als die Grafen des Traungaues, die Ottokare, Markgrafen der Steiermark wurden und damit eine interessensverlagerung eintrat. Nun war für sie vor allem die Gewinnung des Murtaies, der Untersteiermark und der Seitentäler von Bedeutung, die Kolonisation der Oststeier mark wurde sicfier zum guten Teil von Men schen aus dem Land ob der Enns getragen. Das bedeutete aber, daß bei der Teilung Bay erns im Jahre 1156 in zwei Herzogtümer, als infolge der politischen Situation aus der Mark Links: Nach Göttweiger Tradition älteste Darstel lung von Bischof Altmann von Passau, Gründer des Stiftes Göttwelg, gestorben 1091, bedeuten der Klosterreformator seiner Zeit, in Origenes: Expositio symboli, Göttweig, drittes Viertel des 12. Jahrhunderts, fol. 1 r: Der hl. Altmann mit dem Kloster Göttweig, darunter 2 Äbte. - Katalog: 900 Jahre Stift Göttweig, 1983 Rechts: Leopold VI. der Ehrenreiche, Herzog von Steiermark und Österreich 1198 bis 1230. ,,Dle lange Regierung Leopolds VI. gehört zu den glücklichsten Epochen der österreichischen Geschichte" (Floridus Röhrig, a. a. O., S. 88). Darstellung In einem Glasfenster in der Stadt pfarrkirche Steyr, um 1300 ein Herzogtum Österreich der Babenberger wurde, das Land ob der Enns beim bayeri schen Herzogtum blieb. Es gibt nur eine ein zige Quelle, die dies eindeutig bezeugt, näm lich einen Schiedsspruch des Bayernherzogs Heinrich des Löwen aus dem Jahre 1176. Dann aber, als auch die Steiermark zum Her zogtum geworden war und im Jahre 1186 zu Georgenberg in der Nähe der Ennsmündung jener Vertrag zustandekam, der Steiermark und Österreich vereinigte, war auch die neuer liche Verbindung des Traungaues mit dem Lande Österreich gegeben. In der Folgezeit hat sich der Babenberger Leopold VI. sehr bemüht, seinen Besitz westlich der Enns zu vergrößern, indem er insbesondere die Städte Linz und Wels erwarb und damit seine Einfluß sphäre westlich der Enns verstärkte. Es steht nicht eindeutig fest, ob man zu dieser Zeit den Traungau zum Herzogtum Steiermark oder zum Herzogtum Österreich rechnen kann. Zweifellos hat die Vereinigung der Länder und Regionen im Bereich der Donau in einer Hand zur Folge gehabt, daß sie stärker aneinander gekettet wurden, daß die Geographie nun wieder eine überragende Rolle spielte und die Verbindung zur Steiermark vernachlässigt wurde. Beginn der Trennung durch Vereinigung Es gehört zu den oft festgestellten Ironien der Geschichte, daß auswärtige Kräfte Lösungen zustande bringen, die man mit eigener Kraft nicht durchsetzen kann. So kam auch die Schaffung des Landes Österreich in seiner spätmittelalterlichen Form durch einen Frie-
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2