Oberösterreich, 34. Jahrgang, Heft 1, 1984

Bücherecke Friedl. Somit besitzt Reichersberg nicht nur eine wissenschaftiiche Festschrift, ein historisches Do kumentationswerk, sondern vor aiiem einen bibiiophiien Geschenkband - wahriich eine würdige Jubiiäumsgabe. 150 Jahre Oberösterreichisches Landesmuseum. Herausgegeben vom Oberösterreichischen Lan desmuseum, Linz a. d. Donau, 296 Seiten, 265 Ab bildungen, Format 23 x 27 cm, farbiger Schutzum schlag, Leinen, Ladenpreis S 478.-. 1933 erschien der 85. Band des Jahrbuches des oberösterreichischen Musealvereines als ,,Fest schrift zum 100jährigen Bestand des oberösterrei chischen Musealvereines und des Landesmu seums". - Ein stattliches wissenschaftliches Werk mit 663 Seiten Umfang, in seiner äußeren Aufma chung und bildmäßigen Ausstattung jedoch spar sam gehalten. 50 Jahre später legt das Oberösterreichische Lan desmuseum zu seiner 150-Jahr-Feier einen Prachtband mit reichem Inhalt und großzügiger Bildausstattung vor. Der Musealverein, so alt wie das Museum, hat nicht mehr die Federführung, wie durch all die Jahrzehnte vorher, sondern ist inte griert in die Hausgeschichte, führt heute ein Eigen leben. Diese Umwandlung von privater Kuiturförderung in öffentliche Institutionalisierung ist ein Zei chen unserer Zeit, im Oberösterreichischen Lan desmuseum lebt die Tradition allerdings und glückli cherweise in einer Reihe von Arbeitsgemeinschaf ten fort, die gemeinsam mit den Museumsbesu chern das Haus lebendig und gegenwartsbezogen erhalten. Landeshauptmann Dr. Ratzenböck begrüßt das ju bilierende Museum als ,,Schatzkammer des Lan des" mit seinen modernen Aktionen ,,Vorschulkin der ins Museum",,,Schule ins Museum",,,Museum in die Schule". Nach einem Vorwort des derzeitigen Museums direktors Dr. Hermann Kohl beschreibt Dr. Benno Ulm eingehend die Hausgeschichte mit dem legen dären Gründer Anton Ritter von Spaun, der Grün dung des Oberösterreichischen Museaivereines oder, wie er im Gründungsjahr 1833 hieß, ,,Verein des vaterländischen Museums für Osterreich ob der Enns mit Inbegriff des Herzogthums Salzburg", der Organisationsform bis zum Jahr 1920, als das Mu seum endgültig in die Obhut des Landes Oberöster reich übernommen wurde. In einer Ehrentafel ver zeichnet er die seinerzeitigen Protektoren mit Erz herzog Franz Karl, dem Vater Kaiser Franz Jo sephs, an der Spitze - nach ihm ist ja der Hausname Francisco-Caroiinum gewählt worden-, den Präses und späteren (ab 1869) Präsidenten. Hoch interes sant ist die Beschreibung der Sammlungen im vori gen Jahrhundert bis zur Übernahme durch das Land Oberösterreich 1920, illustriert mit instruktivem hi storischem Bildmaterial. Den Abschluß dieser um fangreichen Abhandlung bildet sodann die Darstel lung der jüngeren und jüngsten Hausgeschichte. Vom gleichen Autor stammt die Darstellung ,,Das Schloßmuseum, von der Burg zum Museum", eine Tat unserer Zeit, die für immer mit dem Namen des jüngst verstorbenen Altiandeshauptmannes Dr. Heinrich Gieißner verbunden bleiben wird. Bernhard Prokisch verfaßte die Baugeschichte des Museums, das heute als interessantes Architektur denkmai des Historismus gewürdigt wird - Bauzeit 1884 bis 1895. Verwiesen sei in diesem Zusam menhang auf den Beitrag des Autors in Heft 3/1983 unserer Zeitschrift. Die Darstellung der einzelnen Teiisammiungen kann nur angeführt werden. Eine eingehende Wür digung dieser wertvollen Abhandlungen würde den Rahmen dieser Rezension sprengen. Gemeinsam ist allen diesen Artikeln eine vorzügliche Bebiiderung, meist färbig, mit exakten Biidbeschriftungen. So wurde förmlich ein ,,imaginäres Landesmu seum" geschaffen. Die Aufnahmen stammen von dem museumseigenen Fotografen Franz Gangi, dem mit dieser Arbeit eine Meisterieistung gelungen ist. Nun die Reihenfolge: Dr. Hermann Kohl: Erdwissenschaften Dr. Franz Speta: Botanik Mag. Fritz Gusenieitner: Zoologie, wirbellose Tiere Dr. Gertrud Mayer: Zoologie, Wirbeitiere Dr. Josef Reitinger: Ur- und Frühgeschichte Manfred Pertiwieser und Dr. Vlasta Tovornik: Bodendenkmaipflege Dr. Lothar Eckhart: Römerzeit und Frühes Christen tum Dr. Benno Ulm: Kunst- und Kulturgeschichte Dr. Alfred Marks: Graphik Dr. Alfred Marks: Bibliothek Dr. Heidelinde Dimt: Münzen und Medaillen Dr. Gunter Dimt: Volkskunde Dr. Gunter Dimt: Zoll- und Finanzgeschichte Dr. Josef Reitinger: Rechtsaltertümer und Straf rechtsmuseum Dr. Josef Reitinger: Technikgeschichte und Schiff fahrt. Mit dieser,,Festschrift" hat das Oberösterreichische Landesmuseum eine Würdigung erfahren, die blei benden Wert besitzt. Zum Ausdruck kommt aller dings auch ein Problem, das einer dringenden Lö sung bedarf: Beseitigung einer drückenden Raum not! Wie schön wäre es, wenn wir auch in Linz, wie die Salzburger, ein eigenes, ,Haus der Natur" haben könnten. O. W. Nekel & Friedrich Elektronik im Büro 4020 Linz, Dametzstraße 47 Tel. 0 73 2/27 11 97 Elektronische Schreibmaschinen TRIUMPH; Schreib- und Rechenmaschinen, alle Marken und Typen; Telefonanrufbeantworter, Rufnummernwähler; BANDA-Umdrucker, MARS-Münzschaltgeräte; Diktiergeräte PHILIPS und STUZZI. Eigene Fachwerkstätte JEDE WOCHE MILLIONENTREFFER: Ein Massenlos muß man haben! 43 Uickjdidtelkj? 4020 Lmz,Landstr.70,Mozartstr.1,Bernas<hekplatz 1 101

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