Oberösterreich, 33. Jahrgang, Heft 4, 1983

Historische Kunst jJ^of;r 4):./ Miy-yjk' h B \ * den. Sie wurden 1951 ausgestellt und 1952 vom Niederösterreichischen Landesmuseum erworben. Der Nachlaß des Künstlers aber konnte weder in einem Kloster, noch in den kaiserlichen Sammlungen einen sicheren Platz finden. Obwohl die Verhandlungen vom Sohn Johannes geführt worden waren, hätte vielleicht auch die Tochter Viktoria Elisabeth, die mit Joseph Pickelmann in Wels verheiratet war, eine Chance der Verfügung gehabt. Im merhin war die Witwe Martin Johann Schmidts, Elisabeth, zu ihr übersiedelt, wo sie am 14. VII. 1805 bei ihrer Tochter in Wels ge storben ist. Wenn auch diese späte Beziehung zu Ober österreich keine Kunstwerke im Nachlaßweg nach Oberösterreich brachte und auch die große Graphikensammiung in Stift Lambach keinen Bestand haben konnte, so sind bis auf den Refektoriumsschmuck von Spital am Pyhrn doch alle seine Werke im Land verblie ben. Sie haben Anteil an den Höhepunkten seiner künstlerischen Entwicklung, verbinden sich zu großen Ausstattungsprogrammen und konnten durch die Altarbehänge von Garsten, durch die Wechseibilder von Waizenkirchen und Mauthausen, der Frömmigkeit neue kulti sche Möglichkeiten eröffnen. Vor allem aber haben die Pröpste und Abte des Landes mehr als in Niederösterreich den Graphiker M. J. Schmidt zu schätzen gewußt. Viele der von ih nen einst gesammelten Zeichnungen und ölskizzen befinden sich heute in bedeutenden Sammlungen des In- und Auslandes. Daß auch Martin Johann Schmidt sich dem Land Oberösterreich verbunden fühlte, lassen die Briefe sowie seine künstlerischen Ansich ten, die er den Heiligenbildern einfügte, er kennen. Während sich Wien und Niederöster reich bereits der modernen klassizistischen Auffassung zugewendet hatten, lebte in Ober österreich der donauiändische Barock durch Kremser Schmidts Schaffen bis an die Schwelle eines neuen Jahrhunderts weiter. Augustiner-Chorherrenstift St. Florian, Stifts sammlungen, Kreuzigung, Kompositionsentwurf für Altarbild eines Seitenaltares in Mistelbach. Federzeichnung mit der Aufschrift des Künstlers; „Nacher Mistibach ob der Ens gehörig". - Foto: DIözesanblldstelle Linz 65

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