Oberösterreich, 33. Jahrgang, Heft 3, 1983

hann Baptist Födermayr (1716 bis 1732). Be deutsam ist auch die Einstufung des Sumerauerhofes als „Fraghof", auf dem jeweils das jährliche Stiftstaiding abgehalten wurde. Wurden im Mittelalter (etwa bis in das 15. Jahrhundert) die Meierhöfe von Stiftsmeiern (villicl) verwaltet, gingen sie, so auch der Sumerauerhof, allmählich in privaten, bäuerli chen Besitz über. Solche Besitzer waren die Ebmer, die Aichmayr und Althuber. Die letzte dieses Geschlechtes auf dem Sumerauerhof war Maria Althuber, sie bewirtschaftete den Hof voll bis 1977. Leibliche Erben waren nicht vorhanden, sie vererbte den Hof an Bekannte. Damit schließt sich wieder der Kreis seiner äu ßeren Geschichte; im August 1978 wurde der Sumerauerhof mit einem Grund im Ausmaß von 40.000 Quadratmeter vom Land Ober österreich mit der Absicht erworben, ihn zum Kern eines gesamtoberösterreichischen Frei lichtmuseums zu machen. Bestandnehmer war zunächst der,,Verband Oö. Freilichtmu seen" (1978 bis 1982), der zufolge des erfreu lichen Zuspruches (1982 über 32.750 Besu cher) und des ständigen Zuwachsens neuer Schauräume und Freilandobjekte den weite ren Ausbau einem neugegründeten Verein der „Freunde des Oö. Freilichtmuseums St. Florian-Samesleiten" Im Rahmen des gesamt oberösterreichischen Dachverbandes über trug. Besitzer der Liegenschaft ist nach wie vor das Land Oberösterreich. Das 00. Freilicht museum umfaßt außer dem zentralen Vier kanthof mit seinen derzeit 18 Schauräumen (darunter die große Bauernmöbelschau, die Pflugsammlung, die Sammlung von Wagen und Schlitten, der Pferdestall, die Mosterei, der gewaltige Mostkeller, der Kudllch-Gedenkraum) zwei jeweils landschaftstypische Troadkästen aus dem Oberen Mühlviertel und dem südlichen Traunviertel. In Aufstellung be griffen und sicherlich noch bis Ende 1983 er öffnungsreif ist das wohl am reichsten be malte Holzgebäude Österreichs, der Mitterleitnerstadel von 1790 aus Pichl bei Wels. Auch einige wichtige Baudaten sind nachzu tragen. 1853 ist der gegen die Straße nach Asten gelegene Hausflügel abgebrannt. (Der Stall und Stadel westlich vom Haupttor war noch bis um 1920 mit Stroh gedecktl), was zum Anlaß genommen wurde, das Gehöft nach der neuesten Fasson,,firstgleich" aufzu führen. Wahrscheinlich erhielt bei dieser Ge legenheit die Außenfassade des an den Wohntrakt unmittelbar anschließenden Roß stalles auch den charakteristischen Schmuck der fünf Pferdeköpfe, der dem Hof das Ge präge gibt. Gewisse ,,Zeitkrankheiten" wur den inzwischen korrigiert, wie das feuerpoli zeilich verordnete, eisenbeschlagene Tor, das nun wieder auf den barocken Stand eines auf gedoppelten, farbig gehöhten Hoftores ge bracht wurde. Ein häßliches Nebengebäude wurde abgetragen, eine Ersatzhalle mußte für den Maschinenpark des Vorbesitzers errichtet werden. Alle übrigen Räume des Gehöftes mit Ausnahme des noch um 1965 von seinen Säulen und Stichkappen entkernten Rinder38

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