Oberösterreich, 33. Jahrgang, Heft 4, 1983

Oberösterreich aktuell bis auf ein Reststück von 50 km zwischen Nürnberg und Kelheim bereits fertiggesteilte Großwasserstraße nicht als Torso unvoilendet sein zu lassen. Die Probleme, welche daraus restultieren, daß sich auf diesem künftigen Wasserstraßenweg zwei unterschiediiche Wirtschaftssysteme, nämiich der marktwirtschaftiiche Westen mit den östiichen Staats wirtschaften, treffen werden, erscheinen so wohl durch die nationale Gesetzgebung als auch völkerrechtlich durch eine ganze Reihe von in letzter Zeit geschaffenen Regulativen geiöst, so daß es letztiich nur mehr um die große entscheidende Frage geht, wohin sich künftig die Wirtschaft Mitteieuropas, gleichgüitig ob es nun jene des Freistaates Bayern oder die Österreichs ist, mit Massen- und Schwer guttransporten wird vorwiegend orientieren können bzw. müssen - nach Westen, zum At lantik hin, oder zwangsiäufig nach Osten zu den Mündungshäfen am Schwarzen Meer. Abgesehen von dieser grundlegenden Ent scheidung sind allein der Bau und die Existenz der Wasserstraße ein standortverbessernder Faktor für die österreichische Voikswirtschaft, die zu den Zentren des Weitverkehrs an der Nordsee und ebenso auch zu den Mittelmeer häfen eine durchschnittiich sechsmal so hohe Transportkostenbarriere zu überwinden hat als die Konkurrenzindustrien in der Rhein region und in Oberitalien. Es bedeutete daher eine Aufgabe und Verpfiichtung ersten Ran ges, daß die Landeshauptleute von Niederund Oberösterreich und ebenso auch die Landtage der beiden Bundesländer sich in die vorderste Reihe jener Kräfte steilten, die alies daransetzen, allen Widerständen zum Trotz die eheste Voliendung der Rhein-Main-Do nau-Verbindung zu erreichen. Die Donau-Raumordnungskonzepte sind koordiniert Nun, da dieses Ziel gesichert erscheint, wer den auch in absehbarer Zeit sich jene Pianun gen und Maßnahmen bewähren, die von den beiden Bundesiändern hinsichtlich der Raum ordnung und der Infrastruktur am Strom in den ietzten Jahren getroffen wurden. Dies bezieht sich sowohl auf die jeweils von den zuständi gen Landesregierungen dem Ausbau der be stehenden Fläfen gewährten finanziellen FörINDUSTRIEHAFEN ENNSENNSDORF Oberösterreich Niederösterreich &PRAG Taoö Brunn Augsouiq WiFN uni ben B:i;jAPES5 > Klage Bozen Marburg Uutns Laibs« derungen, ebenso aber auch auf die in den Landesraumplänen erfoigte Festlegung von Uferstrecken und Entwicklungsräumen, die für künftige Umschiagsländen und Industriestan dorte freizuhalten sind. Die gegenständiichen Konzepte wurden stets von beiden Bundes ländern in engstem gegenseitigen Einver nehmen und in Übereinstimmung mit dem ge samtösterreichischen Raumordnungskon zept, der OROK, ersteht. Gemeinschaftsprojekt industriehafen Enns-Ennsdorf Bereits in Reaiisierung sind der von Niederund Oberösterreich sowie mit Förderung des Bundes erfoigte und schon weit gediehene Ausbau der Ennsmündung zu einem für größte Schubverbände geeigneten Industrie hafen und die Adaptierung der angrenzenden Areaie für Zwecke der Industrieansiedlung. Zum Bau und Betrieb des ,,Industriehafens Enns-Ennsdorf" wurde von den beiden Län dern 1976 eine eigene ,,Ennshafen-Geseiischaft" gegründet, die bisher ca. 110 Millionen Schilling investiert hat, wobei die Vor- und Begieitinvestitionen der Länder und Standortge meinden zusätzlich insgesamt mehr als 115 Millionen Schiiling erreichten. Der Ausbau des Industriehafens wird pianmäßig fortgesetzt und bis 1985 im wesentiichen abgeschiossen sein. Die Vorsorge für eine entsprechende In frastruktur in einem entwicklungsmäßig aus sichtsreichen Bereich an der österreichischen Donau resultiert nicht zuletzt aus der für beide Länder gegebenen Notwendigkeit, für die Zeit nach Einsetzen der dynamischen Auswirkun gen des Rhein-Main-Donau-Verkehrs und zugieich für den Eintritt zahlenmäßig starker Geburtsjahrgänge in das Berufsleben vorzusorgen und gründungswilligen Unternehmen der Industrie bereits erschlossene Standorte anbieten zu können, weiche günstige Kombi nationsmöglichkeiten zwischen Binnenschiff, Schiene und Straßenverkehr aufweisen. Titelseite des Prospektes ,,Industriehafen EnnsEnnsdorf, hrsg. V. d. Ennshafen, Entwicklungs und Betriebsgesellschaft m. b. H. 70

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2