Oberösterreich, 34. Jahrgang, Heft 1, 1984

fmton!) m;^- % brecht übergeben und nach dessen Tod sollte sie an das von Arnulfs Vater gegründete Säkularkanonlkerlnstltut Alt-Otting fallen. Über das weitere Schicksal der Kirche fehlen die Nach richten. Nach Auskunft der Urkunde von 1040 schenkte Kaiser Heinrich III. „am Altar des hl. Pankratius in der Pfarre, die Hanshofen heißt", den Zehent aus diesem Königsgut. Es Ist von einer Mehrzahl von Klerikern die Rede, denen als Gegenleistung der tägliche Gottesdienst aufgetragen wurde. Um welche Art von Prie stergemeinschaft es sich handelte, ist aus dem Text nicht ersichtlich. Vielleicht hat Bi schof Altmann von Passau im Zuge seiner Diözesanorganlsation In Hanshofen unter den gegebenen Voraussetzungen eine Pfarre er richtet. Als der bayerische Herzog Heinrich IX. Im Jahre 1125 weitere Schenkungen an die Kir che von Hanshofen machte, ist bereits aus drücklich von einem Augustiner-Chorherrenstift die Hede. 1135 weihte Bischof Heglnbert von Passau (er wird aber erst 1138 Bischof, vielleicht liegt eine Verwechslung mit seinem Vorgänger Reginmar vor, 1121 bis 1138) Klo ster und Kirche. 1147 nimmt Papst Eugen das Kloster in seinen besonderen Schutz. Propst Ist damals Manegold (1143 bis 1157), der als sehr gelehrt galt. Propst Konrad (1277 bis 1311) verfaßte eine Klosterchronik. Im Schutzbrief Papst Eugens III. ist die freie Propstwahl enthalten und die Bestimmung, daß der Vogt über die umliegenden herzogli chen Güter auch Klostervogt sein sollte. Zu den vier ausdrücklich genannten Seelsorgsstellen Geretsberg, Handenberg, Neukirchen an der Enknach und Hanshofen selbst kamen noch Im selben Jahrhundert Braunau (um 1158), Gilgenberg (um 1195) und Hochburg, das 1150 Erzbischof Eberhard I. (1147 bis 1164) von Salzburg dem Stift übertrug. Eine Sonderstellung nahmen dabei das um 1260 zur Stadt erhobene Braunau und Hochburg ein. Das ehedem zu Salzburg gehörige Hoch burg kam auf dem Weg über die Inkorporation allmählich in den Passauer Diözesanverband. Ein längere Zelt anhaltender Streit mit den Bi schöfen von Passau bzw. deren Archidiakonen hinsichtlich der Exemtion der inkorporier ten Pfarren wurde schließlich dadurch gelöst, daß Bischof Otto (von Lonsdorf, 1254 bis 1265) den Propst von Hanshofen zum Archidiakon von Mattsee bestellte. Die Reformen des 15. Jahrhunderts, auch die aus dem Stift Indersdorf kommende, hatten nur mäßigen Erfolg. Doch im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts erlebte das Stift eine ge wisse Blütezeit; von 1508 bis gegen 1520 wurde die neue gotische Kirche gebaut. Bald aber machten sich auch in Hanshofen die Leh ren Martin Luthers bemerkbar. Nach Uberwindung dieser Schwierigkeiten konnte trotz der Notzeit des Dreißigjährigen Krieges unter Propst Philipp Federl (1620 bis 1634) mit dem Neubau der barocken Stiftsan lage begonnen werden. Derselbe Propst er hielt 1628 das Hecht der Pontlfikallen. Die Vollendung des Baues erfolgte im wesentli chen im Jahre 1651. Wissenschaftliche Betätigung, Sorge um Bi bliothek und Archiv sowie die Gründung einer eigenen theologischen Studienanstalt sind Zeichen eines blühenden Stiftes im 17. Jahr hundert. Propst Benno Meier (1665 bis 1687) erwarb zu dem alten Bestand viele wertvolle Handschriften dazu. Allein 130 kamen später nach München, ein wertvolles Evangeliar des 27

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