Oberösterreich, 34. Jahrgang, Heft 1, 1984

äs® Zusammenfluß von Inn und Salzacfi. - Foto: Molodovsky, Prien am Chiemsee Unten: Die Innlandschaft bei Wernsteln am Inn, Blick vom österreichischen Ufer auf Neuburg am Inn. Der Bau einer Kraftwerkskette am Inn hat die Landschaft In Ihrem Wesen stark verändert, aber auch neue Landschaftsrelze geschaffen. — Foto: Molodovsky, Prien am Chiemsee Der bei Braunau aus dem Schotterbett des Inn gegrabene Einbaum ist der früheste Nach weis, dessen Altersbestimmung immer schwieriger wird, je iänger man zuwartet, da dem C^^'-Test der Radiokarbonmethode Grenzen gesetzt sind. Die innschiffahrt ist zu allen Zeiten ein Wild wasserabenteuer gewesen, das seine Opfer gefordert hat. Denn der Fluß aus dem Gebirge fließt schneller als Rhein, Main und Donau. Nur in den Stromschnellen des Eisernen To res war die Donauschiffahrt so gefährlich wie auf dem Inn, wenngleich sie auch Im österrei chischen Teil ihre Gefahren hatte. Aber der Inn war und ist wilder. Seine Wasserführung ist die einer Fieberkurve. Die längste Zeit im Jahr liegt sie unter dem Mittel anderer Flüsse, um dann Im Frühsommer, Im Zeltraum eines Mo nats, hinaufzuschnellen, in den vier Monaten, die kein ,,r" im Namen führen, bringt er die Hälfte seiner jährlichen Wassermenge in die Donau ein. Auf diese Zeit ist, das heißt, war auch die Schiffahrt beschränkt. So wenig zu verlässig der Fluß sich erwies, denn es gab auch im Hochsommer Trockenzeiten oder wochenlang andauernden Regen, der die Schiffahrt unmöglich machte, der Inn ist trotz dem über Jahrhunderte hinweg die große Ver kehrs- und Frachtstraße aus den Alpen in den Donauraum und umgekehrt gewesen. 36

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