Musik in Österreich Vor dem Denkmal Stifters Ein Singen aus der Landschaft Seele, An Lieblichkeit und Kraft verwandt Dem Lied, das aus der Lerchenkehle Hinjubelt übers Ackerland - Ein Schwingen, auf das Bild bezogen Waldüberträumter Hügelwelt, Die wie in Melodienbogen Im Rund der Kuppen steigt und fäUt - Ein Gehn im Takt der Wellenreise, Der an die Donau-Ufer schlägt. Und ein Sich-Wiegen nach der Weise, Die Südwind in den Weinberg trägt - Ein feierliches Sich-Erheben, Dem Aufschwung der Gebirge gleich. Die groß in Gottes Himmel streben; Das ist Musik in Österreich. Des großen Dichters irdische Gestalt, Die durch die Gassen von Alt-Linz geschritten. Aus Erz gebildet, ruht sie hier inmitten Granitner Blöcke aus dem Böhmerwald. Vom Wind ergriffen, der die Stadt durchzieht, Wehn fahnenfestUch hin der Birken Schleier, Und wie dem Sänger der Natur zur Feier Entschwebt bewegtem Grün ein Vogellied. So hat er oft, vom grünen Dämmerschein Der alten Hochwaldheimat eingesponnen. Der Schöpfung reinem Herzschlag nachgesonnen Auf einem Träumersitz aus Urgestein. Und hat so sinnend das Gesetz erkannt. Das tief Natur und Menschenherz durchwaltet. Das sanfte, das sich mächtig eingestaltet Dem Weltvermächtnis seiner Dichterhand. Heimkehr in die Vaterstadt Schon grüßt den Schienenwegen, Die deiner Heimkehr blinken. Die Stadt am Strom entgegen. Zu winken dir, zu winken. Bis dein Gesicht, umfächelt von Lüften, die dich lieben, Ihr still entgegenlächelt. Die deine Stadt geblieben. In Freude ohne Grenzen Will sie mit ihren Türmen, Mit ihrer Dächer Glänzen Dir schon entgegenstürmen, WiU alle ihre Glocken Dir schon entgegentragen. Um dir ihr Herzfrohlocken Als Wohlklang auszusagen. Und wiO mit ihren Hügeln Dir schon entgegenschweben. Dich wie auf Liebesflügeln Heimholend in ihr Leben! 85
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