Oberösterreich, 33. Jahrgang, Heft 3, 1983

Stalles wurden auf den Stand der vorlndustriellen Nutzungszeit gebracht. Mit dem Sumerauerhof und seinen Ausbau plänen - es sei nur angedeutet, daß das Schwergewicht auf einer Darstellung der Volksarchitektur des Vierkanthoflandes liegen soll - ist das Angebot der Freilichtmuseen in Oberösterreich noch lange nicht erschöpft. Schon wartet eines der in seinem Altbauzu stand von 1678 am besten erhaltenen Gehöf te, der ,,Unterkagerer" in Auberg bei Haslach, Bezirk Rohrbach, auf seine endgültige Eröff nung. Aber es sind ja auch noch eine Reihe von Objekten zu nennen, die mit großer Liebe und Umsicht erhalten, gewartet und revitalisiert wurden: so die aus 1605 stammende ,,Sölde" (Kleinbauernhaus) in Pöring bei Gampern, die u. a. auch einen Teil des Nach lasses von O. Kernstock hütet. Die Sölde ver mittelt einen guten Eindruck vom Zustand un serer Bauernhäuser zur Zeit des Bauernkrie ges. Weiters die originale ,,Holzknechtstube" mitten im ,,Müllnerwaldl" von Bad Goisern, eine Hammerschmiede in Wimsbach-Neydharting, eine prächtig funktionierende Mühle am Gaflenzbach in Weyer kurz vor seiner Einmündung in die Enns. Es hofft ein altes Innviertier Legdachhaus, das Kulturzentrum ,,Rauberg", auf Besuch und Aufmerksamkeit, das „Stiile Nachf'-Museum, das ganz dem El ternhaus von Franz Xaver Gruber (der,,Stein pointsölde"), nachempfunden Ist, wartet In Hochburg-Ach auf Einkehr, nicht nur zur Weihnachtszeit. Im Innviertel Ist dank der Ini tiativen von Stelzhamerbund und Land Ober österreich das Geburtshaus Franz Stelzhamers in Großpiesenham, Gemeinde Pramet, im ursprünglichen Zustand erhalten geblie ben. Eine Zeitlang war es sogar Mode, alte Troadkästen zu Wochenendhäusern oder Jagdhütten umzufunktionieren, eine nicht un bedeutende Anzahl davon blieb auf diese Weise ziemlich unverändert der Nachwelt er halten. Auch als,,Fremdenverkehrsattraktion" wurden in verschiedenen Gemeinden, z. B. in Bad Zell, alte Bauernhöfe In mustergültiger Weise schaubar gemacht. Soviel kann gesagt werden: Die Gefahr, daß das Land Oberöster reich eines Tages der letzten Zeugen seiner ,,alten Bauernherrlichkeit", wie es der Titel ei nes epochemachenden Werkes über alte bäuerliche Kunst umschrieben hat, beraubt wird, ist gebannt. Wer sehenden und einiger maßen wissenden Auges durch das Land fährt, findet immer wieder einen freundlichen Halt und Ergötzen im Anblick unversehrt ge bliebener Bauerngehöfte, nicht zuletzt dank der Existenz einer schon bald lückenlosen Reihe erhaltener Denkmalhöfe und Freilicht museen. Landwirtschaft braucht sie sichert unsere Ernährung und Kulturlandschaft Für Schulung, Beratung, Förderung und I nteressenvertretung der Land-und Forstwirte sorgt die Landwirtschafts kammer. 40

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