Bürgermeister Franz Hillinger, Vizebürgermeister Hugo Schanovsky und Kulturverwaltungsdirektor Dr. Wilhelm Rausch überreichten am 29. März 1982 Herrn Franz Bachinger als 500.000 Besu cher des Nordico einen Geschenkkorb. - Foto: Lichtbildstelle des Stadtmuseums Linz (Fr. MIchalek) in Linz versucht werden. Erst im Jubiläumsjahr sind in dieser Richtung Saaibeschriftungen, ausführlichere Hinweise zu einzelnen Objek ten, Angaben über die Möglichkeiten des Be suches in den verschiedenen Stockwerken als Orientierungshilfe usw. verwirklicht worden. Die weitere Steigerung der Aktivitäten stößt an natürliche Grenzen. Diese sind erstens in der Zahl der Räume und der damit gegebenen Möglichkeiten gesetzt, verstehen sich zwei tens von selten des Personals. Wenn größere Einrichtungen dieser Art einen eigenen Mu seumspädagogen besitzen, wäre für das Stadtmuseum auch die Unterbringung des selben schon ein Problem. Vielleicht wird man sich hier mit einer Teilzeitbeschäftigung oder mit einer freien Mitarbeit behelfen können. Die stärkere Aufbereitung des kunst- und kultur geschichtlichen Inhalts der ständigen Schau sammlungen, es könnte sich sowohl um die archäologischen, als auch um die kunst- und kulturgeschichtlichen Bestände handeln, wird jedenfalls Ziel und Aufgabe sein. Ein kurzer Wegweiser, wie ihn der städtische Archäologe bereits für das Erdgeschoß verfaßt hat, soll dabei die Anregung zu einem ähnlichen Füh rer durch den ersten Stock geben. Verschie dene Umgestaltungen und Neuerwerbungen haben auch das ursprüngliche Verzeichnis al ler Exponate unter dem Titel,,Mittelalter, Re naissance, Barock" überholt. Eine Neuauflage des Kataloges der Schausammlung wäre notwendig. Von diesen Hilfen für den Besu cher abgesehen, sollte auch das Stadtmu seum darangehen, systematisch seine Be stände wissenschaftlich zu bearbeiten und in Form von gedruckten Inventaren der For schung zugänglich machen. Vorläufig müssen verschiedene Ausstellungskataloge von De tailthemen einen Ersatz dafür darstellen. Die Bemühungen auf dem zuletzt genannten Gebiet mögen rein für die Fachwissenschaft von Interesse sein. Es ist aber unleugbar, daß erst durch das Bekanntwerden der Bestände für viele Detailvorhaben das Material bereit gehalten und bereitgestellt werden kann, das dann wiederum im Sinne einer Volksbildung einzusetzen ist. Museumsarbeit ist Dienst an der Öffentlich keit. Man kann dadurch ästhetischen Genuß vermitteln, man kann im Sinne der Volksbil dung Hinweise auf Interessensgebiete geben und ganz allgemein durch die Vielfalt der Aus stellungsthemen den Horizont der Besucher erweitern. Wenn dies didaktisch richtig, aber nicht in übertrieben lehrhafter Form erfolgt, wird es auch gerne angenommen und verar beitet. Daß hiebei die geisteswissenschaftli chen Fächer neben den Naturwissenschaften oft zurücktreten müssen, zeigt das enorme Publikumsinteresse für Terrarien und Aqua rien, das erst am Jahresanfang 1983 mit einer Besucherzahl von fast 40.000 bei einer Repti lien- und Amphibienschau bewiesen wurde. Diese Zahl wurde nur 1978 durch die Ausstel lung „Welt unter Wasser" überboten, in der mit den Exponaten von Prof. Dr. Hans Hass Einblick in eine völlig fremde Welt gewährt worden ist. Nur selten ist es auf geisteswis senschaftlichem Gebiet möglich. Vergleichba res zu bieten. Die Reihe der internationalen Großausstellungen, die mit den Schätzen aus dem Museum in Bagdad unter dem Titel ,,Sumer, Assur, Babylon" begonnen hat und die heuer im Jubiläumsjahr mit einer ägyptischen Ausstellung weitergeführt werden soll, kann hier mithalten. Die hohen Kosten einer derarti gen Ausstellung, die meist durch Versiche rungen und Transportspesen bedingt sind, können bei großem Publikumsinteresse wie der eingespielt werden. Aus solchem Anlaß wird auch eine Eintrittsgebühr widerspruchs los akzeptiert (das Nordico ist - von diesen Großausstellungen abgesehen - kostenlos zugänglich). Es ist zu hoffen, daß in dieser Reihe mehrere ähnliche Ausstellungen folgen werden (Verhandlungen wegen der syrischen Staatsausstellung sind im Gange, eine große etruskische Aussteliung ist in Vorbereitung). Damit wird das Stadtmuseum auf seinem ur eigensten Gebiet als Ausstellungsveranstalter an die bisherigen Erfolge anknüpfen können. Die Herausgabe von Publikationen - außer den bereits genannten Wegweisern und Kata logen der Schausammlung - gehört ebenso zur Bildungsarbeit des Stadtmuseums. Die Zeit der hervorragend ausgestatteten und ge stalteten Künstlermonographien, herausge geben vom Kulturamt der Stadt Linz, ist leider seit Jahrzehnten vorbei. Die Veröffentlichun gen der Stadt Linz beziehen sich nun auf 28
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