Oberösterreich, 33. Jahrgang, Heft 4, 1983

Oberösterreich aktuell Kraftwerksstufen und Ausbau der Großschiffahrtsstraße Der Donau kommt auf ihrem österreichischen Abschnitt bzw. bis zur sogenannten ungari schen Pforte bei Theben-Hainburg trotz der Mächtigkeit des Stromes noch GebirgsfiußCharakter zu. Auf der nur 350 km iangen Strecke der oberösterreichischen und nieder österreichischen Donau besteht ein Gefäiie von 156 m bzw. etwa der gleiche Höhenunter schied wie auf dem 1920 km iangen Weg von Wien bis Sulina bzw. zum Donaudelta. Der Ausbau der österreichischen Donau als lei stungsfähige Großschiffahrtsstraße hat daher die Schaffung einer kontinuierlichen Stau werkskette zur Voraussetzung, die zweck mäßigerweise mit der Gewinnung elektrischer Energie verbunden wird. Von den 13 Staustu fen, die derzeit auf der 2411 km iangen schiff baren Donau von Keiheim bis zur Mündung in das Schwarze Meer bestehen, sind elf mit Kraftwerken kombiniert. Vier von diesen 13 Anlagen, hiervon zwei der zeit ohne Kraftwerke, befinden sich auf der bayerischen Strecke, eine an der bayerisch österreichischen Grenze (Jochenstein), drei auf dem oberösterreichischen Abschnitt (Aschach, Wilhering/Ottensheim, Abwinden/ Asten), eine an der oberösterreichisch-nie derösterreichischen Donau (Waiisee/Mitterkirchen) und drei an der niederösterreichi schen Strecke (Ybbs/Persenbeug, Melk, Aitenwörth). Unterhalb Österreichs bestehen nun seit schon mehreren Jahren die Stau- und Kraftwerksanlagen im jugoslawisch-rumäni schen Bereich der Katarakten-Strecke des sogenannten Eisernen Tores. Von den weite ren derzeit fünf an der gesamten Donau in Bau befindlichen Staustufen und darüber hinaus geplanten 9 Werken sind bzw. werden nicht weniger als drei gleichfalls in Österreich, und zwar an der niederösterreichischen Donau, situiert sein, nämlich Greifenstein (in Bau), Hainburg und Wien. Planungen, die österreichische Donau für Energiezwecke zu nutzen, lassen sich bereits in die Jahre vor dem ersten Weltkrieg zurückverfoigen, wobei es zunächst jedoch vielfach noch nicht gelang, diese Pläne mit dem Ziel einer weiteren Verbesserung der schiffbaren Wasserstraße so in Einklang zu bringen, wie es bei dem seit den letzten Jahrzehnten in Realisierung befindlichen Donaurahmenpian der Fall ist. 1' irtf !• -1 »esleiTck-h Es begann an der oberösterreichisch/ niederösterreichischen Strecke Zu den ersten Projekten der Jahre 1910 und 1911 gehörte ein Kanaiwerk bei Aschach-Öttensheim und eines bei Mauthausen-Waiisee, also bereits im oberösterreichisch-niederOben: ,,Wallsee/Unter-Oesterreich", Lithographie von Mathias Lucowitz, um 1837/38, gedruckt bei Josef Hafner. - Oberösterreichisches Lan desmuseum, Ortsansichtensammiung Darunter: Projekt eines Kraftwerkbaues in Mitter kirchen aus dem Jahre 1911. - Foto: M. Muhr, siehe auch: Kronen-Zeitung vom 28. 6.1983 71

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