Oberösterreich, 33. Jahrgang, Heft 3, 1983

Stadtrichterschwert und Stadtrichterstab aus Weis, beide um 1582.- Foto: Bundesdenkmaiamt Wien werden, was bisher schon mit bestem Erfolg bewiesen wurde. Der romantische Burghof kann jederzeit mit einer praktikablen Bühne versehen und somit in den Sommermonaten für Veranstaltungen von der Freilichttheateraufführung bis zu Kon zerten verwendet werden, was sich ebenfalls schon hervorragend bewährte. Bei Schlecht wetter bietet der Mehrzwecksaal eine Aus weichmöglichkeit. Alle diese Anlagen werden künftighin mehrmals wöchentlich von den überaus regen Dienststellen Kulturverwaltung und Volkshochschule der Stadt Wels genutzt, stehen aber auch den Initiativen privater Kul turinstitutionen zur Verfügung. Zwei Räume für Wechselausstellungen - ei ner davon liegt im Erdgeschoß des Osttraktes - sollen dem an musealen Ausstellungen in teressierten Besucher Anziehung durch Ab wechslung bieten, gleichzeitig ihn aber auch veranlassen, den einen oder anderen Raum der ständigen musealen Sammlungen wie derum zu besuchen. Letztendlich ist noch zu erwähnen, daß es der Wunsch der für das Kulturzentrum Burg Wels Verantwortlichen war, daß die für die Burg Wels gesetzten Aktivitäten im Sinne der Stadtbildpflege auf die südöstliche Welser Alt stadt ausstrahlen mögen. Diese Hoffnung wurde nicht enttäuscht, zumindest was die Fassaden zahlreicher Altstadthäuser betrifft. Im unmittelbaren Bereich des Burggartens, in der Burg- und Hafergasse und in der Altstadt wurden rund 70 Prozent der Objekte im Zeit raum zwischen 1978 und 1983 einer Fassa denrestaurierung unterzogen, oftmals mit er heblichen finanziellen Opfern der Hauseigen tümer. Die an den nunmehr ebenfalls neuge stalteten Burggarten grenzenden Fassaden wurden von der Stadt Wels mit 70 Prozent der Gesamtsumme für die Instandsetzung geför dert, alle anderen Objekte —vier Sonderrege lungen mit einem höheren Prozentsatz aus genommen - mit 40 Prozent. Weitere Haus eigentümer haben aber auch bereits ihre Ab sicht bekundet, im folgenden Jahr im Rahmen der Fassadenaktion zur Verschönerung des Bildes der Altstadt beizutragen. Zum Thema Stadtbildpflege darf abschließend noch berichtet werden, daß das Standbild Kai ser Josefs II., das ursprünglich am Kaiser-Jo sef-Platz stand und später ein eher unschein bares Dasein unter dem Laubdach der Burg gartenbäume fristete, nunmehr durch die Übernahme der dafür erforderlichen Kosten durch den Rotary-Club Wels restauriert wurde und am ebenfalls neugestalteten westlichen Vorplatz der Burg eine würdige Stätte gefun den hat. Burg Wels - Raumsituation Grundsätzlich wurde die Raumaufteilung so vollzogen, daß der Süd- und Westtrakt mu sealen Belangen, der Burghof, Burggarten und Osttrakt hingegen vorwiegend dem kultu rellen Veranstaltungsprogramm zur Verfü gung stehen: Burghof: In den Sommermonaten mittels praktikabler Bühne und den erforderlichen technischen Hilfsmitteln für Freilichtaufführungen geeig net. Ostflügel - Kellergeschoß: Clubraum und Versorgungsräume Ostflügel - Erdgeschoß: Burgtaverne (Buffetbetrieb) mit Gastgarten unter der Pergola im Burggarten. Im Burghof in den Sommermonaten Frühschoppenkonzerte u. dgl. m. sowie ein Raum für Wechselausstellungen Ostflügel - 1. Obergeschoß: IVIehrzwecksaal Ostflügel - Dachgeschoß: Atelier der Restaurierwerkstätte, Bilderdepot. Süddtrakt - Erdgeschoß: Museale Sammlung „Agrargeschichte" mit Materialaufzug bis ins Dachgeschoß, auch als Behindertenlift verwendbar. Südtrakt - 1. Obergeschoß und Westtrakt - 1. Obergeschoß: Museale Sammlung „Kulturgeschichte". Südtrakt - Dachgeschoß: Museumsdepot und Arbeltsräume mit Biblio thek. Westtrakt - Erdgeschoß: Rezeption, Gedenkraum der Helmatvertrlebenen, Kulturdepot (Gerätschaften für Freilichtveranstaltungen, technische Geräte etc.) Westtrakt - 2. Obergeschoß: Verwaltungsraum mit Bibliothek. Volkskundliches Archiv und österreichisches Gebäcksmuseum nach Ho frat Üniv.-Prof. Dr. Ernst Burgstaller. Die Aus stellungsflächen für die musealen Sammlun gen werden rund 2000 m^ umfassen. Die Sammlungen im Kulturzentrum Burg Wels Der Museumsbetrieb in der Burg Wels wird künftighin die Betreuung der ständigen Sammlungen und von Wechselausstellungen zum Inhalt haben. Wechselausstellungen: Bisher verfügte die Galerie der Stadt Wels nur über einen Ausstellungsraum im Museums gebäude in der Pollheimer Straße. Dies führte notgedrungen dazu, daß die Galerie ein „Mischprogramm" erstellen mußte, d. h. au ßer gegenwartsbezogenen und historischen 47

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2