Oben: Ostarrichi Gedenkstein aus dem Jahr 1946 in Neuhofen an der Ybbs mehr nach Osten und Norden ausdehnende Mark übertragen worden. Dieses Land an der Donau wurde „vulgär! vocabulo", also um gangssprachlich, ,,Ostarrichi" genannt. Diese Bezeichnung hat sich dann gegenüber den in anderen Texten des Hochmittelalters verwen deten Namen wie ,,Osterlant", ,,Ostergau" - lateinisch ,,pagus orientalis" - durchgesetzt. Der lateinische Ausdruck zu dem Althoch deutschen ,,Ostarrichi" ist einfach ,,oriens", der Osten oder ,,regio orientalis", östliches Gebiet, und ,,marca orientalis", östliche Mark. Es steht jedenfalls fest, daß diese Bezeich nung Österreichs etwa um 1200 bereits bei den meisten europäischen Völkern bekannt war. Das Land ist etwa in Byzanz ,,Ostrikion", in Italien ,,Ostrigo" genannt worden. So haben in den letzten Jahren seit der Eröff nung der Gedenkstätte im Jahre 1980 Tau sende Besucher mehr über den ,,Taufschein Österreichs", wie Landeshauptmann Maurer die Urkunde bei der Eröffnung titulierte, erfah ren. Dieses Haus, das mit finanzieller Unter stützung vor allem des Bundes und des Lan des Niederösterreich, aber auch der anderen österreichischen Bundesländer errichtet wur de, zeigt auch jährlich wechselnde Sonder ausstellungen, in denen das Werden und die Bedeutung der einzelnen Bundesländer do kumentiert wird. 1982: Burgenland, 1983: Kärnten, und 1984 wird Oberösterreich seine Selbstdarstellung bringen. Verschiedenartige kulturelle Veranstaltungen (zum Beispiel Lan deskulturpreisverleihung 1980) haben bereits in der Gedenkstätte stattgefunden und dazu beigetragen, das Selbstverständnis der Öster reicher zu stärken und diese Einrichtung auf Grund der inhaltlichen Konzeption aus dem großen Kreis musealer Einrichtungen nicht nur in Niederösterreich herausragen zu lassen. Öffnungszeiten: Von Mitte März bis Ende Oktober: Dienstag bis Samstag 10 bis 12 und 14 bis 16 Utir Sonn- und Feiertag 9 bis 12 und 13 bis 16 Uhr Während der Wintermonate gegen telefonische Voranmeldung Besuch mit Führung möglich Telefon: 0 74 75 / 27 00 Kataiogpreis: S 70.- Links: Bück in die Ostarrichi Gedenkstätte mit Faksimile der Ostarrichi Urkunde in Vitrine (im Vordergrund) Oben: Verleihung der niederösterreichischen Kulturpreise am 26. Oktober 1980 in der Ostarri chi Gedenkstätte. - Sämtliche Fotos: Bildstelle der nö. Landesregierung Literatur: (in Auswahl) Ostarrichi Gedenkstätte: Katalog, Bad Vösiau 1980; Die Ostarrichi-Urkunde: Faksimile im Originaiformat der Urkunde aus dem Besitz des Bayerischen Hauptstaatsarchives- Einleitung, Transkription und Übersetzung von Adam Wandruszka, Akademische Druck- und Veriagsanstait, Graz 1981. 29
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