Im Jahre 1624 brannte das Stift vollständig nieder. Nur das Archiv der Prälatur mit den Ur kunden und die Handschriften Gerhochs konnten gerettet werden. Als Pfarrkirche konnte die nahegelegene ehemalige Chorfrauen-KIrche verwendet werden. Das Frauenkloster hatte von 1138 bis gegen 1440 bestanden. Trotz der ungünstigen Zelten Im Dreißigjähri gen Krieg begann Propst Johann Zöhrer (1621 bis 1627) notgedrungen mit dem Wiederauf bau. Zuerst wurde der Konventbau neu errich tet und ab 1629 die Stiftskirche, die 1644 ge weiht wurde. Propst Adam Pichler (1650 bis 1675) konnte zügig welterbauen. Ihm verlieh 1654 Papst Innozenz X. (1644 bis 1655) das Recht der Pontlflkallen. Auch das 18. Jahrhundert arbeitete noch an der Ausschmückung des neugebauten Stiftes und das trotz der Belastungen durch Türken kriege, Spanischen Erbfolgekrieg und die Bauernunruhen der Jahre 1705/06. Bald nach Beginn der Reglerungszelt des Propstes Ambros Kreuzmayr - es sollten 40 drangvolle Jahre werden (1770 bis 1810) - stürzte 1774 der Kirchturm ein. Kreuzmayr ließ einen neuen Turm erbauen und die Kirche, die Bibliothek und den Bayerischen Saal mit Fres ken schmücken. Mit dem Innviertel kam 1779 auch Reichers berg zu Österreich und 1783/85 In den Ver band der neugegründeten Diözese Linz. Das Stift überstand die Klosteraufhebungswelle Kaiser Josephs 11.1784 waren 19 Chorherren Im Stift. Der Kaiser setzte ab nun eine Höchst zahl von 16 fest (nummerus fixus). Der Propst sollte auch die Administration von Suben übernehmen, doch kam es nicht dazu. Die Chorherren von Hanshofen, Reichersberg und Suben hatten 1782 wenigstens Innerhalb des Klosters noch die alte weiße Kleidung ge tragen. 1782 wurde dies verboten. Sie durften nur mehr den schwarzen Talar tragen, wie die Chorherren der übrigen Stifte Österreichs. Die größte Gefahr für den Welterbestand des Stiftes brachten die Jahre 1809 bis 1816, als das Innviertel und Teile des Hausruckviertels wieder zu Bayern gehörten. Man hatte sich be reits ganz auf das Ende eingerichtet. 1810 wurde keine Prälatenwahl mehr erlaubt. Nach der Rückgabe des Innviertels an Österreich konnte am 17. Februar 1817 der bisherige Pfarrvikar von Bromberg In Niederösterreich, Petrus Schmid, gewählt werden, der das Stift bis zu seinem Tod 1822 leitete. Die Grundablöse 1848, die damit verbundene wirtschaftliche Umstellung und der Wegfall der Glebigkelten stellte alle Stifte vor große Pro bleme. Der vorerst zur Verfügung stehende Bargeldbetrag verlor spätestens mit dem 31
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