Oberösterreich, 34. Jahrgang, Heft 1, 1984

Bildungs und Kulturinitiativen Die Kammer für Arbeiter und Angestellte für Oberösterreich sieht es als eine ihrer wichtigsten Aufgaben an, neben den wirt schaftlichen und sozialen auch die kulturel len Bedürfnisse der Arbeitnehmer zu be friedigen. In den großen Bereich der bisher gesetzten Bildungsinitiativen greift das kul turelle Angebot wie auch die kulturelle Er ziehung entscheidend ein. Musik, bildende Kunst, Literatur und besonders auch das eigenschöpferische Tun werden von der AK stark gefördert. AK-Präsident Fritz Freyschlag führte dazu wörtlich aus: ,,Das Ziel dabei ist, für alle Arbeitnehmer die Lebensqualität zu ver bessern, zu sinnvollem Freizeiterleben an zuregen und den Horizont jedes einzelnen zu erweitern." AK-Volkshochschule weit verbreitet Mit den 22 Zweig- und 130 Nebenstellen in 152 Orten Oberösterreichs unterbreitet die Volkshochschule der Arbeiterkammer ein sehr großes Bildungs- und Kulturangebot im Lande. Immerhin haben 1983 fast 100.000 Personen die Frwachsenenbildungsveranstaltungen der Volkshochschule der AK besucht. Führend dabei waren die kreativen Freizeitkurse, bei denen die Teilnehmer von geschultem Fachpersonal zu eigenstän digem und ideenreichem Tun angelernt wurden. Wettbewerb für Literatur zur Arbeitswelt Ebenso fordern die seit 1975 alljährlich statt findenden Wettbewerbe für Literatur zur Arbeitswelt österreichische Autoren heraus, sich um die von der Arbeiterkammer ausge schriebenen Förderungspreise zu bewer ben. Die Zahl der Finreichungen ist stets erfreulich groß und einige der besten, preis gekrönten Arbeiten sind bereits in Buch form erschienen oder wurden vom ORF ausgestrahlt. Hand in Hand mit diesen Wettbewerben geht eine alljährlich im Herbst stattfindende ,,Werkstatt für Litera tur zur Arbeitswelt", bei der Autoren, Jury mitglieder und Verleger Gedanken aus tauschen und die für den emen oder ande ren Teilnehmer bereits Sprungbrett in die literarische Szene war. Literatur am Donnerstag Hervorgegangen sind diese beiden literari schen Initiativen aus der 1971 gestarteten Reihe ,,Literatur am Donnerstag", die in regelmäßigen Folgen Literaturfreunde in das AK-B^ildungsheim Jägermayrhof auf den Freinberg lockt. Ursprünglich war diese Reihe als kulturelles Begleitprogramm für die gewerkschaftlichen Betriebsrätekurse gedacht, schnell aber hat sie in das kulturelle Leben der Landeshauptstadt eingegriffen und darüber hinaus Anhänger in ganz Oberösterreich gefunden. Nach der zeitge nössischen Literatur kamen auch Kabarett und Chanson dazu, und so hat auch diese wertvolle Form der literarischen Kleinkunst in Linz eine dauernde Heimstätte gefunden. Konzerte für alle Viel früher schon, nämlich bereits 1961, hat sich die Arbeiterkammer mit guter Musik bei den Arbeitnehmern vorgestellt. Damals wurde die Reihe ,,Konzerte für alle" ins Leben gerufen, die bis heute in Linz mit 85 Symphoniekonzerten und zusätzlich in den Bezirken ebenfalls mit mehreren Dutzend Konzerten aufwartete. Und zu diesen ,,Konzerten für alle" gesellten sich dann 1978 die von der AK gemeinsam mit dem Jugendreferat der Stadt Linz ins Leben ge rufenen Lehrlingskonzerte, die der berufs tätigen Jugend direkt am Arbeitsplatz oder in den Berufsschulen wertvolles Musikgut erschließen. AK-Kulturkontakte Seit dem Frühjahr 1981 setzt die Arbeiter kammer mit den AK-Kulturkontakten wei tere Schwerpunkte für die Arbeitnehmer in den Bezirken. Literatur, Musik, Kabarett und bildende Kunst sowie wertvolle Auf führungen der Bundestheater werden den Arbeitern und Angestellten gleichsam vor ihrer Haustüre angeboten. Großen Anklang finden dabei stets Ausstellungen mit Wer ken aus früheren Epochen, die von der AK gemeinsam mit der Albertina Wien und dem Kunsthistorischen Museum Wien zusam mengestellt und in mehreren Bezirken ge zeigt wurden und werden. Und daß die Vorstellungen der Staatsoper, der Volks oper und des Burgtheaters stets ausverkauft sind, soll nur der Vollständigkeit halber er wähnt werden. AK-Bibliothek Die Sozialwissenschaftliche Studienbiblio thek der AK, die rund 50.000 Bücher, ge bundene Zeitungen und Zeitschriften be inhaltet, konnte 1982 neue und geeignete Räume im Hause Linz, Weingartshofstraße 2, beziehen. Vorwiegend vertreten sind Werke über die Arbeiterbewegung, über die Ge werkschaften, über Zeitgeschichte sowie über Wirtschafts-, Sozial- und Rechtswis senschaften und über Philosophie. Die AK-Bibliothek steht allen offen, die Benützung der Bestände ist kostenlos. Ausstellungen mit Werken großer Meister erfreuen sich im Rahmen der AK-Kulturkontakte steigender Beliebtheit. Unser Bild zeigt AK-Präsident Fritz Freyschlag mit Friederika Richter, die von der AK als Kunstexpertin und Führerin durch die Ausstellungen engagiert wurde. Foto: AK/Neulinger 43

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