Bücherecke Zainer Druck. Auf dem vorderen Einbandsplegel sind Kaufvermerk und Kaufort Linz (comparavi in lincz) ersichtlich. Nach Heiter ist dies die einzige einschlägige Eintragung über die Erwerbung von ersten Drucken in Oberösterreich (K. Heiter, inkunabeistudien aus Oberösterreich, Gutenberg-Jahrbuch 1951). Die Auswahl der Bilder von Dr. Isfried H. Pichler zeigt große Einfühlung und unterstreicht mit wesentiichen und schönen Abbiidungen die dankenswerte Pubiikation der Schiägler Inkunabeln. Eine Reihe sorgfältig gearbeiteter Register vervoiiständigen diese ausgezeichnete wissenschaftliche Arbeit. Eine aufmerksame und gediegene Festgabe für den für alies aufgeschiossenen Abt des Stiftes Schlägi! W. Luger Ein Salzburger Wallfahrtsführer Johannes Neuhardt: Waltfahrten im Erzbistum Salzburg. - München/Zürich: Verl. Schnell & Stei ner 1982 160 Selten, 126 Abb., davon 33 In Farbe, Ladenpreis S 258.-. Autor dieses vorbiidlichen Saizburger WailfahrtsDehio ist Präiat Dr. Johannes Neuhardt, ein erfah rener Kunsthistoriker und Theologe. Erzbischof Dr. Karl Berg stellte ein Geieitwort zur Verfügung, in dem er feststeiit, daß ein Buch zum Thema ,,Die Waiifahrtsorte im Erzbistum Salzburg" schon lange auf der ,,Wunschliste ailer Interessierten" gestan den hat. Das sind ermutigende Beweise, daß die Voiksfrömmigkeit wieder ernstgenommen wird. Ne ben Hochblüten mußten ja Wallfahrten oft ein ver borgenes Dasein fristen. Auch unsere Generation kann sich erinnern, daß in gutgemeintem iiturgischen Eifer von Abergiaube usw. gesprochen wurde. Erfreulich ist an diesem Buch die gegiückte Syn these von fachlicher Akribie mit angenehm lesbarer Darstellung und großzügiger Biidausstattung. Er freulich ist auch seine Gegenwartsbezogenheit. Der Autor knüpft an das historische Standardwerk von Gustav Gugitz, erschienen 1936/37, an, bringt je doch eine ganz neue Bestandsaufnahme mit be merkenswerten einleitenden Kapiteln: Theologi sche Einführung, Die Wallfahrten im Erzbistum Salzburg und deren Gnadenbiider (die Bistums grenze überschreitet ja die Saizburger Landes grenze mit den beiden Bezirken Kitzbühel und Kuf stein, bis hinein ins östliche Ziliertal des Bezirkes Schwaz), Votivgaben, Die Zeit der Wallfahrt, Die Kreuztrachten und Bittvölker, Die drei ,,Goldenen Samstage", Neuentstandene Wallfahrten unseres Jahrhunderts. Hiebei ist mir vor allem der schöne Satz aufgefallen: ,,Das Christentum hat der Welt die Freiheit zum Bild geschenkt." An diese Einführung schließt ein Katalog über mehr als 150 Wallfahrtsorte - abgekommenen und le bendigen - mit genauen Beschreibungen an. Die Anordnung ist eine topographische nach den Saiz burger Dekanaten. Dankenswert sind die Hinweise und Anregungen zur Erhaltung des alten Biidgutes. Wie schön, daß es zum Beispiel in unserem Nach barland noch eine Wallfahrt - Maria Kirchenthai im Dekanat Saaifelden, nahe Lofer- mit einem Be stand von mehr als 1500 erhaltenen Votivtafeln gibt! Durch seine vorzügliche Bildausstattung ist diese Pubiikation auch als Geschenkband = Kunstbuch zu werten. O. W. Eine interessante religiöse Neuerscheinung Hermann Zeller: Auf dem Weg zum guten Men schen. - Linz: Veritas-Verlag 1983, 187 Seiten, Pappband, Ladenpreis S 168.-. ,,Überlegungen für nachdenkliche Christen" nennt der Autor sein Buch im Untertitel. In wohldosierter Form - auf jeweils zwei Seiten, die eine abgeschlos sene Einheit bilden - bringt Zeiier seine Überlegun gen dem Leser nahe. Aus den Texten, die als Rund funk-Betrachtungen sehr gut aufgenommen und nun in Buchform gebracht wurden, spricht in jeder Zeile die große pastoraie Erfahrung des Jesuiten. Sechs Themenkreise werden geistig abgeschritten: ,,Ein guter Mensch - was ist das?",,,Symbole ver stehen", ,,Mit Angelus Silesius", ,,Unsere Sonn tage", ,,Vor und nach Ostern" und „Gedanken zum Vaterunser". In jedem dieser Kapitel begnügt sich Zeiier nicht damit, meditative, ,,besinnliche" Texte zu liefern, sondern es geht ihm darum, geistige Werte in ihrem Wesen zu erfassen und sie in Bezie hung zu unserem Leben zu setzen. Ob er sich mit den Merkmaien des ,.guten Menschen" und damit mit Tugenden auseinandersetzt, von denen im Au genblick nicht sehr viel gesprochen wird - Mäßig keit, Schlichtheit, Reinheit, Güte, Wahrhaftigkeit etc. -, oder ob er sich darum bemüht, den verschütteten Bedeutungsgehalt von Symbolen freizulegen - im mer hat er Wesentliches zu sagen. Er tut es in einer Form, die einen wohltuenden Mittelweg zwischen ,,traditionell" und ,,modern", zwischen ,,horizonta ler" und ,,vertikaler" Theologie findet. Alles in allem ein zugleich stilles und engagiertes Buch, das seinen Zweck, den Leser dazu zu veran lassen, innezuhalten und sich wieder an unvergäng lichen Werten zu orientieren, voll erfüllt. K. Der Linzer Bote 1884 Der Linzer Bote. Kalender für das Jahr nach Christi Geburt 1984. - Linz: Verlag Zeltungshaus J. Wim mer, Ladenpreis S 13.50. Auch für 1984 ist der ,,Linzer Bote" aus dem Zei tungshaus J. Wimmer, wie alle Jahre, pünktlich er schienen. In dem reichen Angebot von Kalendern aller Art Ist dieser traditionsreiche Jahresweiser - er erscheint seit mehr als 150 Jahren - eine der lie benswürdigsten und vor allem handlichsten Veröf fentlichungen. Gestaltet nach der Art alter Bauern kalender, informiert er nicht nur mit einem übersicht lichen Kaiendarium, sondern berichtet auch über wichtige Lostage, Sonnenauf- und -Untergänge, Mondauf- und -Untergänge. Auch der 100jährige Wetterprophet und Bauernwetterregein fehlen nicht. Was erfahren wir über den Jänner? ,,St. Paulus (25.) klar, bringt ein gutes Jahr." Wollen wir darauf hoffen. Erhältlich ist dieser kleine Jahresbote in Buchhandlungen, Papierhandlungen und Tabaktra fiken. Bücher in Obelösterreich Oö. LandesVerlag 79
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