Oberösterreich, 33. Jahrgang, Heft 3, 1983

Oberösterreich aktuell Der Benützer dieses Gerätes kann ohne große Übung einfachere Verästelungen, Programmwiederhoiungen und -spränge vor nehmen. Er kann die Antwort, die Anzahl der Antworten und deren Reihenfolge program mieren. Die Lerngeschwindigkeit ist individueii wählbar. Am Ende eines jeden Segmentes ist ein Fragekatalog, den der Lernende richtig beantworten muß, damit er zum nächsten Segment weitergehen kann. Er kann das Segment beliebig oft wiederholen. Der Daten ausdruck ermöglicht die Erfassung aller Ant worten und die dazu benötigte Zeit. 2. Video mit Programmiereinheit im Aussteliungsbereich: (Gerätekombination von Video recorder, Programmiereinheit und Monitor.) Mit dieser Gerätekombination soll der Mu seumsbesucher aus einer Reihe von Kurzfil men einerseits sein eigenes Videoprogramm zusammensteilen können, andererseits ist ihm der direkte Zugriff zu einem Kurzfilm des angebotenen Programmes möglich. Ais Ziele werden mit dem Einsatz von Video mit Programmiereinheit im Aussteliungsbereich verfolgt: • Mittels Videoeigenproduktionen wird nun erstmals in der Museumsgeschichte dem Pu blikum gezeigt, wie der Weg eines ausgestell ten Objektes etwa von der Grabung, Bergung über Präparation und Konservierung bis zum aussteiiungsreifen Objekt verläuft. • Der Videofilm als eine Erweiterung des informationsinhaltes einer Ausstellung. Die Ausstellung wird durch erläuternde Videofilme ergänzt, indem Objekte gezeigt werden, die aus technischen Gründen nicht in der Ausstei lung präsentiert werden können. • Videofiime als Assoziationshilfe. Der Vi deofilm soll dem Besucher die Auseinander setzung mit dem Ausstellungsthema erleich tern und Zusammenhänge erkennen lassen. • Der audiovisuelle Ausstellungsführer, Vi deoproduktionen werden als Ausstellungsfüh rerverwendet. Dabei ist aber der audiovisuelle Ausstellungsführer kein Ersatz des gedruck ten Ausstellungsführers, sondern soll nur als eine Zusatzmöglichkeit angesehen werden. Mikrofernseheinrichtungen (Gerätekombina tionen von Mikroskop, Videokamera und Mo nitor.) Diese Anlage des 00. Landesmuseums er möglicht nun erstmals im musealen Bereich einen farbenprächtigen Einblick in den beleb ten und unbelebten Mikrokosmos, indem es dem Publikum Zugang zu Klein- und Kieinstiebensräumen verschafft. Der Einsatz dieses Gerätes ist vor allem für Demonstrationen im Rahmen von Führungen, Seminaren und Vor trägen vorgesehen. MultiVision: Seit ungefähr zwei Jahren wird am Oö. Landesmuseum ein weiterer, für den mu sealen Bereich außergewöhnlicher Weg der audiovisuellen Ausstellungsaufbereitung beschritten. Der gezielte Einsatz von Muitimediaschauen im Rahmen von Ausstellungser öffnungen, Ausstellungen, Vorträgen und Seminaren. Die Muitimediaschau ist vor allem im Einsatz von Seibstdarsteilung und Prä sentationen des industriellen Bereiches in Anwendung. Auf musealem Sektor scheiterte bisher die Anwendung einer Multimediaschau an den hohen Produktionskosten, - mehrere hunderttausend Schilling für eine Produktion mit einer durchschnittlichen Spieldauer von 10 bis 15 Minuten. Durch den Einsatz einer ge zielten Förderung seitens der Industrie und Banken war es dem Oö. Landesmuseum möglich, zwei Muitimediaschauenfürden mu sealen Bereich zu produzieren. Schon der er ste Einsatz einer solchen Produktion zeigte die große Pubiikumswirksamkeit. Neun Stun den wurde in Traun-Pucking eine Muitimedia schau über die Grabungsarbeiten des Oö. Landesmuseums im Bereich der Kraft werksbausteile Traun-Pucking und deren Er gebnisse gezeigt. Innerhalb dieses kurzen Zeitraumes wurde diese Schau von mehr als 10.000 Besuchern gesehen. Als Kulturreferent der oö. Landesregierung betrachte ich die eingeleiteten Investitionen als sinnvolle und effektive Ergänzung zum herkömmlichen Museumsbetrieb, wobei ge rade im Rahmen der bisher mit breitem Echo aufgenommenen Aktion,,Schule im Museum" eine zusätzliche Belebung erfolgen kann. Das vom Land öberösterreich finanzierte und über die Grenzen Österreichs hinaus wegweisende Projekt soll in seiner langfristig geplanten Ge samtkonzeption dazu beitragen, die bisher bestehende Barriere zwischen den in her kömmlicher Weise wissenschaftlich gestalte ten Ausstellungen und den Erwartungen des interessierten Publikums abzubauen. Da durch soll versucht werden, Leben und Farbe in den bisher wissenschaftlich ausgerichte ten Aussteliungsbetrieb des Landesmuseums zu bringen. Sensationeller Erfolg der Aktion Schule/Museum Die Aktion Schule/Museum, die ich 1974 als Kulturreferent ins Leben gerufen habe, hat mit ca. 34.000 Schülern aus 1400 Klassen pro Jahr ein Ergebnis zu verzeichnen, mit dem wir anfangs nicht gerechnet haben. Die Leistun gen, die den an der Aktion beteiligten Schülern und deren Lehrern geboten werden, sind be achtlich: Zum vereinbarten Termin holt ein Au tobus die Kinder bei der Schule ab, führt sie ins Linzer Schioßmuseum und bringt sie nach ei ner Stadtrundfahrt wieder zur Schule zurück. Den Lehrern und ihren Schülern entstehen dadurch keinerlei Kosten. 68

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