbe mit zwei Rei hen toskanischer Säulen und wird einen pas senden Aufenthalts- und Besprechungsraum ergeben. Im Nordtrakt, dem ehemaligen 83

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