Historische Kunst Lambach, Stiftssammlungen, DerTraunfaii, Kohlezeichnung 1788. - Foto: Bildarchiv der österreichischen Nationalbibliothek - "t h- •v" *r-- j», . ■ ' von seiner Bescheidenheit und Genauigkeit in finanziellen Angelegenheiten. Die Briefe an den Propst Josef Xaver Gründner von Spital am Pyhrn (18. Mai 1774), heute im Linzer Landesarchiv, enthalten außerdem sehr inter essante Anweisungen über die sichere Auf stellung der Gemälde, ,,welche in feuchten Ordern zustehen kumen", Anweisungen, die man heute noch beherzigen sollte. Auch die Wichtigkeit des Lichteinfalls läßt sich dem Brief entnehmen, während die Zeichnung für das Kreuzigungsbild in Mistelbach, die in der graphischen Sammlung des Stiftes St. Florian verwahrt wird, Beispiel einer Entwurfsskizze mit genauen Eintragungen der Naturmaße gibt. Man erkennt daraus auch, wie Hauptund Oberbild (hl. Margarethe) einer Gesamt komposition folgen, was in Spital am Pyhrn im ikonographischen Bezug beobachtet werden kann. Fünftens und abschließend seien noch die per sönlichen Beziehungen vom Kremser Schmidt und seiner Familie zu Oberösterreich kurz zu sammengefaßt. Neben den bereits erwähnten Reisen und Landschaftsaufnahmen waren es vor allem die Kontakte mit Pater Koloman Fei ner in Stift Lambach. Von der Flerziichkeit des Umgangs mit dem Abt und ihm zeugt der be kannte im Stift erhaltene Brief vom 26. De zember 1796, der auch einen interessanten Bezug zu Ludwig Gutenbrunner, der in Wels gemalt haben soll, enthält. Der Anfang des Briefes sei hier wiedergegeben: ,,Flochwürdig, Floch Edigebohrn, Hochgeiährter Gnädiger Herr Herr: Eyer Hochwürden und Gnaden gnadigst an mich erlassenes Schreiben habe richtig erhalden, aus welchem ersehen, das Hoch die Selbten mit R. P. Kolloman seinen in 64 Stein gemachten Bietern Belieben tragen, welches mich erfreyet und köne gehorsambst beybringen, daß ermelder Pater nicht unter die Zöglingen zuzeiien, massen Selber ein gutes Theillent besitzet, und gehet Ihme alles was er ergreiffet, sehr gut vonstatten, und auf die kurze Zeit sich ziemlich gebessert, so daß Ihme Herr Kauperz Kupferstecher in Graz, welchen ich ein par abtruck von Ihme eingeschicket/ nebst melden, daß es von einen An fänger gemacht seie/ das Lob bey gelegt, daß er in Kürze ein grosser maister wirdte werden. Es wehre zuwinschen, daß wir näherer beysamen wohneten, umb ein und anderes Stückl weiches vor die Hand genehmen wird, mitsamen übesehen könten, umb das, was noch nothig zuwissen ist, beybringen zukönen. Al lein es kan auch geschehen wan mir ein und anderes Verfertigtes in die Censur eingeschicket werde, so weit sich mein wenige ein sieht erstreckt, bin alzeit bereit meine meinung zueröffnen." Während ein Teil der Zeichnungen Schmidts in den Kiebebänden des Stiftes Lambach, von Pater Koloman Feiner angelegt, sicher vereint waren, kam ein anderer Bestand, wie Garza rolli mit Recht vermutet hat, durch den ge nannten Gutenbrunner um 1797 nach Mos kau, wo er sich einst in der Sammlung Baranowitsch befand. Leider sind beide Sammlun gen inzwischen aufgelöst. Ein wichtiger Teil kam in die Wiener Albertina, Restbestände nach Amerika und Deutschland, einiges da von kehrte in das Saizburger Barockmuseum zurück, in Rußland blieben nur wenige Zeich nungen. Der einzige größere Bestand, der neben St. Florian noch in Oberösterreich war, sind jene 40 Zeichnungen, die sich im Besitz von Chef arzt Dr. Eduard Prochaska in Bad Ischl befanLambach, Stiftssammlungen, Porträt von P. Ko loman Feiner, 1790.- Foto: Bundesdenkmalamt Wien
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