Oberösterreich, 33. Jahrgang, Heft 3, 1983

3^ Über seinem stark schattenden Abschlußge sims läuft um alle drei zur Ansicht bestimmten Fassaden ein Rellefband, das-nur an den Risaiiten von Fenstergruppen durchbrochen - das zweite Obergeschoß den Augen des Be trachters entzieht; technisch ist dies durch die Verwendung von Oberlicht für die Aussteliungssäle des Obergeschosses bedingt, wäh rend die künstlerische Intention zweifelsohne auf eine Reduzierung der Geschosse als Ele ment der Nobilitlerung, wie dies in der Profan architektur insbesondere des 19. Jahrhun derts immer wieder auftritt, abzielt. Mit der kontinuieriichen Steigerung der Fassadende koration von unten nach oben entsteht eine Art „Kopflastigkeit" des gesamten Baues - ein in dieser Zeit oft zu beobachtendes Phänomen -, die dem Fries die Funktion eines krönenden Abschlusses verleiht; diese außerordentliche Bedeutung der Piastik für die Gesamtwirkung war Schmitz bewußt, steht doch die Beschäfti gung mit dem Entwurf des Frieses ein Haupt anliegen des Architekten dar, eine Tatsache, die nicht unbeträchtlich an den Auseinander setzungen der folgenden Jahre mitbeteiligt war. Die Serie von Konkurrenzentwürfen enthieit auch einen Längenschnitt des Gebäudes, der zeigt, wie sehr Schmitz auch im Inneren auf ein Zusammenwirken der Kunstgattungen be dacht war. Für die Nischen an den Seiten des Links: Bruno Schmitz (1856-1916), Entwurf für die 2. Baukonkurrenz (Westfassade des Hauses), bezeichnet: Düsseldorf im Mai 1883, entw. u. gez. Bruno Schmitz, Federzeichnung mit Wasserfarben laviert. Darunter: Querschnitt des Hauses, bezeichnet: Düsseldorf im Mai 1883, entw. u. gez. Bruno Schmitz, Federzeichnung mit Wasserfarben laviert .#S. -/?? Rechts: Architekt Hermann Krackowizer mit Bildhauer Rudolf Cöllen und seinen Arbeitern, Photographie 1885/86 16

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2